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Foto: Keenan Constance

Faktencheck: Das ändert sich 2022 in der Glücksspielbranche

Von Christian Schröter, 24. September 2022, Lesedauer 5 Minuten, 31 Sekunden

Faktencheck: Das ändert sich 2022 in der Glücksspielbranche

Bereits seit dem 1. Juli 2021 ist Glücksspiel in Deutschland offiziell legal und für Casinoanbieter gibt es zumindest theoretisch die Möglichkeit, sich um eine deutsche Lizenz zu bewerben. Für die Spieler wird es damit immer leichter, beste Echtgeld Casinos von schlechten Alternativen zu unterscheiden. Für eine gute Wahl mit solider Grundlage findet ihr nähere Infos hier. 

Aber wie sieht der Glücksspielmarkt aktuell aus? Gibt es schon deutsche Lizenzen und arbeitet eigentlich die OASIS Glücksspielbehörde schon? Wir klären die wichtigsten Fragen!

Beste Echtgeld Casinos können nun die Lizenz in Deutschland erhalten 

Als der neue Glücksspielstaatsvertrag für Deutschland beschlossen und verabschiedet wurde, atmete eine ganze Branche aus. Endlich das eigene Angebot legal offerieren dürfen war für viele Glücksspielbetreiber schon lange zuvor ein sehnlicher Wunsch.

Die Deutschen haben Spaß am Glücksspiel, was die hohe Zahl an hochwertigen und gut besuchten Spielbanken in Städten wie Wiesbaden, Bad Wiessee, Baden Baden und vielen anderen beweist. Und auch der Schritt zum Gambling ins Netz wird immer beliebter.

Doch auch wenn es rein rechtlich seit Juli 2021 legal ist, in Deutschland zu spielen, weist das Europäische Verbraucherzentrum in Deutschland darauf hin, dass bis Mai 2022 noch keine Lizenz in Deutschland vergeben worden ist. Das bedeutet, dass die Anbieter zwar irgendwie legal sind, aber nach wie vor lizenzfrei unterwegs. Die einzige Ausnahme sind Casinos, die schon zuvor eine alte Lizenz aus Schleswig Holstein innehatten.

Die Übergangsregelungen sorgen für Chaos und Klarheit zugleich

Die Bundesregierung beschließt ein Gesetz, hat aber noch nicht die Kapazitäten, es wirklich durchzusetzen. Bis die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, OASIS, ihre Arbeit aufnimmt, vergeht noch Zeit, denn das ist erst für den 1. Januar 2023 geplant. Und so kam es, wie es kommen musste – in Deutschland wurden Übergangsregelungen für das Jahr 2022 in Kraft gesetzt.

Schon Ende Oktober 2020 gaben die Länder an, dass Poker und Spielautomaten offiziell angeboten werden dürfen, wenn die im GlüStV vorgeschriebenen Spielerschutzmaßnahmen und Regeln umgesetzt werden. Doch eigentlich sollte hiermit nur der Zeitraum bis zum 1. Juli 2021, dem Inkrafttreten des GlüStV überbrückt werden.

Laut Gesetzestexten für Glücksspielregulierung gab es zunächst eine Verlängerung bis zum 30. Juni 2022 und anschließend den Hinweis, dass ab dem 1. Januar 2023 (spätestens) neue Erlaubnisse in Form von Lizenzen für den Betrieb von virtuellen Casinos erforderlich sind.

Bankhalterspiele in Deutschland – kommt 2022 der große Wandel?

Für Glücksspieler aus Westfalen gibt es viele niedergelassene Spielbanken, die nicht nur Automatenhallen, sondern auch Bankhalterspiele anbieten. Hierzu gehören Roulette, Baccarat und Blackjack, die laut GlüStV offiziell zunächst verboten sind. Doch die Diskussionen hinter den Kulissen gingen stetig weiter und so sieht es danach aus, dass zumindest einige Bundesländer von der Regelung abweichen werden.

Nordrhein Westfalen hat Anfang August 2021 einen entsprechenden Gesetzentwurf eingereicht und auch Schleswig Holstein zeigt sich interessiert. Möglich ist das Angebot von Bankhalterspielen dann aber nur für niedergelassene Spielbanken, die ihr Angebot virtuell ausweiten. Ob sich hier später Änderungen ergeben, die auch Onlineanbietern die sogenannten Tischspiele gestatten, bleibt abzuwarten.

Warum der Glücksspielstaatsvertrag nötig war und welche Zwecke er erfüllt

Lange Zeit wurden rechtliche Grauzonen in der Bundesrepublik ausgenutzt. Online wurde schon seit vielen Jahren gezockt, die Spieler nutzten hierfür Angebote mit einer Glücksspiellizenz aus Malta, die nicht weniger als seriös einzustufen sind als die heutigen Angebote.

Als einziges Bundesland gab Schleswig Holstein 2011 die Ablehnung des Glücksspiels auf und vergab Lizenzen in seinem Bundesland. Die typische Werbung lautete zum damaligen Zeitpunkt: »Dieses Angebot ist nur gültig für Spieler mit gewöhnlichem Aufenthaltsort in Schleswig Holstein.«

Mit dem GlüStV wurde die Sonderregelung beendet bzw. nur noch übergangsweise weiterbetrieben, bis OASIS als Behörde ihre Arbeit aufnimmt. Der Sinn der neuen gesetzlichen Regelung besteht vor allem darin, Spielern mehr Transparenz und mehr Schutz zu bieten, denn Spielsucht ist ein nicht zu unterschätzendes Thema.

Doch was als sinnvolle Maßnahme in Form eines Gesetzes an den Start gegangen ist, brachte bislang 2022 noch keine Revolution. In zahlreichen Magazinen und Foren im Internet machen sich Autoren, Experten und Spieler Luft. Mehr Regeln als Vergnügen? Nicht ganz, doch die gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder muss es hinbekommen, nun auch die Rahmenbedingungen des GlüStV wirklich umzusetzen.

Welche Regeln offiziell schon 2022 gelten und umgesetzt werden müssen

Damit Glücksspielanbieter hierzulande ihr Angebot feilbieten dürfen, müssen sie schon jetzt, während der verlängerten Übergangszeit die Regeln des GlüStV umsetzen und die haben es in sich ∞

  • Registrierung und Verifizierung

    • Jeder Glücksspieler darf nur einen Account pro Anbieter besitzen, muss sich mit seinen vollständigen Daten anmelden und diese verifizieren.

  • Anschluss an OASIS

    • Ab dem 1. Januar 2023 sind die deutsch lizenzierten Glücksspielanbieter verpflichtet, sich der Sperrdatei OASIS anzuschließen und so die Daten ihrer Spieler weiterzugeben.

  • Einzahlungsbegrenzung pro Monat

    • Für herbe Kritik sorgte der Faktor, dass seit Juli 2021 nur noch maximal 1.000 Euro pro Monat eingezahlt werden dürfen. Die Regel gilt übergreifend zusammen addiert für alle Casinoanbieter und auch niedergelassene Spielotheken.

  • Das Aus für High Roller

    • Einsätze von 10 Euro und mehr am Slot dürfen nach dem GlüStV nicht mehr getätigt werden. Der maximale Einsatz liegt bei 1,00 Euro und darf nicht überschritten werden.

  • Bankhalterspiele sind verboten

    • Die beliebten Tischspiele wie Roulette & Co. wurden ausnahmslos verboten und stehen nur noch in niedergelassenen Spielbanken zur Verfügung. Ob es hier noch Änderungen geben wird, bleibt abzuwarten.

  • Mehr Hilfsangebote für Spieler

    • Nicht nur ein technischer Support, sondern auch Hilfen für Spieler, die von einer Spielsucht bedroht sind, wurden zum Gegensatz der Regeln im Jahr 2022. So müssen Spieler beispielsweise über einen Panik Button jederzeit die Möglichkeit haben, ihre Sitzung zu beenden und sich selbst zu sperren.

OASIS Spielersperrdatei nimmt ihre Arbeit im Januar 2023 auf 

Von Datenschutzbehörden wurde der Vorstoß einer gemeinsamen Spielersperrdatei heftig kritisiert. Hier werden alle Registrierungen und Einsätze in Casinos verzeichnet, die ein Spieler in angeschlossenen Onlinecasinos und niedergelassenen Spielbanken tätigt. So ist eine exakte Überwachung des Spielverhaltens möglich und die Sperrbehörde kann im Zweifelsfall eine casinoübergreifende Sperre initiieren.

Besonders heftige Kritik erntete die Behörde für den Fakt, dass auch anonyme Hinweise auf eine potenzielle Spielsucht zu einer Sperre führen könnten. Hier äußerten sich in Internetforen einige Spieler sehr missmutig und befürchteten, dass diese Funktion ausgenutzt wird. Ob der Einsatz der Glücksspielaufsichtsbehörde reibungslos funktioniert, wird sich im Januar zeigen, wenn in Darmstadt die offizielle Arbeit losgeht.

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