Foto: SOS-Kinderdörfer
Von Christian Schröter, 16. September 2021, Lesedauer 1 Minute, 16 Sekunden
Jedes sechste Kind in Madagaskar ist nach Angaben der SOS-Kinderdörfer vom Hungertod bedroht. Besonders betroffen sei der Süden des Landes, wo sogar jedes vierte Kind schwer unterernährt sei.
Jean Francois Lepetit, Leiter der Hilfsorganisation in Madagaskar, sagt: »Wir erleben hier die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Es gibt Regionen, in denen es im gesamten Jahr noch keinen Regen gegeben hat, dazu kommen Sandstürme, Ungeziefer und erhöhte Lebensmittelpreise.« Familien seien verzweifelt, Mütter hätten keine Milch mehr, um ihre Babys zu stillen. In der Not würden sich die Menschen von Kaktusfrüchten ernähren. »Aber selbst die Kakteen wachsen nicht mehr«, sagt Lepetit. Insgesamt seien 1,14 Millionen Menschen dringend auf Hilfe angewiesen. Lepetit fürchtet, dass diese Zahl noch steigen werde, da auch die Prognose für die diesjährige Ernte düster sei. »Wir rechnen mit erneuten Ernteeinbußen von 60 Prozent«, so Lepetit.
Bisherige Lebensmittelhilfen reichten bei weitem nicht aus. Häufig würden die Rationen für die Kinder auf ganze Familien und Gemeinden verteilt. Aufgrund des Hungers seien viele Kinder so geschwächt, dass sie auch nicht mehr in die Schule gehen können. Der Mangel an sauberem Wasser führe zudem zur Ausbreitung gefährlicher Krankheiten.
Nur durch schnelle und umfangreiche Hilfsaktionen könne laut Lepetit eine noch größere Katastrophe verhindert werden: »Kinder und Familien brauchen jetzt unsere Unterstützung!«
Die SOS-Kinderdörfer unterstützen Kinder und Familien in Madagaskar durch Nothilfe und tragen vielfältig dazu bei, das Leben der Menschen langfristig zu stabilisieren.
Original Content Keine Milch mehr, um Babys zu stillen bei Gütsel Online …