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Abbildung: »Capital«, G + J Wirtschaftsmedien

Lithium-Projekt: neuer Anlauf in Bolivien – exklusive Lithiumförderung geplant

Von Christian Schröter, 17. September 2021, Lesedauer 1 Minute, 23 Sekunden

Berlin (ots) Das Prestigeprojekt für die deutsche Autoindustrie, der exklusive Zugang zu einem großen Lithiumvorkommen in Bolivien, bekommt noch mal eine Chance: Die staatliche bolivianische Lithium-Agentur YLB und der deutsche Mittelständler ACI Systems Alemania (ACISA) wollen das im Oktober 2019 annullierte Kooperationsabkommen doch noch umsetzen. »Es gibt wieder Kontakte«, bestätigt ACISA-Geschäftsführer Wolfgang Schmutz in einem Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin »Capital« (Ausgabe 09/2021). Ende August sollen direkte Gespräche stattfinden.

An dem Erfolg der neuen Gespräche ist die gesamte deutsche Autoindustrie höchst interessiert. Sie braucht das bolivianische Lithium für die Batterieproduktion und neue Elektroautos. Bolivien verfügt über etwa ein Drittel der weltweiten Lithiumreserven. Vor zwei Jahren führten wütende Proteste der Lokalbevölkerung zur Kündigung des bereits ausgehandelten Vertrags durch den damaligen Präsidenten Evo Morales. »Diese Proteste wurden von politischen Gegnern des Präsidenten geschürt, um dessen Wiederwahl zu verhindern«, sagt Alberto Echazú, der als Vizeminister für Energie an den Verhandlungen mit den Deutschen beteiligt war.

Die deutsche Seite geht nun mit einem neuen Ansatz in die Gespräche. »Wir möchten die lokalen Verbände und Institutionen von Anfang an einbeziehen«, sagt Schmutz. ACISA rechnete ursprünglich mit Investitionen von 1,2 Milliarden Euro. 51 Prozent der Anteile an dem Lithium-Joint-Venture sollten die Bolivianer halten, 49 Prozent die Deutschen. »Wir haben den Bolivianern eine Partnerschaft auf Augenhöhe angeboten«, sagt Schmutz. »Dazu gehört die Ausbildung der Fachkräfte vor Ort, Hilfe bei der Industrialisierung entlang der Lithium-Wertschöpfungskette, Aufbau einer Batteriezellenfabrik.« Die Kritiker störten sich auch an der Laufzeit des Projekts von 70 Jahren. »Wir können eine Laufzeit zwischen 30 und 40 Jahren akzeptieren«, so Schmutz.

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