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August Macke verbindet Formen, Farben und Flächen zu einem Schaufenster der Mode des frühen 20. Jahrhunderts. Foto: Neander, LWL

Ein Schaufenster für die Mode

Von Christian Schröter, 5. September 2021, Lesedauer 1 Minute, 44 Sekunden

Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zeigt in diesem Sommer mit »August und Elisabeth Macke. Der Maler und die Managerin« bis zum 5. September 2021 eine große Ausstellung, die nicht nur den bekannten Expressionisten August Macke würdigt, sondern vor allem die Rolle seiner Frau Elisabeth herausstellt. Ein Hauptwerk ist Mackes »Modegeschäft« von 1913.

Elisabeth Macke regte ihren Mann unter anderem dazu an, sich mit dem Thema Mode auseinanderzusetzen. Sie war eine sehr modebewusste Frau mit einem ausgefallenen, eigenen Stil. Oft ließ sie sich nach ihren Wünschen und Ideen Kleider schneidern. Auch von August Macke sind in den Skizzenbüchern Entwürfe für Kleidung erhalten, und Elisabeths Erinnerungen dokumentieren, dass er auch Kleider für seine Frau entwarf.

Die Kleidung und Hüte in den Schaufensterbildern, wie auch im Gemälde »Modegeschäft«, setzt August Macke aus farbigen Formen zusammen, die erst im Zusammenspiel zu einem Hut, Kleid oder Rock werden. Gleichermaßen geht Macke mit den flanierenden Passant:innen vor. Sogar die Köpfe der Dargestellten bestehen aus homogenen Farbflächen ohne Gesichtszüge. Diese Trennung von Form, Farbe und Licht ist in den Schaufensterbildern besonders deutlich.

Neben der Inspiration durch Elisabeth lehnt sich August im Gemälde »Modegeschäft« (1913) auch an die Fensterbilder des französischen Malers Robert Delaunay an. Der hält in seinen Bildern die Lichtreflexionen in den Pariser (Schau-)Fenstern fest und zeigt so zersplitterte Spiegelungen des Stadtbildes. Besonders der Blick durch den Torbogen im Gemälde »Modegeschäft« erinnert an Delaunays Formsprache.

Zwischen August Macke und Robert Delaunay entstand ab 1912 eine Künstlerfreundschaft, als sie sich gegenseitig in ihren Ateliers besuchten. Auch Elisabeth Macke und Sonia Delaunay, die Ehefrauen der Künstler, unterhielten seitdem eine rege Korrespondenz. In ihren Briefen tauschten sich die Frauen über aktuelle Themen in der Kunst aus.

Durch Elisabeths Engagement ging August Macke als einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Expressionismus in die Kunstgeschichte ein. Im LWL-Museum für Kunst und Kultur läuft derzeit und bis zum 5. September 2021 die Ausstellung »August und Elisabeth Macke – der Maler und die Managerin«.

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