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Sparkassen verzeichnen starkes Kreditgeschäft – die Einlagenzuflüsse ebben nicht ab

Von Christian Schröter, 12. September 2021, Lesedauer 2 Minuten, 48 Sekunden

Das Kreditgeschäft der Sparkassen hat sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres unverändert sehr dynamisch entwickelt – sowohl bei der Kreditversorgung von Unternehmens- als auch von Privatkunden. Gleichzeitig ist die Sparbereitschaft der Kunden ungebrochen, doch die hohen Einlagenzuflüsse stellen die Institute vor betriebswirtschaftliche Herausforderungen. Das geht aus den Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr hervor, die der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) vorgelegt hat. 

»In der ersten Phase der Corona-Krise ging es darum, die Wirtschaft zu stabilisieren. Dieser Verantwortung sind die Sparkassen mehr als gerecht geworden. Jetzt heißt es, zum einen das Wiederanlaufen der Wirtschaft zu unterstützen und zum anderen Privatkunden weiterhin beim Vermögensaufbau zu begleiten. Auch hier zeigen die Sparkassen ihre Stärken«, so DSGV-Präsident Helmut Schleweis.

Unternehmen und wirtschaftlich Selbständigen wurden im ersten Halbjahr 2021 Kredite in Höhe von insgesamt 50,4 Milliarden Euro neu zugesagt. Bereinigt um die Sondereffekte der Corona-Sonderkredite von KfW und Landesförderinstituten haben die Sparkassen rund eine Milliarde Euro mehr an neuen Krediten vergeben als im ersten Halbjahr 2020.

Auch der an Unternehmen und Selbständige ausgelegte Kreditbestand entwickelte sich im ersten Halbjahr 2021 auf hohem Niveau. Der Zuwachs fiel mit einem Plus von 11,1 Milliarden Euro (plus 2,4 Prozent) nur leicht geringer aus als im Vorjahr (plus drei Prozent). Der Kreditbestand lag Ende Juni 2021 in diesem Segment bei 480,9 Milliarden Euro.

Ein sehr deutliches Plus von 17,1 Prozent verzeichnen die Sparkassen im Kreditneugeschäft mit Privatkunden. Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 43 Milliarden Euro zugesagt. Das waren noch einmal 6,3 Milliarden Euro mehr als im ersten Halbjahr 2020. Der Anstieg ist vor allem auf einen deutlichen Zuwachs bei den privaten Immobilienfinanzierungen zurückzuführen. Schleweis: »Die eigene Immobilie ist und bleibt für viele Menschen ein besonderer Lebenswunsch und ein wichtiger Baustein zum Vermögensaufbau. Sparkassen und Landesbausparkassen helfen dabei, dass sich Menschen den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen können und kommen damit auch einer entscheidenden gesellschaftspolitischen Aufgabe nach.«

Das Neugeschäft bei den privaten Immobilienkrediten beläuft sich auf den Rekordhalbjahreswert von 37,9 Milliarden Euro. Dies ist gegenüber dem bisherigen Bestwert des Vorjahres nochmals ein deutliches Plus von 6,4 Milliarden Euro (plus 20,3 Prozent). Trotz steigender Immobilienpreise und zuletzt erheblichen Engpässen und damit steigenden Kosten bei Baumaterialien und im Baustoffhandel, bleibt die Nachfrage also hoch.

Auch das Wertpapiergeschäft hat gegenüber dem starken Vorjahr nochmals kräftig zugelegt. Von Januar bis Juni wurden Umsätze in Höhe von 87,9 Milliarden Euro getätigt. Dies entspricht einem Plus von 12,6 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020. Dabei wurde ein Nettoabsatz (Käufe minus Verkäufe) von 13,0 Milliarden Euro erreicht, von denen 12,4 Milliarden Euro auf Investmentfonds entfallen. Die Anzahl der Wertpapierdepots ist seit Jahresbeginn um 128.000 (plus zwei Prozent) gestiegen.

Damit folgen zwar viele Kunden der Empfehlung der Sparkassen, beim Vermögensaufbau verstärkt auf Immobilien und Wertpapiere zu setzen, der Zufluss in Sichteinlagen ist jedoch ungebrochen hoch. Der weit überwiegende Anteil der hinzugekommenen Kundeneinlagen in Höhe von 25 Milliarden Euro entfällt darauf (im ersten Halbjahr 2020: plus 29,5 Milliarden Euro).

Diese hohen Einlagenzuwächse rentieren sich in der andauernden Niedrigzinsphase für die Kunden nicht und stellen auch die Institute betriebswirtschaftlich vor Herausforderungen. Schleweis: »Wir freuen uns über das riesige Vertrauen, das Kundinnen und Kunden den Sparkassen in Krisenzeiten entgegenbringen. Unter Negativzinsbedingungen verlieren die Institute aber zunehmend die betriebswirtschaftliche Bewegungsfreiheit. Zusätzliche Einlagen kosten die Kreditinstitute im gegenwärtigen Zinsumfeld real Geld.«

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