Foto: Human-Rights-Film-Festival Berlin
Von Christian Schröter, 18. September 2021, Lesedauer 2 Minuten, 52 Sekunden
Das vierte Human-Rights-Film-Festival Berlin präsentiert vom 16. bis zum 25. September 2021 40 Dokumentarfilme über den aktuellen Stand der Menschenrechte auf der Welt. Im Zentrum stehen Geschichten von Menschen, deren Rechte massiv verletzt werden, und die als Aktivistinnen und Aktivisten für Veränderung kämpfen. Die Filme werden sowohl deutschlandweit online als auch offline in ausgewählten Berliner Kinos gezeigt. Zehn Filme treten im Wettbewerb um den Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis an. Mit dem »Human Rights Forum« findet auch in diesem Jahr eine interdisziplinäre Plattform rund um die Themen Storytelling, Aktivismus und Menschenrechte statt.
Eröffnet wird das Festival vom Sundance-Preisträger »Sabaya« des Regisseurs Hogir Hirori über eine Gruppe von Männern und Frauen, die ihr Leben riskieren, um jesidische Frauen und Mädchen aus der IS-Sklaverei zu befreien. Der Film zeigt dabei eindringlich den Schwerpunkt des Human-Rights-Film-Festival Berlin, dass sich in diesem Jahr auf Geschichten von Aktivistinnen und Aktivisten, die gegen Unrecht und Menschenrechtsverletzungen aufbegehren, fokussiert.
Dabei stellt das Festival Aktivistinnen in den Vordergrund: »Fly So Far« (Deutschlandpremiere) berichtet über das Abtreibungsverbot in El Salvador, dass Frauen, die Fehlgeburten erleiden, kriminalisiert. »Unapologetic« (Deutschlandpremiere) erzählt die Geschichte von zwei mutigen Aktivisten der »Black Lives Matter«-Bewegung. »The Ants and The Grasshopper« (Deutschlandpremiere) begleitet eine Umweltaktivistin aus Malawi, die bis ins Weiße Haus reist, um den Menschen dort zu zeigen, dass die Klimakrise real ist.
»Mit unserer Filmauswahl wollen wir zeigen, dass Frauen als Aktivistinnen eine führende Rolle im Kampf für Gerechtigkeit und gegen Korruption, Unrecht und Hunger spielen. Dennoch sind sie bis heute in den Medien und der öffentlichen Wahrnehmung unterrepräsentiert«, so Anna Ramskogler-Witt, Direktorin des HRFFB.
Das Festival wird von Aktion gegen den Hunger in Kooperation mit Save the Children und in Partnerschaft mit Amnesty International organisiert. Die Reihe »Making a Difference« von »Aktion gegen den Hunger« zeigt fünf Filme, die sich auf die Themen humanitäre Hilfe und Hungerbekämpfung konzentrieren. In der von »Save the Children« kuratierten Reihe »The Right to Change« wird in fünf ausgewählten Filmen der Fokus auf Geschichten von Kindern und Jugendlichen in Not gelegt. Mit »Stories that Matter« kuratiert Amnesty International drei Filme zum Thema Aktivismus und Rechte.
Insgesamt 40 herausragende Dokumentarfilme werden gezeigt, die sich mit den Themen Demokratie, Freiheit und Menschenrechten auseinandersetzen. Die Filme enthüllen Ungerechtigkeiten und prangern Menschenrechtsverletzungen und Missstände an, zeigen dabei aber auch Lösungswege und zelebrieren den Mut und das Engagement ihrer Protagonisten. Zu den meisten Filmen sind anschließende Gespräche und »Q & A«s mit den Regisseuren, Protagonisten oder Experten geplant, die live auf Youtube übertragen werden und damit deutschlandweit zugänglich sind.
Vergeben wird auch in diesem Jahr wieder der mit 3.000 Euro dotierte Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte. Zehn Filme treten für den Wettbewerb an, der Preisträger wird von einer hochkarätig-besetzen internationalen Jury ausgewählt. Der Preis wurde in diesem Jahr von der österreichischen Künstlerin Sabine Wiedenhofer gestaltet. Die Preisverleihung findet am 24. September 2021 im Festivalzentrum in den »Atelier Gardens« der Berliner »Union Film« statt.
Bereits zum zweiten Mal findet das »Human Rights Forum« als interdisziplinäre Plattform rund um die Themen Storytelling, Aktivismus und Menschenrechte statt. Eröffnet wird das Forum von Staatsministerin Michelle Müntefering, zu den Forumsgästen gehören Experten wie Ece Temelkuran (türkische Journalistin), Lotte Leicht (»Human Rights Watch«), Aya Chebbi (pan-afrikanische Feministin), Graeme Smith (Kriegsjournalist und Autor), Katja Riemann (Regisseurin und Schauspielerin) und Andrew Gilmour (Berghof-Foundation).