Karla Wagner Stiftung E-Mail info@karla-wagner-stiftung.de
Home
Kulturjournal
Serviceleistungen
Präambel Was wir tun Wer wir sind Searchglass

Das plattdeutsche Wort »Latüchte« bedeutet zwar Lampe, wird aber überwiegend scherzhaft verwendet. Foto: Pixabay

LWL präsentiert Wort des Monats: »Latüchte« – ein Scherzwort

Von Christian Schröter, 24. September 2021, Lesedauer 0 Minuten, 59 Sekunden

Westfalen-Lippe (lwl). Im Möbelgeschäft oder als Suchbegriff beim Online-Shopping eignet sich »Latüchte« zwar nicht, doch ist das Wort für Lampe in anderen Zusammenhängen relativ bekannt. Weshalb so manchem Witzbold bei dem Wort des Monats August ein Licht aufgeht, wissen die Sprachwissenschaftler des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). 

»Das Wort ›Latüchte‹ meint zwar eine Lampe, wird allerdings fast immer scherzhaft verwendet«, erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL. So findet sich das Wort beispielsweise in neckischen Redensarten, in denen es um Trunkenheit geht, wie aus Dortmund belegt: »He hät sich enen op de Latüchte gegorten.« (Wörtlich: Er hat sich einen auf die Lampe gegossen.) 

Auf einem Scherz beruht vermutlich auch die Entstehung des plattdeutschen Wortes, denn »Latüchte« setzt sich aus »Laterne« und dem niederdeutschen Wort »Lüchte« zusammen, das Leuchte bedeutet – die »Laternenleuchte« besteht somit aus zwei Wörtern, die dasselbe bedeuten. »Lüchte mit Ü wird nur in Ostwestfalen und dem Hochsauerland verwendet. Westlich davon sind eher Löchte oder Luchte gebräuchlich, sodass Latüchte vermutlich aus diesen östlichen Regionen von Westfalen-Lippe oder dem angrenzenden Niedersachsen stammt«, so Denkler.

Original Content LWL präsentiert Wort des Monats: »Latüchte« – ein Scherzwort bei Gütsel Online …

Karla Wagner Stiftung