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Wo Frauen Rechte haben, gibt es weniger Hunger

Von Christian Schröter, 11. September 2022, Lesedauer 3 Minuten, 26 Sekunden

Wo Frauen Rechte haben, gibt es weniger Hunger, Aktion gegen den Hunger übergibt Frauenrechte Petition an Entwicklungsministerin Schulze

Berlin, 11. August 2022

Heute hat die humanitäre und entwicklungspolitische Organisation Aktion gegen den Hunger die Petition »Frauenrechte stärken, #Hunger besiegen« an Entwicklungsministerin Svenja Schulze übergeben. Über 10.000 Menschen unterstützen den #Aufruf und fordern von der Bundesregierung, die Rolle von #Frauen und #Mädchen in der Entwicklungszusammenarbeit zu stärken und mehr finanzielle Mittel für Frauenrechte und die Bekämpfung von Hunger zur Verfügung zu stellen.

Statement von Jan Sebastian Friedrich Rust, Geschäftsführer von #Aktion gegen den Hunger

»Eine globale Hungerkrise steht uns bevor: Durch den #Ukraine #Krieg, die #Corona #Pandemie und die Auswirkungen des #Klimawandels leiden mehr Menschen an Mangelernährung als je zuvor. Frauen sind dabei überproportional betroffen: 2 Drittel aller hungernden Menschen weltweit sind weiblich. Wir fordern Entwicklungsministerin Svenja Schulze dazu auf, mindestens 85 Prozent der Entwicklungsgelder für Programme einzuplanen, die Geschlechtergerechtigkeit fördern. Die Stärkung von Frauenrechten weltweit ist der Schlüssel im Kampf gegen den Hunger!«

Statement von Entwicklungsministerin Svenja Schulze

»Wir können Armut und Hunger ohne eine echte Gleichstellung nicht überwinden. Als Reaktion auf die dramatische Ernährungslage haben wir 880 Millionen Euro zusätzlich für die am stärksten betroffenen Länder bereitgestellt. Mit unseren Vorhaben arbeiten wir auch daran, Strukturen nachhaltig zu verändern, um künftigen Hungerkrisen vorzubeugen. Dafür ist es zentral, Frauenrechte zu stärken und Frauen zu fördern. Frauen und Mädchen sind nicht nur überproportional von Hunger betroffen, sondern sie tragen in Entwicklungsländern maßgeblich zur landwirtschaftlichen Produktion, Vermarktung und Ernährungssicherung bei. Ich habe die feministische #Entwicklungspolitik zu einem Schwerpunkt unserer Arbeit gemacht. Dabei geht es auch ganz konkret um die Bereitstellung von finanziellen Mitteln. Wir arbeiten gerade mit Hochdruck daran, diesen Ansatz weiter mit Leben zu füllen und schon bald konkrete und ambitionierte Zielvorgaben vorstellen zu können.«

Die globale Hungerkrise trifft Mädchen und Frauen stärker

Laut aktuellem Welternährungsbericht leiden bis zu 828 Millionen Menschen weltweit an Hunger. Das ist ein Anstieg um 46 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl könnte noch deutlich höher ausfallen, denn sie spiegelt noch nicht die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Nahrungsmittelpreise und die Ernährungssituation weltweit wider. Frauen und andere benachteiligte Gruppen leiden besonders stark. Aufgrund zahlreicher struktureller Benachteiligungen ist das Risiko für Frauen und Mädchen Hunger zu leiden um 30 Prozent höher als für Männer.

Gleichzeitig tragen Frauen auf der ganzen Welt maßgeblich dazu bei, die Ernährung ihrer Familien zu sichern. In Afrika, Asien und Lateinamerika produzieren Frauen bis zu 80 Prozent der Grundnahrungsmittel. Laut Schätzungen der Welternährungsorganisation (FAO) würden 150 Millionen Menschen weniger hungern, wenn Frauen die gleichen Rechte und Möglichkeiten hätten wie Männer.

Frauenrechte sind elementar in der Hungerbekämpfung

»Wir begrüßen es, dass Entwicklungsministerin Svenja Schulze sich gleich zu Beginn ihrer Amtszeit zu einer feministischen Entwicklungspolitik bekannt hat. Das ist ein sehr wichtiger Schritt! Doch nun müssen Worten Taten folgen: Denn die Stärkung von Frauenrechten kann einen entscheidenden Unterschied im Kampf gegen den Hunger machen«, erklärt Friedrich Rust.

Die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit ist ein integraler Bestandteil der weltweiten Programme von Aktion gegen den Hunger. Unsere internationale #Gender #Unit ist das Herzstück der Koordination gender-sensibler und gender-transformativer Aktivitäten. Diese beinhalten neben konkreten Ernährungsprogrammen und der politischen Arbeit unter anderem auch die Schulung und Weiterbildung von Frauen in den Programmländern, die Einbindung von Frauen in alle Planungs- und Entwicklungsprozesse weltweit, Bargeldhilfen an weibliche Familienmitglieder innerhalb unserer Programme und Aufklärungskampagnen.

Über Aktion gegen den Hunger

Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in rund 50 Ländern und Regionen aktiv ist und über 25 Millionen Menschen unterstützt. Seit mehr als 40 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. Unsere rund 8.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.

Spendenkonto

  • IBAN DE89 1002 0500 0001 3777 01

  • BIC BFSWDE33BER

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