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»GEDOK richtet an« – eine Gemeinschaftsausstellung der GEDOK OWL In der Galerie Serpil Neuhaus – Eröffnung am Samstag, 6. Juni 2021, um 16 Uhr

Von Christian Schröter, 24. Juni 2021, Lesedauer 1 Minute, 50 Sekunden

Die Künstlerinnen und Künstler richten an, es geht um Essen, Kochen und Speisen. Die Küche als Atelier und kreatives Gestalten. Kochen die älteste Kunst der Menschheit, kochen als Kunstgattung. Daniel Spoerri erfand in den sechziger Jahren die »Eat Art«, er montierte Essensreste auf bacchantische Tischplatten zu Skulpturen und betrieb in Düsseldorf das Restaurant »der sieben Sinne«, in dem auch Joseph Beuys gerne am Herd stand. Da sind wir bei dem Künstler, der seinen 100. Geburtstag dies Jahr hat und bundesweit mit vielen Ausstellungen geehrt wird. Joseph Beuys liebte das Kochen und für ihn war jede geschälte Kartoffel ein Kunstwerk, eine Kleinplastik. Nach seinem erweiterten Kunstbegriff würde man selbst beim Kochen zu einer sozialen Plastik. Er machte keinen Unterschied zwischen Michelangelos David und einer küchenfertigen Kohlrabi, weil beide nichts weniger als den Glanz der Wahrheit verkörpern. Seine Interviews führte er am liebsten in der Küche, die auch Zentrum seines häuslichen Lebens war. Das Kochen sei wie die Kunst, ein Transformationsprozess zur weitreichenden Energiespeicherung und Energiegewinnung. Das Essen ist spätestens seit Leonardo da Vincis »Abendmahl« und Caravaggios »Mahl in Emmaus« in der Kunst allgegenwärtig. In tausenden Stillleben wurde es verewigt. Nicht wenige Künstler geben ihr eigenes Kochbuch heraus. Dass Kochen Kunst sei, ist also unzweifelhaft beantwortet. Die Kunst hat längst ihren Weg auf die besten Restaurants der Welt gefunden. So werden Gerichte wie Gemälde angerichtet, Drei-Sterne-Köche lassen sich von Kunstwerken inspirieren und bringen essbare Miniaturen auf ihre Teller. Beuys liebte eher die Hausmannskost wie Linsensuppe, Blutwurst oder Grünkohl, war aber auch für seinen exzellenten Hasenbraten bekannt. Er hielt viel von Natürlichkeit und Nachhaltigkeit, Regionalität und Ressourcenschonung. Er setzte tierische Fette sparsam ein, verwendete stattdessen Unmengen von Kräutern. Das sind die Dinge, die auch die Künstlerinnen heute in ihrer Kochkunst anwenden. Wir dürfen gespannt sein was sie uns angerichtet haben. Auf jeden Fall dürfen wir uns auch auf kreative Künstlerinnen- und Künstler-Kochbücher freuen. 5. bis 27. Juni 2021, am 5.und am 27. Juni. sind die Künstlerinnen und Künstler vor Ort. Serpil-Neuhaus-Galerie Hohenzollernstr.35 33330 Gütersloh freitags 16 bis 19 Uhr, samstags und sonntags 14 bis 17 Uhr Eintritt frei

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