Von Christian Schröter, 24. Juni 2022, Lesedauer 0 Minuten, 50 Sekunden
Gütersloh, Eis, Eis, Säugling!
Wie war das früher einfach: Fürst Pückler. Vanille, Schokolade, Erdbeere. Fertig, aus. Und heute? »Apfel-Basilikum«, »Madagaskar-Schokolade mit Ziegenmilch und Meersalz«, »Kürbis-Nougat«, »Vanilleeis mit Kohle«, »Kastaniensorbet mit Rosmarin und Pinienkernen«, »Himbeere-Rote Beete-Ingwer«, »Ziegenmilch-Rosmarin« …
Gütsel schmeckt eigentlich jedes Eis, vor allen Dingen, weil es kalt ist. Da entfaltet sich der Geschmack nicht großartig. Max Goldt hat sich in einer witzigen Geschichte über Weihnachtsmärkte passend ausgelassen: Wo sich der Deutsche beglühweint, empfiehlt er, den minderwertigen Rotwein zur Offenlegung seiner Minderwertigkeit nicht auch noch zu erhitzen, sondern ihn besser weitestmöglich herunterzukühlen … er benutzt auch Begriffe wie »Pinselreiniger« … und spricht vom »Zauber des seitlich dran Vorbeigehens« …
In einer Fernsehdoku über die »Eisweltmeisterschaften« traten alle Eisdealer mit wichtiger Kochjacke und hochwichtiger Kochmütze auf. Alle verwendeten die gleichen Eismaschinen, die gleiche Grundmischung, lediglich unterschiedliche Aromaten, Bei-Zutaten und womöglich Süßegrade – es gab »Leberkäs’ im Brötchen« Eis und originales DDR Softeis (Fertigpulver in Wasser aufgelöst).
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