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Foto: Joseph Ruben

»Cry Baby« im Theater am Alten Markt, Bielefeld

Von Christian Schröter, 18. Oktober 2021, Lesedauer 4 Minuten, 49 Sekunden

Mit ihrer unverkennbaren rauen Stimme und ihrem exzessiven Gesangsstil gehört sie zu den Musiklegenden, die in den 1960ern das Lebensgefühl einer ganzen Generation prägten. Sie kam aus der texanischen Provinz, in der sie die verletzende Erfahrung machte, dass sie weder dem weiblichen Schönheitsideal noch dem herrschenden Verhaltenskodex entsprach. Die Musik von schwarzen Frauen wie Bessie Smith oder Odetta beeinflusste sie und ließ sie ihre eigene Stimme entdecken. Sie fand Zuflucht in der Hippiehochburg San Francisco, gab sich der Musik hin, nahm #Drogen, trank Unmengen #Alkohol, suchte Liebe bei Männern und Frauen und fand ihre größte Erfüllung auf der #Bühne im #Konzert. Spätestens seit dem Auftritt mit ihrer Band »Big Brother and The Holding Company« beim »Montery Pop Festival 1967« war klar: An dieser #Frau kam man nicht vorbei. Sie löste Begeisterungsstürme aus, berührte, provozierte, wurde von der Presse bejubelt und verrissen. Sie ließ sich feiern und fühlte sich dennoch einsam, stolperte von einer unglücklichen Beziehung in die nächste und ging ihren Weg als Musikerin konsequent weiter. Höhepunkt und Ende ihrer Karriere lagen nah beieinander. Sie war 27 als sie an einer Überdosis Heroin starb und reiht sich mit Jimi Hendrix, Jim Morrison und Kurt Cobain in den Klub 27 ein: Janis Joplin.

»Cry Baby« feiert ihre Musik und begibt sich auf Spurensuche nach einem »Leben am äußeren Rand der Wahrscheinlichkeit«, wie sie es selbst nannte. Janis Joplins Musik und ihre Rebellion, ihr Überschreiten physischer und psychischer Grenzen waren wegweisend und sind nach wie vor gleichermaßen herausfordernd und faszinierend.

Inszenierung und Bühne

Michael Heicks ist seit Januar 2005 Intendant des Theaters Bielefeld, wo er von 2000 bis 2004 bereits Schauspieldirektor war. Mit Beginn der Spielzeit 2018/19 übernahm er zudem die Intendanz der Rudolf-Oetker-Halle (#Konzerthaus #Bielefeld). Begonnen hatte Michael Heicks nach seinem Regie- und Schauspielstudium an der Otto-Falckenberg-Schule in München zunächst als freier Regisseur mit Inszenierun-gen am Staatstheater Braunschweig, Staatstheater Oldenburg, Grips Theater Berlin, am Deutschen Theater Göttingen, Theater Salzburg, bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall, am Theater Basel, Theater am Neumarkt in Zürich und am Thalia Theater Hamburg. Am Theater Bielefeld inszenierte er zuletzt Terror von Ferdinand von Schirach, Die Kommune von Thomas Vinterberg, Turgenjews Väter und Söhne, dem Liederabend Istanbul sowie Paare. Liebe ist eine schwere Geisteskrankheit von Johann Buchholz, »Kaleidoscope_To the Dark Side of the Moon«, David Bowies »Lazarus«, Thomas Vinterbergs »Die Jagd« und »The Black Rider«.

Arrangement und musikalische Leitung

Laurenz Wannenmacher wurde in Bielefeld geboren. Nach seinem Klavierstudium holte ihn Tom Waits für die Erfolgsproduktion Alice 1992 an das Thalia Theater in Hamburg. Seitdem wirkte Laurenz Wannenmacher in zahlreichen Theaterproduktionen als musikalischer Leiter, Arrangeur, Pianist und Darsteller mit. Im Schauspiel arbeitete er unter anderem mit Claus Peymann (»Alpenglühen«, Thalia Hamburg), Sven-Eric Bechtolf (»Die Schlacht«, »Der Streit«, »Romeo und Julia«, Thalia Theater Hamburg), Katharina Thalbach (»Mit dem Feuer spielen«, Thalia Theater Hamburg), Jan Bosse (»Der Menschenfeind«, Schauspielhaus Hamburg und »Peer Gynt«, Thalia Theater Hamburg), Ulrike Maack (»Die Dreigroschenoper«, Schauspiel Kiel), Nicolas Stemann (»German Roots«, Festspiele Recklinghausen), Anna Bergmann (»Bunbury«, Thalia Theater Hamburg), Jette Steckel (»Woyzeck«, Thalia Theater Hamburg) und Heike Götze (»Woyzeck«, Staatsschauspiel Hannover und »Messer in Hennen«, Schauspielhaus Zürich) zusammen. Für das Musiktheater leitete er Aufführungen von Die »Comedian Harmonists« in Kiel, Mayen und Frankfurt, schrieb Arrangements und spielte den Pianisten Erwin Bootz. Für das #Musical »Blues Brothers« und die Revue »Kleiner Mann, was nun?« arrangierte er in den Inszenierungen von Barbara Neureiter die Musik.

Kostüme

Anna Sörensen ist in Hamburg geboren. Sie studierte Architektur, die sie mit dem Studium von Bühne und Kostüm ergänzte. 2006 konzeptionierte Anna Sörensen die Ausstellung Half Mile Hanover. Seit 2010 ist sie als Bühnen- und Kostümbildnerin unter anderem mit den Regisseuren Oliver Reese, Tom Kühnel,Jürgen Kuttner und Thomas Dannemann am Schauspiel Frankfurt, Theater Basel, am Schauspiel Hannover und für die Ruhrfestspiele tätig und zeichnet verantwortlich für Kostüme und Ausstattung der Filmproduktionsfirma Mädchenfilm. Für das Theater entstanden Arbeiten, die zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen wurden und für den Theaterpreis Faust nominiert waren. Am Theater Bielefeld arbeitete sie zuletzt als Kostümbildnerin bei »Der Menschenfeind«, »Charlys Tante«, »Kaleidoscope_To the dark site of the moon« und »The Black Rider«.

Video

Der Filmemacher Sascha Vredenburg wurde 1987 in Verl geboren. Nach Anfängen in der Bildenden Kunst und mehreren Ausstellungen seiner Bilder, drehte er im Alter von 16 Jahren schließlich seinen ersten Kurzfilm. Nach weiteren Film- und Theaterprojekten, die er während der Schulzeit realisierte, hospitierte Sascha Vredenburg sowohl am Hans Otto Theater in Potsdam als auch am Theater Bielefeld und arbeitete bei diversen Kurz- und Langfilmproduktionen in Köln. Von 2010 bis 2017 studierte er szenische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg und absolvierte die Master Class »Hollywood Workshop« an der University of California Los Angeles. Nachdem sein Kurzfilm Der späte Vogel Premiere auf dem Filmfestival Max-Ophüls-Preis feierte, gewann er 2015 unter anderem auf dem »Vaughn Film Festival« in #Kanada den Preis »Best Director«. Am Theater Bielefeld war er bereits bei der Produktion 1984 sowie bei »Kaleidsocope_To the Dark Side of the Moon«, »Lazarus«, »Demian« und »The Black Rider« als Videokünstler beteiligt.

Inszenierung und Bühne Michael Heicks, Arrangement und Musikalische Leitung Laurenz Wannenmacher, Kostüme Anna Sörensen, Video Sascha Vredenburg, Choreografie Gianni Cuccaro, Dramaturgie Katrin Enders, Dramaturgieassistenz Irene Wildberger, mit Lukas Graser, Christina Huckle, Stefan Imholz, Noriko Nishidate, Carmen Priego, Patrick Reerink, Thomas Wehling, Laurenz Wannenmacher, Reinhold Westerheide

#Premiere Donnerstag, 14. Oktober 2021, 20 Uhr, weiterer Termin Samstag, 16. Oktober 2021, 19.30 Uhr, Theater am Alten Markt, Bielefeld, Telefon (0521) 51-5454, www.theater-bielefeld.de

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Original Content »Cry Baby« im Theater am Alten Markt, Bielefeld bei Gütsel Online …

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