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Angesagt in Gütersloh. Warum ist Kultur so wichtig?

Von Christian Schröter, 14. 2022, Lesedauer 1 Minute, 48 Sekunden

Angesagt in Gütersloh. Warum ist Kultur so wichtig?

Gütersloh, 14. Dezember 2022

Es liegt in der Natur des Menschen, Tiere und Menschen zu quälen. Per definitionem ist nur der Mensch zu Kultur fähig – als Gegenbegriff zur Natur. Allerdings ist er dennoch Teil der Natur. Einen »höheren« schöpferischen Charakter hat die Kultur im Sinne der Kunst.

»Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ihre Seele«, Maxim Gorki.

Künstler würden wohl nicht auf die Idee kommen, Tiere oder Menschen zu quälen.

Aber auch Tiere quälen Tiere, da sie aber keine Kultur haben, nimmt man ihnen das nicht übel. Beispielsweise legen Schlupfwespen ihre Eier in andere Insekten – die Larven fressen dann diese »Wirtstiere« bei lebendigem Leibe von innen auf.

Christian Morgenstern war klug, er sagte aber auch »Weh dem Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt«.

Leider ist das absolut falsch. Es ist klar, was er damit sagen wollte. Aber in Wirklichkeit kennen Tiere keine Rache. Davor müsste man keine Angst haben. »Weh dem Menschen, wenn nur ein einziger Mensch im Weltgericht sitzt« … davor müsste man Angst haben, wenn man ans »Weltgericht« glaubt.

Hierauf haben schon viele Philosophen rekurriert, denn es ist leider wahr: »Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, kein Mensch, solange er nicht weiß, welcher Art der andere ist« … eine Erkenntnis der Antike, des Komödiendichters Plautus (womit wir wieder bei der Kunst wären). Leider ist das nicht ganz wahr: Denn wenn er es weiß, dann ist er erst Recht ein Wolf. Aber es zeigt eben das eingangs Gesagte. Es zeigt, dass der Mensch nicht in der Lage ist, seine Natur zu überwinden. Trotz seiner Kultur (oder vielleicht gerade deshalb?).

Friedrich Nietzsche sprach vom »Übermenschen« … damit meinte er genau das. Er meinte nicht so etwas wie eine »Herrenrasse« – das ist eine völlige Fehlinterpretation.

Und wer weiß … womöglich meinten die Autoren des Bibelspruchs, der sagt, der Mensch solle sich die Natur untertan machen, auch genau das. Und nicht das, was man im Allgemeinen darunter versteht. Womöglich meinten sie, der Mensch solle seine (!) Natur überwinden, nicht »die« Natur per se unterwerfen.

Friedrich Nietzsche Online

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