Gedenken am WM-Trikot 1974: Philipp Lahm, Museumsdirektor Manuel Neukirchner, Claudio Pizarro und Lothar Matthäus
Von Christian Schröter, 17. September 2021, Lesedauer 2 Minuten, 13 Sekunden
Die Bayern-Legenden Lothar Matthäus, Philipp Lahm und Claudio Pizarro haben am Dienstag, 17. August 2021, im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund des verstorbenen Gerd Müllers gedacht. In der Dauerausstellung erinnerten sich die Münchner Meisterspieler im Gespräch mit Museumsdirektor Manuel Neukirchner am Blumengesteck vor dem originalen Trikot des legendären Mittelstürmers aus dem WM-Finale 1974 an die unvergessenen Spiele von Gerd Müller und würdigten den am Sonntag verstorbenen Rekordtorschützen als einen der größten Spieler des Weltfußballs und herausragenden Menschen.
Museumsdirektor Manuel Neukirchner: »Es war ein ganz besonderer Moment, gemeinsam mit Lothar Matthäus, Philipp Lahm und Claudio Pizarro in unserer Ausstellung vor dem geschichtsträchtigen Trikot zu stehen, das mir Gerd Müller 2012 noch persönlich überreicht hat. Für einen Moment war uns Gerd Müller wieder ganz nah. Wir waren ergriffen. Ein unbeschreiblicher Augenblick. Gerd Müller war in seiner Art einzigartig. Unser Museum wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.«
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus: »Gerd Müller nur an seinen Toren zu messen, würde ihm nicht gerecht. Er war ein bodenständiger Mensch und nie jemand, der sich in den Vordergrund gedrängt hat. Ich durfte tolle Gespräche mit ihm führen, das Trainingsgelände des FC Bayern an der Säbener Straße war sein zweites Zuhause. Menschlichkeit hat ihn neben seinen zahlreichen großartigen Erfolgen in besonderer Weise ausgezeichnet. Sein Tod ist ein großer Verlust für den deutschen Fußball.«
OK-Chef der EM 2024 Philipp Lahm: »Gerd Müller war der größte Mittelstürmer in unserem Land, wenn nicht sogar weltweit, und dabei ein bescheidener, liebevoller Mensch, mit einer großen Leidenschaft für den Fußball. Das durfte ich als junger Spieler miterleben, als er Co-Trainer der Bayern-Amateure war. Wenn dir der ›Bomber der Nation‹ vor dem Tor irgendetwas erklärt hat, dann hast du mal so was von aufmerksam zugehört. Auch wenn das bei mir nicht viel genutzt hat, war er in vielerlei Hinsicht ein echtes Vorbild.«
Aus Anlass seines Todes zeigt das Deutsche Fußballmuseum seit Dienstag erstmals für kurze Zeit den originalen Fußballschuh, mit dem Gerd Müller die deutsche Nationalmannschaft 1972 durch zwei Treffer beim Drei-zu-Null-Sieg im Finale gegen die Sowjetunion zum ersten Europameistertitel geschossen hat. Zusammen mit seinem WM-Dress von 1974 sind die wichtigsten Ausstellungsstücke seiner größten Erfolge somit erstmals vereint für die Öffentlichkeit zu sehen.
Neben den bedeutenden Exponaten erinnern verschiedene Medieninstallationen, unter anderem in der »Hall of Fame« des deutschen Fußballs, zu deren Gründungsmitgliedern Gerd Müller zählt, an den »Bomber der Nation«.
Das Deutsche Fußballmuseum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
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