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Dirigent Jonathon Heyward. Foto: Laura Thiesbrummel

Fortsetzung der erfolgreichen Konzertreihe 2024: »NWD« Auftakt am 20. Januar 2024 in der Konzerthalle Bad Salzuflen

Von Christian Schröter, 12. Februar 2024, Lesedauer 5 Minuten, 54 Sekunden

Fortsetzung der erfolgreichen Konzertreihe 2024: »NWD« Auftakt am 20. Januar 2024 in der Konzerthalle Bad Salzuflen

  • Chefdirigent Jonathon Heyward und Sängerin Claire Booth präsentieren klassische Konzertkompositionen

Bad Salzuflen, 11. Januar 2024

Die »Nordwestdeutsche #Philharmonie« gehört zu den gefragtesten Orchestern in Deutschland und nimmt als eines von drei Landesorchestern eine besondere Stellung im #Kulturleben #Nordrhein Westfalens ein. Wobei das #Ensemble nicht nur als Klangkörper fungiert, sondern auch kultureller Botschafter der nordwestdeutschen Region ist. Auch in 2024 wird die erfolgreiche »NWD« Konzertreihe in der Bad Salzufler Konzerthalle im Kurpark fortgesetzt. Unter der Leitung des Chefdirigenten Jonathon Heyward wird das Orchester auch »in den kommenden Spielmonaten virtuose Konzerte zum Besten geben«, blickt Olaf Fasse, städtischer Abteilungsleiter des Kulturbüros, mit Vorfreude auf den konzertanten Jahresauftakt am 20. Januar (Samstag) 2024, ab 19.30 Uhr. Begleitet wird Dirigent Heyward dabei von Claire Booth, die den Gesangspart übernimmt.

Virtuose Konzertkomposition mit die »Vier letzten Lieder« von Richard #Strauss

Auf dem konzertanten Abendprogramm finden sich die »Vier letzten Lieder« von Richard Strauss auf Texte von Hermann Hesse und Joseph von Eichendorff, entstanden 1948 in der #Schweiz, wohin Strauss mit seiner Frau nach Kriegsende gezogen war und »zum emotional Bewegendsten zählen, was die Gattung Orchesterlied jemals hervorgebracht hat«, sagt Olaf Fasse. Die Lieder sind künstlerisches Vermächtnis ihres zum Zeitpunkt der Komposition über 80 jährigen Schöpfers und zugleich ein letztes rauschendes Aufbäumen der romantischen #Musik. Der Titel stammt nicht vom Komponisten, sie waren auch nicht als abgeschlossener Zyklus gedacht. Sie dokumentieren vielmehr eine kontinuierliche, dynamische Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Abschied, auch vor dem Hintergrund des vergangenen Krieges und im Gewärtigen des eigenen, baldigen Todes.

Im letzten der vier Lieder, »Im Abendrot«, zitiert Strauss nicht nur sein eigenes Orchesterstück Tod und Verklärung, sondern, rhythmisch leicht abgewandelt, auch den Beginn des Deutschen Requiems von Johannes Brahms. Strauss hatte in dieser Zeit zufällig Hesse in einem Schweizer Hotel kennengelernt. Hesse war die Begegnung nicht angenehm, auch weil ihm Strauss’ »rauschender« Stil nicht zusagte. Zu den »Vier letzten Liedern« sagte Hesse später, sie erschienen ihm »wie alle Strauss Musik: virtuos, raffiniert, voll handwerklicher Schönheit, aber ohne Zentrum, nur Selbstzweck.« Die Uraufführung fand am 22. Mai 1950 in der »Royal Albert Hall« in London statt; die Interpreten waren Kirsten Flagstad und das »Philharmonia Orchestra« unter Leitung von Wilhelm Furtwängler.

Weitere konzertante Komposition mit Dmitri Schostakowitschs »#Sinfonie Nummer 8, c moll, opus 65«

Eine weitere Konzertkomposition bildet Dmitri Schostakowitschs »Sinfonie Nummer 8, c moll, opus 65«, die »ein rätselhaftes Werk ist«, so Fasse weiter. Während die sowjetische Kulturbürokratie in ihr heroische, den Sieg über Hitler Deutschland bejubelnde Töne entdeckte, meinte ihr Komponist, hier werde »die furchtbare Tragödie des Krieges« beschrieben. Die mehr als einstündige »Achte« wird heutzutage als das persönlichste Werk des russischen Sinfonikers betrachtet, die im Sommer 1943 entstand und am 4. November desselben Jahres vom »Staatlichen Sinfonieorchester« der #UDSSR in #Moskau unter der Leitung von Jewgeni Mrawinski, dem sie auch gewidmet war, uraufgeführt wurde.

Die Sinfonie gehört zusammen mit der 7. und 9. Sinfonie zu den sogenannten »Kriegssinfonien« Schostakowitschs, der diese 1943 innerhalb von 40 Tagen schrieb. Nach dem Musikwissenschaftler Iwan Sollertinsky soll diese das Grauen des Krieges widerspiegeln, was er vor der Uraufführung in Moskau und Nowosibirsk in einer Rede so darstellte, vermutlich, um das Regime nicht ahnen zu lassen, was Schostakowitsch wirklich ausdrücken wollte. Wie der Dirigent Kurt Sanderling, der Schostakowitsch persönlich kannte, sagte, wollte Schostakowitsch »den Schrecken des Lebens eines Intellektuellen in der damaligen Zeit« vertonen.

Das Werk ist nur unwesentlich kürzer als seine 7. Sinfonie und hat 5 Sätze. Die Sinfonie wurde sehr zurückhaltend und eher negativ aufgenommen, die düstere Stimmung und im Besonderen das Fehlen eines optimistischen Finales wurden bemängelt. Man warf Schostakowitsch fehlenden Patriotismus vor, da doch die »Rote Armee« nach dem Sieg in #Stalingrad endlich in die Offensive ging. Schostakowitschs Freund Sollertinsky bemerkte, »die Musik ist bedeutend stärker und härter als die der Fünften und der Siebten und deshalb ist es unwahrscheinlich, dass sie populär wird«.

Die Regierung antwortete, indem sie dem Werk den Untertitel Stalingrad Sinfonie gab, im Gedenken an die Opfer der Schlacht von Stalingrad. Die Sinfonie wurde von Sergei Prokofjew und anderen bei der Komponisten Vollversammlung im März 1944 kritisiert und durch das Schdanow Dekret von 1948 mit Aufführungsverbot belegt. Erst im Oktober 1956 wurde sie durch eine Aufführung des »Moskauer Philharmonischen Orchesters« unter der Leitung von Samuil Samossud rehabilitiert.

Sopranistin Claire Booth

Die britische Sopranistin Claire Booth ist sowohl für ihr Engagement für ein außergewöhnlich breites Repertoire als auch für die Vitalität und Musikalität, die sie auf die Opernbühne und das Konzertpodium bringt, international bekannt geworden. Ihre zahlreichen Konzertauftritte führten zu engen Verbindungen mit dem »BBC Symphony Orchestra« und den »BBC Proms«, dem »City of Birmingham Symphony Orchestra«, den Aldeburgh und Holland Festivals sowie weiteren jüngeren Debütauftritten mit der »Deutschen Symphonie Berlin«, dem »Boston Symphony Orchestra«, dem »Chicago Symphony Orchestra«, der »Tokyo Philharmonic«, der »Norrköping Philharmonic« und dem »London Philharmonic Orchestra«.

Dirigent Jonathon Heyward

Als einer der aufregendsten Dirigenten der internationalen Szene gilt im Moment Jonathon Heyward. Seit der Saison 2023/2024 ist er Musikdirektor des »Baltimore Symphony Orchestra«, mit dem er im März 2022 mit drei Aufführungen, darunter die »Sinfonie Nummer 15« von #Schostakowitsch, sein Debüt gab. Ab diesem Sommer wird Jonathon »Künstlerischer Leiter« beim renommierten »New Yorker Lincoln Center Summer Orchestra«, dem früheren »Mostly Mozart Festival«. Seit 2021 ist er Chefdirigent der »Nordwestdeutschen Philharmonie«. Zu seinen aktuellen Höhepunkten als Gastdirigent im Vereinigten Königreich zählen Debüts und Wiedereinladungen mit dem »London Symphony Orchestra«, dem »BBC National Orchestra of Wales«, dem »BBC Symphony«, dem »Royal Scottish National Orchestra«, dem »National Symphony Orchestra« in Dublin und dem »Schottischen Kammerorchester«.

In Kontinentaleuropa sind dies Kooperationen mit den Orchestern in Castilla y León und Galicien, dem »Danish National Symphony Orchestra«, dem »Sinfonieorchester Basel«, dem »Orchestre de Chambre de Lausanne«, den »Brüsseler Philharmonikern«, dem »Orchestre National Bordeaux Aquitaine«, dem »Tonhalle Orchester Düsseldorf«, den »Hamburger Symphonikern« und dem »MDR Sinfonieorchester«. In der aktuellen Spielzeit gibt Jonathon Heyward sein Debüt mit dem australischen »Melbourne Symphony Orchestra« und in Neuseeland beim »Auckland Philharmonia Orchestra«.

2021 gastierte Jonathon Heyward erstmals beim »National Symphony Orchestra« in Washington DC. Im vergangenen Jahr debütierte er mit dem »Chicago Symphony Orchestra« beim »Ravinia Festival«. Weitere Höhepunkte in den Vereinigten Staaten sind Gastdirigate beim »New York Philharmonic« sowie Sinfonieorchestern in Atlanta, Detroit, Houston, Seattle, St. Louis und Minnesota. Heyward ist auf der Opernbühne gleichermaßen zu Hause und gab kürzlich sein Debüt am »Royal Opera House London« mit Hannah Kendalls »Knife of Dawn«. Zuvor hatte er bereits in Los Angeles »Lost in the Stars« von Kurt Weill sowie die Uraufführung von Giorgio Battistellis neuer Oper »Wake« in einer Produktion von Graham Vick für die »Birmingham Opera Company« dirigiert.

Eintrittskarten sind im Vorverkauf zum Preis ab 25 Euro per E Mail an theaterkasse@bad-salzuflen.de und telefonisch unter +495222952909 sowie zu den Öffnungszeiten der Theaterkasse im Kurgastzentrum (Parkstraße 20) erhältlich. Restkarten, sofern verfügbar, sind an der Abendkasse (ab 18.30 Uhr) zu erwerben.

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Konzerthalle Bad Salzuflen
Parkstraße 20
32105 Bad Salzuflen
Telefon +495222952909
E-Mail info@bad-salzuflen.de
www.staatsbad-salzuflen.de/a-konzerthalle

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