Von Christian Schröter, 30. August 2021, Lesedauer 2 Minuten, 19 Sekunden
Gütersloh (gpr). Die Stadt Gütersloh wird kurzfristig alle Klassenräume der Grundschulen und der Jahrgänge Fünf und Sechs an weiterführenden Schulen mit mobilen Luftfiltergeräten ausstatten. Das beschloss am 30. Juli 2021 der Gütersloher Rat einstimmig in einer Sondersitzung. Weiterhin soll die Verwaltung bis zur nächsten Ratssitzung im September prüfen, ob auch die Räume, die von Kita-Kindern und Kindern über zwölf Jahren genutzt werden, mit mobilen Luftfiltern ausgestattet werden sollen.
Der Bürgermeister hatte eindringlich für den Beschlussvorschlag der Verwaltung geworben: »Die Diskussion um die Wirkung von mobilen Luftfiltern wird nach wie vor kontrovers und auch emotional geführt«, sagt der Bürgermeister. »Aber entscheidend ist für uns als Stadt, dass wir alles tun, um das Ansteckungsrisiko für unsere Kinder im Unterricht – wo möglich – zu minimieren und zu verhindern. Lassen Sie uns heute den Grundstein für die Gesundheit unserer Kinder legen.«
Unter dem Applaus des Rates dankte er ausdrücklich der Initiative der Stadtschulpflegschaft, die in den vergangenen Wochen 100 000 Euro an Spenden für die Anschaffung von mobilen Luftfilteranlagen gesammelt und auch die Lieferung von 200 Geräten sichergestellt. »Vor diesem Hintergrund bin ich optimistisch, dass wir die ersten Klassen direkt nach den Ferien ausstatten können«, sagte der Bürgermeister.
Die Ausstattung der Grundschulen und der beiden ersten Jahrgänge der weiterführenden Schulen würde die Altersgruppe von Kindern bis zwölf Jahren umfassen – die Gruppe, der voraussichtlich auch in absehbarer Zeit kein Impfstoff zur Verfügung steht. Henning Matthes, Beigeordneter für den Bereich Schule, erläuterte den Hintergrund für den Beschlussvorschlag: Das sei unter anderem die aktuelle Stellungnahme des Bundesumweltamtes zu mobilen Lüftungsanlagen in Schulen, in der für Räume mit eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit als Alternative zum Einbau von fest installierten Lüftungsanlagen, der Einsatz von mobilen Luftreinigern empfohlen wird. »Fachgerecht positioniert und betrieben ist ihr Einsatz wirkungsvoll, um während der Dauer der Pandemie die Wahrscheinlichkeit indirekter Infektionen zu minimieren«, so das Bundesumweltamt. Neben den weiterhin unverzichtbaren Hygienemaßnahmen (AHA) und dem regelmäßigen Fensterlüften könnten mobile Luftreiniger einen Beitrag zur Sicherung des Schulbesuchs leisten. Mit der Einberufung einer Sondersitzung wollte die Verwaltung möglichst schnell Klarheit schaffen, um kurzfristig die Beschaffung vorzunehmen und bis zum Herbst beziehungsweise Winter die Ausstattung zu gewährleisten. Etwa 500 Klassenräume in Gütersloh sollen zunächst mit mobilen Luftfilter-Anlagen ausgestattet werden. Insgesamt rund 900.000 Euro will die Stadt Gütersloh dafür in die Hand nehmen, die 100.000 Euro aus Spendenmitteln und Fördergelder fließen darin ein. Zudem enthält der Beschluss auch die Ausstattung von Klassenräumen, die der so genannten »Kategorie Zwei« zugerechnet werden. Die Verwaltung hat sich außerdem bereiterklärt, auch die Wartung der gespendeten Geräte zu übernehmen.