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Mehr Raum für mehr Schülerinnen und Schüler in Gütersloh

Von Christian Schröter, 23. September 2021, Lesedauer 3 Minuten, 50 Sekunden

Gütersloh (gpr). Kaum ein von der Stadt Gütersloh verantworteter Bereich erlebt in den letzten Jahren so viel Veränderung und Neuerungen wie der Bereich der Schulen. Digitalisierung, neue Formen des Lernens und Lehrens, offener Ganztag, Rückkehr von G8 zu G9 – das sind nur einige Stichworte hierzu.

Gleichzeitig steigen in den vergangenen Jahren entgegen der Prognosen der vorhergehenden Jahre die Zahlen Schüler und Schülerinnen kontinuierlich. Im Bereich der Grundschulen hat die Stadt auf der Grundlage der letzten zwei statistischen Berichte reagiert und ein Ausbauprogramm für die Grundschulen eingeleitet. Heute ist nach intensiver Vorarbeit die Schulentwicklungsplanung für den Bereich der weiterführenden Schulen der Stadt Gütersloh unter www.ratsinfo.guetersloh.de veröffentlicht worden. Der Bericht wird in der nächsten Sitzung des Bildungsausschusses am Donnerstag, 26. August 2021, um 17 Uhr, im Ratssaal vorgestellt und diskutiert.

Aktuell besuchen mehr als 6.800 Schüler und Schülerinnen die weiterführenden Schulen der Stadt Gütersloh. Die Schülerentwicklung in den letzten Jahren führt bereits heute zu hohen Belastungssituationen in den weiterführenden Schulen der Stadt Gütersloh. Deshalb ist es neben der zukunftsfähigen Ausgestaltung der Flächen vorrangiges Ziel der Schulentwicklungsplanung für die weiterführenden Schulen, diese Bedarfe konkret zu beziffern und damit eine verbindliche Planungsgrundlage zu bilden.

Im ersten Teil dieser Schulentwicklungsplanung wurden Prognosen der Schülerzahlen und daraus resultierende Raumbedarfe ermittelt. Grundsätzlich ergibt sich aus steigenden Schülerzahlen, der Einführung von G9 an den Gymnasien und erhöhten Flächenanforderungen im pädagogischen Alltag ein teils erheblicher Investitionsbedarf an fast allen Standorten. Entsprechend dem Bericht steigen ab dem Schuljahr 2024/25 die prognostizierten Schülerzahlen relativ konstant an und erreichen im Schuljahr 2030/31 die vorläufig höchste Gesamtschülerzahl von 7.700.

»Bereits die Betrachtung der aktuellen Schülerzahlen und der daraus resultierenden Flächenbedarfe macht deutlich, dass in Anbetracht von Vorlauf, Umsetzungsdauer und -aufwand von Ausbaumaßnahmen kein weiterer Aufschub möglich ist«, heißt es dazu unter anderem in der umfangreichen Vorlage

Auf der Grundlage der Daten hat die interfraktionelle Arbeitsgruppe »Schulentwicklungsplanung (AG SEP)« gemeinsam mit der Verwaltung und den Schulleitungen der weiterführenden Schulen strategische Ziele herausgearbeitet und zur Deckung des Raumbedarfes eine Vielzahl an in Frage kommender Umsetzungsvarianten erwogen und intensiv diskutiert. Die ausgetauschten Argumente und die Ziele der Schulentwicklungsplanung bilden nun den konkreten Umsetzungsvorschlag im zweiten Teil der Vorlage.

Die Verwaltung spricht sich klar dafür aus, die Schulentwicklungsplanung für den Bereich der weiterführenden Schulen in einem Gesamtkonzept zu gestalten und keine Einzelmaßnahmen vor der grundsätzlichen Entscheidung über die gesamte Entwicklung vorzuziehen. Dies sei aus zwei Gründen erforderlich:  Erstens sei es aufgrund der eingangs geschilderten – in Politik und Verwaltung bekannten – Situation, erforderlich, eine Perspektive für die Entwicklung der weiterführenden Schulen in Gütersloh zu geben. 

»Ein vor die Klammer ziehen einzelner Maßnahmen würde Entscheidungen für ein Gesamtkonzept vorwegnehmen oder einschränken. Damit wäre keine Ergebnisoffenheit und Gleichgewichtung der Erfordernisse der einzelnen Schulen gegeben«, heißt es dazu in der Vorlage.

Zweitens werde es im Hinblick auf die Planung der weiteren Vorgehensweise erforderlich werden, über Zwischenlösungen zur Entlastung des Raumbedarfes nachzudenken. Diese Zwischenlösungen dürften die weitere Planung nicht konterkarieren, so dass zeitnah Klarheit über die nachhaltige Schulentwicklungsplanung bestehen muss.

»Konkret schlagen wir vor, dass stadtweit für die prognostizierten Schülerzahlen die notwendigen Flächen geschaffen werden. Insbesondere möchten wir das gut etablierte und sehr gut angenommene differenzierte Schulsystem in Gütersloh bestehend aus Real-, Gesamtschulen und Gymnasien weiterentwickeln«, sagt Henning Matthes, als Beigeordneter zuständig für die Schulen in Gütersloh.

Daher schlägt wie Verwaltung vor, Flächen in der Größe eines weiteren gymnasialen Zuges und eines weiteren Zuges in den Gesamtschulen zu schaffen. Hierfür sollen das Städtische Gymnasium im Rahmen des Ausbaus auf G9 erweitert und der Raumbedarf bei dem Bau der Dritten Gesamtschule direkt mit berücksichtigt werden.

»Hier ist es sehr von Vorteil, dass die Möglichkeit einer weiteren Erweiterung der Dritten Gesamtschule bereits mitgedacht wurden. Auch niemand bei den ursprünglichen Planungen der Schule davon ausgehen konnte, dass die Schülerzahlen zeitnah derart steigen«, sagt Matthes.

Neben der Hauptzielstellung stadtweit die für die aus den prognostizierten Schülerzahlen notwendigen Flächen zu schaffen, werden der Politik für den kommenden Bildungsausschuss am 26. August 2021 weitere konkrete Umsetzungsbestandteile vorgeschlagen. In den kommenden Monaten sollen dann die ersten Umsetzungsschritte vorbereitet beziehungsweise noch offene Fragestellungen durch weitere Untersuchungen geklärt werden. 

Bildungsausschuss am Donnerstag, 26. August 2021, um 17 Uhr im Ratssaal und unter www.politik.guetersloh.de im Livestream im Netz.

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