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Kunstmuseum Pablo Picasso Münster: Matisse, Picasso und ihre Künstlerfreunde

Von Christian Schröter, 8. November 2021, Lesedauer 3 Minuten, 0 Sekunden

Das #Picasso-#Museum eröffnet am 9. Oktober 2021 die Ausstellung »Rendezvous der Freunde – Camoin, Manguin, Marquet, Matisse«. Rund 120 Gemälde, Zeichnungen, grafische Arbeiten und Skulpturen zeigen die gemeinsamen Wurzeln der vier Künstler und spüren gleichzeitig ihren individuellen Entwicklungslinien nach. Über die künstlerische Entwicklung hinaus erzählt die Ausstellung die Geschichte ihrer engen lebenslangen Freundschaft.

Die vier Franzosen freundeten sich in den 1890er-Jahren in der Pariser Kunstakademie bei ihrem gemeinsamen Lehrer Gustave Moreau an. »Die Geschichte ist fast wie ein biblisches Gleichnis«, so Prof. Dr. Markus Müller, Leiter des Picasso-Museums. »Vier junge Männer ziehen aus, um Künstler zu werden. Alle vier werden erfolgreiche Maler, nur einer – Henri Matisse – wird weltberühmt.«

Das Werk der vier Maler ist anfangs geprägt vom französischen Impressionismus, deren Landschaftsschilderungen sie jedoch zu Gunsten einer intensivfarbigen, ausdrucksvolleren Ästhetik schnell überwanden und weiterentwickelten. Mit ihrer expressiven Malerei lösten sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Skandalerfolg aus. Kritiker bezeichneten ihre Kunst als Malerei von »wilden #Tieren«, was ihnen den Spitznamen der »Fauves« (»Die Wilden«) verlieh.

Nach ihrer gemeinsamen fauvistischen Stilperiode beschritten die vier Männer in ihrer weiteren künstlerischen Entwicklung individuelle Wege. Ein ständiger Briefwechsel zeugt jedoch von den weiterhin engen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Matisse und Camoin einerseits, sowie Matisse und Marquet andererseits. In hunderten von Briefen nehmen sie Anteil an den Erfolgen und Misserfolgen des jeweils anderen.

Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch die jeweilige stilistische Wandlung der vier Maler, gemeinsame Themen sowie ihre gegenseitige Inspiration. Die Präsentation stellt darüber hinaus auch ihre künstlerische Individualität und die stilistischen Besonderheiten jedes einzelnen heraus.

Picasso – Fotografie und Mythologie, 8. Oktober 2021 bis 16. Januar 2022

»Im Grunde gibt es nur einen: #Matisse#Picassos berühmtes Urteil über den großen Konkurrenten und späten Weggefährten drückte sich auch in bildkünstlerischer Hinsicht im Schaffen des Spaniers aus: In seinem Spätwerk adaptierte er das von Matisse zur Perfektion gebrachte Verfahren des Scherenschnitts für die Gestaltung der ungewöhnlichen, in Zusammenarbeit mit dem Fotografen André Villers entstandenen Mappe »Diurnes«. Im Rahmen der Ausstellung »Picasso – #Fotografie und #Mythologie« treffen die 30 Fotomontagen von »Diurnes« auf #Lithografien, #Linolschnitte und #Fotografien aus dem Eigenbestand des Picasso-Museums.

Picasso lernte den 22-jährigen im Jahr 1953 im südfranzösischen Vallauris kennen. Er schenkte dem jungen Franzosen seine erste Kamera, mit der Villers in der Folgezeit seine fotografische Weltkarriere begründen sollte. Villers schuf ikonische Porträts von Künstlern wie Salvador Dalí, Le Corbusier, Alexander Calder und Picasso. Er erinnert sich an Picassos Idee zu Beginn der Zusammenarbeit: »Wir müssen unbedingt etwas zusammen machen. Ich schneide kleine Figuren aus, und du fotografierst sie. Mit dem Sonnenlicht kannst du die Schatten betonen. Du musst Tausende von Aufnahmen machen.«

Die Studio-Ausstellung im Picasso-Museum zeigt die Höhepunkte der nahezu zehnjährigen Kooperation mit 30 Fotomontagen der 1962 von dem Galeristen Heinz Berggruen edierten Mappe »Diurnes«, in denen Villers Picassos Scherenschnitte mit seinen Fotografien kombiniert. Durch Mehrfachbelichtungen treten Picassos in ihrem Darstellungsgestus teilweise kindlich anmutende Scherenschnitte in Dialog mit Villers Bildern seiner fotografischen Erkundungsreisen der provenzalischen Landschaft.

»Die Ausstellung erlaubt dem Besucher einen einzigartigen Einblick in eine unbekannte Facette des künstlerischen Schaffens Pablo Picassos und dessen spielerischen kompositorischen Umgang mit der Technik des Scherenschnitts und dem Medium der Fotografie«, so Alexander Gaude, Kurator der Ausstellung.
 
Dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr, öffentliche Führungen im Museum samstags 15 Uhr, sonntags und feiertags 11 Uhr und 15 Uhr, ein Audioguide ist an der Kasse erhältlich.

Kunstmuseum Pablo Picasso Münster
Picassoplatz 1
48143 Münster
Telefon (0251) 41447-10
Telefax (0251) 41447-77
E-Mail info@picassomuseum.de
www.picassomuseum.de

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