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Abbildung: Verlag C. H.Beck, München, 2021

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Von Christian Schröter, 15. Oktober 2021, Lesedauer 1 Minute, 54 Sekunden

München (ots) #Washingtons #Rückzug aus #Afghanistan zeigt auf dramatische Weise, warum die #Vereinigten #Staaten seit Jahrzehnten immer wieder an sich selbst scheitern und welcher Preis für Amerikas Anspruch auf Führung und Ordnung der Welt regelmäßig fällig ist – nicht allein am #Hindukusch, sondern global.

Bernd Greiners Bilanz umspannt die Epoche vom #Ersten #Weltkrieg bis zur Gegenwart. Es zeigt, wie sich in den #USA der Anspruch ausbildete, als Hüter der internationalen Ordnung aufzutreten. Es zeigt auch, wie die Vorstellung entstand, Stabilität gebe es nur auf der Grundlage amerikanischer Überlegenheit. Und es liefert eine ernüchternde Bilanz von Washingtons Politik seit dem Zweiten Weltkrieg – unter anderem am Beispiel Süd- und Lateinamerikas, Indonesiens und Südostasiens, am Beispiel des Scheiterns einer »neuen Weltordnung« nach 1989 und am Beispiel des »#Krieges gegen den #Terror«.

Die Vereinigten Staaten haben die meisten Kriege geführt, sie haben wiederholt das Völkerrecht gebrochen und Angriffskriege vom Zaun gebrochen, sie sind Spitzenreiter beim Sturz missliebiger, auch demokratisch gewählter Regierungen, unzählige Menschen mussten deshalb ihr Leben lassen, Gesellschaften wurden traumatisiert und Staaten ruiniert. Deshalb lässt sich festhalten: Ordnungspolitik »Made in Washington« war meistens Teil des Problems und selten dessen Lösung. #Amerikas Interventionen haben der Welt mehr geschadet als genutzt, sie blamieren seinen Anspruch auf Führung im 21. Jahrhundert – nicht zuletzt, weil die vielfältigen Bemühungen zur Mäßigung regelmäßig ins Leere laufen. Auch mit dieser Geschichte gescheiterter Selbstkorrektur setzt sich das #Buch auseinander.

Es ist an der Zeit, über Konsequenzen zu diskutieren, so das Fazit der Analyse. Zwar werden die globalen Herausforderungen unserer Zeit ohne die USA nicht zu bewältigen sein. Aber unter Washingtons Führung erst recht nicht. Wer Europa außenpolitisch verstärkt in die Pflicht nehmen will, sollte sich von der Idee verabschieden, dass Rüstung ein Gradmesser von Glaubwürdigkeit oder das Militär ein geeignetes Mittel im Umgang mit globalen Umbrüchen ist. Gefragt ist stattdessen eine #Politik ohne Lagerdenken und Überlegenheitsdünkel, ohne Anspruch auf #Dominanz und #Gefolgschaft – also eine Politik jenseits amerikanischer Haltungen, Ansprüche und Praktiken. Entsprechende Überlegungen zu einer »#Unabhängigkeitserklärung« stehen am Ende dieser Bestandaufnahme.

Quellen: Bernd Greiner, »Made in Washington. Was die USA seit 1945 in der Welt angerichtet haben«

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