Von Christian Schröter, 9. Mai 2021, Lesedauer 1 Minute, 10 Sekunden
Inzwischen wurde über den Begriff der »Verschwörungstheorie« diskutiert. Es hieß, er träfe nicht zu, man solle lieber von »Verschwörungserzählungen« oder »Verschwörungsmythen« sprechen.
Aber der Begriff ist griffig. Und er trifft zu. In den Augen derjenigen, die deren Anhänger sind, erklären diese Theorien vermeintlich alles und noch mehr und ermöglichen auch Vorhersagen. Weil sie eben vermeintlich alles erklären. Das sind die Hauptkriterien einer wissenschaftlichen Theorie. Genaugenommen sind die meisten Verschwörungstheorien ein logischer Zirkelschluss, weil das, was sie erklären sollen, die Argumente sind, mit denen das zu Erklärende erklärt wird. Es wird einfach alles mögliche behauptet. Leute wie Bhakdi gehen sogar noch einen Schritt weiter. Sie behaupten etwas und haben keine Beweise dafür. Und dass sie keine Beweise haben, sollen dann die Beweise sein. Weil eben alles nur eine Verschwörung ist. Sie werfen ihren Gegnern genau das vor, was sie selbst tun.
Das einzige Kriterium, das gegen eine Eigenschaft als wissenschaftliche Theorie spricht, ist, dass Verschwörungstheorien nicht falsifizierbar sind. Das ist das poppersche Falsifizierungsprinzip. Dabei sind sie prinzipiell falsifizierbar. Sogar problemlos. Sie sind es lediglich aus tatsächlichen Gründen nicht, weil die Anhänger das nicht akzeptieren, einfach behaupten, es sei unmöglich, und etwaige Falsifikationen sogar noch als Bestätigung werten.
Dass diese Verschwörungstheorien inhaltlich in der Regel Nonsens sind, steht auf einem anderen Blatt. Geschenkt.
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