Mit der Rede der Sprecherinnen und Vorstellung der Flensburger Erklärung verabschiedet sich Inge Trame als Bundessprecherin bei der sechsten Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Deutschlands.
Von Christian Schröter, 14. Oktober 2021, Lesedauer 3 Minuten, 22 Sekunden
#Gütersloh (gpr). Rund 400 #Frauen- und #Gleichstellungsbeauftragte aus ganz #Deutschland haben sich virtuell in #Foren, #Vorträgen und #Workshops zur 26.# Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Deutschlands zugeschaltet, um sich über #Digitalisierung unter dem Aspekt der #Geschlechtergerechtigkeit auszutauschen. Mit dabei war Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gütersloh und eine der Bundessprecherinnen. Mit der Rede der Sprecherinnen und der Vorstellung der #Flensburger #Erklärung verabschiedete sie sich nach zwei Wahlperioden turnusgemäß in dieser Funktion.
Im Mittelpunkt der #Konferenz standen außerdem als Themen die #Arbeitssituation in der #Pflegebranche, #Gewalt gegen Frauen, die Notwendigkeit kostenfreier #Verhütungsmittel sowie die Abschaffung der Paragrafen 218 (#Schwangerschaftsabbruch) und 219a (#Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche) im #Strafgesetzbuch. »Unser Ziel ist es, alle Menschen beim digitalen Wandel mitzunehmen«, so Bundesfrauenministerin Christine Lambrecht. »Wie wir die #Digitalisierung so gestalten, dass Frauen und Männer gleiche Verwirklichungschancen haben, steht im Mittelpunkt des dritten Gleichstellungsberichts der #Bundesregierung. Der Bericht gibt uns wertvolle Impulse für unsere weitere Politik.« Die städtische Gleichstellungsbeauftragte Inge Trame ergänzt: »#Gleichstellung muss die Wechselwirkungen zwischen Geschlechterverhältnis und Digitalisierung berücksichtigen. Damit kann ein Beitrag zum Abbau von strukturellen Ungleichheiten, Geschlechtsstereotypen und Diskriminierungen geleistet werden.«
Der #Handlungsbedarf der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten ist groß, wie aktuelle Zahlen zeigen, die bei der Konferenz präsentiert wurden …
Die Ergebnisse der Bundeskonferenz
Nur eine konsequente Gleichstellungspolitik auf allen staatlichen Ebenen kann Abhilfe schaffen: Die #Bundesregierung wird aufgefordert, die strukturelle Benachteiligung von Frauen abzubauen. Neue Gesetze zu Homeoffice und mobilem Arbeiten müssen die Diskriminierungseffekte auf Frauen systematisch ausschließen. Frauen in MINT-Berufen müssen gefördert, Zugänge zu Gründerinnenkapital erleichtert und Standards für die größtmögliche Selbstbestimmung über den wechselnden Arbeitsort festgelegt werden.
#Pflegekampagne »#wenn, dann jetzt«
Mit der #Kampagne www.pflegerebellion.de solidarisieren sich die #Frauenbeauftragten mit #Pflegekräften und fordern eine deutliche Aufwertung der #Pflegeberufe. Die #Digitalisierung muss für eine veränderte Bewertung und Ausgestaltung von Pflegeberufen genutzt werden, zum Beispiel durch die Umsetzung eines angemessenen gesetzlichen Mindestlohns und eine Tarifbindung in der Pflegebranche sowie verbesserte Qualifizierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.
Mehr Schutz vor geschlechtsbezogenem Hass im Netz
Im digitalen Raum besteht ein hohes Gefährdungspotenzial durch geschlechtsbezogene Gewalt und sexualisierte Belästigung. Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten fordern eine systematische Berücksichtigung des Themas digitale #Gewalt in #Digitalisierungsprozessen, mehr Schutz vor geschlechtsbezogener Gewalt im Netz durch die Förderung und den Ausbau zivilgesellschaftlicher Initiativen und Projekte zu diesem Thema sowie den Aufbau von Kompetenzen und nachhaltigen Strukturen bei #Polizei-, Strafverfolgungs- und Ordnungsbehörden sowie der #Justiz.
#Flensburger Erklärung
Mit der einstimmigen Verabschiedung der Flensburger Erklärung am 31. August 2021 stellten die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten fest: »#Gleichstellungspolitik hat in den vergangenen Jahrzehnten in vielen Bereichen Fortschritte erzielt. Dazu beigetragen hat die engagierte Arbeit der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten und ihrer Netzwerkpartner. Der digitale Wandel kann nur gelingen, wenn er gleichstellungsorientiert gestaltet wird. Die Arbeits- und Unternehmenskultur in der Digitalwirtschaft muss sich verändern: hin zu mehr Vielfalt. Unsere digitalen Weichen sind auf Zukunft und Wandel gestellt.«
Zum Hintergrund
Die #Bundeskonferenz wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (#BMFSFJ) und dem Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung sowie der Stadt Flensburg gefördert.