Von Christian Schröter, 22. Mai 2021, Lesedauer 2 Minuten, 11 Sekunden
Gütersloh (gpr). Die Stimmung schwankt zwischen Fatalismus, Frust und Hoffnung. Angesichts von Angeboten zum Einkauf mit negativem Schnelltestergebnis, die von vielen Einzelhändlern als Quasi-Lockdown bewertet werden, bei steigenden Inzidenzzahlen und in Erwartung sich daraus ergebender weiterer Einschränkungen gerät der Ausblick auf einen »Re-Start« schnell ins Hintertreffen. Aber auch beim zweiten Treffen der »Task Force« aus Gütersloher Einzelhandel, Gastronomie, Kulturschaffenden und Veranstaltern mit dem Bürgermeister waren sich alle Beteiligten einig: Die Maßnahmen zur Unterstützung der Stadtakteure, die am Montag, 26. April 2021, auch im Hauptausschuss vorgestellt werden, sind erst zielführend in einer Phase der Lockerungen, in der zum Beispiel Außengastronomie wieder zum Bleiben in der Stadt einlädt.
Das bekräftigten auch die Vertreter aus den Ortsteilen, die der Bürgermeister ebenfalls eingeladen hatte. »Felix« Krull (Isselhorst) und seine Kollegen plädierten dafür, in den Ortsteilen auch die Vereine mit einzubeziehen, »denn da steht viel Manpower zur Verfügung«. Unterstützung erhoffen sie sich in der Logistik – beispielsweise, indem für Kulturveranstaltungen Technik und Bühne zur Verfügung gestellt wird. Ein weiterer Vorschlag aus den Ortsteilen: die Koppelung eines Einkaufsgutscheins mit einem Rabatt beim nächsten Besuch in der Gastronomie, denn: »Die Gastronomie leidet besonders.«
Der Bürgermeister betonte, dass ihm wichtig sei, auch die Ortsteile in die Planung von Maßnahmen mit einzubeziehen. Sein Angebot, direkt mit den Vereinen vor Ort Maßnahmen zu entwickeln, fand bei den Ortsteilvertretern ein positives Echo. Auch der städtische Fachbereich Kultur hat bereits in Abstimmung mit dem Stadtmarketing vorgearbeitet für den »Re-Start«: Kleinere Veranstaltungen und Aktionen in der Innenstadt, die Menschen einladen, aber größere Menschenansammlungen vermeiden, ist das Prinzip. Leitlinie dieser »Kulturhäppchen«: feste Termine für Kultur in der Stadt als verlässliches Angebot – wo und wie, das kann variieren. Einigkeit auch darüber: Angebote über Wochen und Monate statt kostenintensiver Einmalaktionen ohne nachhaltige Wirkung.
Beim Blick auf die aktuelle Situation stand die Frage ausreichender und einfach zugänglicher Testkapazitäten einmal mehr im Raum – auch wenn voraussichtlich zunächst einmal die »Notbremse« qua Bundesgesetz greifen wird. Markus Finke regte »ein Zelt ohne Anmeldung und Wartezeiten auf dem Berliner Platz« an, um Test und Einkauf unkompliziert zu verbinden. Lutz Hockemeyer, Geschäftsführer des Textilhauses Sinn im ehemaligen Karstadt-Gebäude, berichtete vom Plan, in der ehemaligen Gastronomie dort ein Testzentrum einzurichten. Voraussetzung: »Wir brauchen das Personal dafür.« Sein Aufruf richtete sich nicht zuletzt an Beschäftigte aus der Gastronomie oder anderen Bereichen, die derzeit auf Null heruntergefahren sind: »Wir sind bereit einzustellen und für die Abnahme von Tests auch die nötige Schulung zu gewährleisten.«