Foto: THW
Von Christian Schröter, 11. Oktober 2021, Lesedauer 1 Minute, 50 Sekunden
Die Ahrtorbrücke war von der Flut in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 zerstört worden. THW-Helferinnen und Helfer heben heute ab zehn Uhr eine 51,85 Meter lange Behelfsbrücke ein, die sie in den vergangenen Tagen errichtet haben. Damit sind sie dem sowieso schon ambitionierten Zeitplan voraus. Die sechs Meter breite Brücke wird vermutlich Anfang der kommenden Woche zweispurig für den Verkehr freigegeben. THW-Präsident Gerd Friedsam lobte die Einsatzkräfte: »Die Flut hat viele Brücken zerstört. Wir errichten stattdessen jetzt Behelfsbrücken. Unsere Einsatzkräfte sind für diesen Fall ausgebildet und am Ahrtor zeigen sie einmal mehr hervorragende Arbeit.«
Die Einsatzkräfte des THW haben die Behelfsbrücke am Ahrtor in nur sieben Tagen zusammengebaut. Auf einer Rollenbahn am Ufer montierten sie die Brückenteile, die sie heute abschnittsweise über die Ahr schieben. Dafür nutzen sie einen Vorbauschnabel, mit dem sie dann insgesamt rund 153 Tonnen Brückenbaumaterial bewegen. »Unsere Behelfsbrücken sind darauf ausgelegt, mehrere Jahre genutzt zu werden«“ sagte Gerd Friedsam weiter.
Das THW besitzt mit seinen 16 überregionalen Fachgruppen Brückenbau die Fähigkeit, temporäre Übergänge, Straßen- und Eisenbahnbrücken zu errichten. Jede Fachgruppe besteht aus 18 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Die Einsatzkräfte verfügen über Qualifikationen aus dem Baubereich. Am Brückenbau an der Ahr arbeiten Helferinnen und Helfer aus den THW-Ortsverbänden Müllheim, Pfedelbach, Dresden, Bad Kreuznach, Berlin-Mitte, Hamburg-Altona, Freising, Sondershausen und Mönchengladbach zusammen. Die bundesweit gleich strukturierte Ausbildung und die standardisierte Ausstattung aller Fachgruppen Brückenbau, ermöglicht die reibungslose Zusammenarbeit an Schadensschwerpunkten. Im aktuellen Einsatz arbeiten Kräfte dieser Einheiten in verschiedenen Teams zusammen.
Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.
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