Nicole Eisenman, »Le Kiss Deux«, 2015, 128 mal 114,3 Zentimeter, Tinte auf Papier. Bild: Privatsammlung
Von Christian Schröter, 31. September 2021, Lesedauer 1 Minute, 25 Sekunden
Nicole Eisenmans, geboren 1965, lebt in New York, Werk besticht durch seine Faszination für die Conditio humana, Fragen nach zwischenmenschlicher Interaktion und die präzise Beobachtung zivilisatorischer Entfremdungsprozesse. In ihrem zeichnerischen, malerischen und skulpturalen Werk verbindet die Künstlerin Elemente aus popkulturellen Zusammenhängen (politische Satire, Comic) mit tradierten kunsthistorischen Referenzen zu einer neuen Einheit.
Die Ausstellung »Köpfe, Küsse, Kämpfe« führt Werke aus allen Schaffensperioden Eisenmans zusammen und fokussiert Gesellschaftsbilder, in denen angesichts der großen Umwälzungen wie Globalisierung und Digitalisierung Entfremdungsprozesse, Vereinzelung, aber auch neue gemeinschaftliche Lebensentwürfe im Zentrum stehen.
Vor dem Hintergrund der künstlerischen Praxis Eisenmans, in der neben popkulturellen Einflüssen auch unterschiedliche Stil- und Kompositionselemente historischer Malerei sichtbar werden, kombiniert die Ausstellung die Arbeiten der Künstlerin mit Werken der klassischen Moderne aus den Sammlungen der Kooperationsmuseen. Über diese punktuell eingeführten historischen Werke eröffnet die Ausstellung gemeinsam mit dem Werk Eisenmans einen Resonanzraum über ein Jahrhundert hinweg, in welchem gesellschaftliche Umwälzungen in ihrer Dringlichkeit, aber auch mit Hoffnung und Zuversicht vor Augen geführt werden.
Nicole Eisenmans Werk war 2019 auf der Whitney Biennale und auf der Venedig Biennale ausgestellt, in den letzten Jahren war sie mit Einzelausstellungen unter anderem in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, der »Secession« in Wien und im »The Contemporary Austin« präsent. In der Ausstellung »Skulptur Projekte Münster« war sie 2017 mit »Sketch for a Fountain« prominent vertreten. Die Brunnenskulptur konnte 2020 für die Stadt Münster angekauft werden.
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Aargauer Kunsthaus, Aarau, der »Fondation Vincent van Gogh«, Arles, und dem Kunstmuseum Den Haag, Den Haag.
Die Ausstellung wird gefördert von der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen und der Stiftung der Sparkasse Bielefeld.
Kunsthalle Bielefeld