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Besuch im Haus des Handwerks: Bürgermeister Henning Schulz mit stv. Kreishandwerksmeister Georg Effertz (Dritter von rechts), Vertretern der Innungen, Geschäftsführer Friedhelm Drüner (links), Wirtschaftsförderer Rainer Venhaus und Bildungs- und Sozialdezernent Joachim Martensmeier

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Von Christian Schröter, 5. Mai 2017, Lesedauer 3 Minuten, 0 Sekunden

Gütersloh (gpr). Die Bandbreite der Themen reicht vom Blick aufs Ganze bis zu praktischen Fragen des Berufsalltags. Das Jahresgespräch zwischen Bürgermeister und Vertretern der Kreishandwerkerschaft dient dem Informations- ebenso wie dem Meinungsaustausch. In diesem Jahr unter anderem auf der Tagesordnung: die Initiative zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums, für die Bürgermeister Henning Schulz auch mit Blick auf das Handwerk warb, der städtische Haushalt und die Investitionen der kommenden Jahre, die Digitalisierung in der Verwaltung und in der Stadtgesellschaft, aber auch die Integration von geflüchteten Menschen ins Berufsleben. Die Begrüßung im »Haus des Handwerks« übernahm in diesem Jahr der stellvertretende Kreishandwerksmeister Georg Effertz, der zusammen mit Geschäftsführer Friedhelm Drüner und den Vertretern der Innungen Gesprächspartner der Verwaltungsdelegation war. Neben dem Bürgermeister gehörten Wirtschaftsförderer Rainer Venhaus und Sozial- und Bildungsdezernent Joachim Martensmeier zum »Team Rathaus.« Ein umfassendes Thema, das in vielfältiger Weise auch die heimischen Handwerksunternehmen betrifft, ist die Digitalisierung – in der Stadtverwaltung ebenso wie in der gesamten Stadtgesellschaft. Für Henning Schulz steht es ganz oben auf der Agenda, nicht nur als »Modellkommune E Government«. »Das Bürgerportal mit seinen Online-Dienstleistungen, das wir im Rahmen dieses Projektes installiert haben, ist eine gute Ausgangsbasis für weitere Entwicklungen,« sagte der Bürgermeister und kündigte an, dass es sein Ziel sei, weitere Onlinedienstleistungen für Unternehmer im Bereich e-government anzubieten. Entscheidend seien dabei Aktualität, Vernetzung und Praktikabilität für die Nutzer: »Deshalb steht an erster Stelle die Frage, welche Dienstleistungen sind für unsere Unternehmen wichtig.« Anregungen seien hier herzlich willkommen. Die Vertreter des Handwerks machten deutlich, dass sie sich eine zwischen den Kommunen abgestimmte einheitliche Vorgehensweise und nicht Einzellösungen wünschen. Effertz‘ Bitte an Schulz: »Überzeugen Sie hier auch Ihre Bürgermeisterkollegen.« Wenig Überzeugungsarbeit muss der Gütersloher Bürgermeister beim Handwerk leisten, wenn es um die Frage der Integration durch Ausbildung geht. Er habe dankbar wahrgenommen, so Schulz, dass das Handwerk sich hier aktiv als Partner anbiete: »Besonders jungen Flüchtlingen können Sie mit Angeboten von Praktika einen Übergang von Schule in den Beruf ermöglichen.« Dass Integration durch Ausbildung keine kurzfristig zu lösende Aufgabe sei, sei allen klar, wenn sie aber auf diesem Weg gelinge, könnten davon alle Seiten profitieren. Einigkeit besteht zwischen Schulz und dem Handwerk über die Notwendigkeit, jetzt zu investieren - in klimafreundliche Mobilität ebenso wie in die Innenstadtgestaltung, in Schulen und Kindertageseinrichtungen ebenso wie in die Infrastruktur. Die Gewerbeflächenentwicklung am Hüttenbrink und auf dem Flughafen, die Entwicklungspotenziale der Mansergh Barracks nach Abzug der Briten ab dem Jahr 2019, die Entscheidung der FH Bielefeld, den Standort Gütersloh auszubauen, all das sei nicht mehr Zukunft, sondern erfordere jetzt die entsprechende Weichenstellung – mit konkreten Perspektiven auch für das heimische Handwerk. Seitens der Handwerkerschaft erkennt man sehr wohl die Chancen und Möglichkeiten, die sich durch diese Entwicklung ergeben. Zu den ganz praktischen Wünschen gehört die Aufteilung in möglichst kleine Losgrößen bei kommunalen Ausschreibungen. Sie biete, so Georg Effertz, auch kleineren ortsnahen Betrieben die Chance zur Beteiligung. Nicht ohne Sorge beobachtet das Handwerk eine Entwicklung, für die es in Zeiten guter Konjunktur auch in Gütersloh Beispiele gibt: Abriss statt Altbau-Sanierung. Bürgermeister Henning Schulz teilt diese Kritik, allerdings nicht ohne auf die begrenzten Steuerungsmöglichkeiten durch die Stadt hinzuweisen, dort wo der Denkmalschutz nicht greift. Initiative habe hier, so Schulz, aber auch die Politik gezeigt mit dem Auftrag, die Alltagsarchitektur jenseits der Baudenkmäler in Augenschein zu nehmen mit dem Ziel schützenswerte Bereiche zu identifizieren und rechtssicher auszuweisen.

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