Von Christian Schröter, 17. November 2021, Lesedauer 2 Minuten, 18 Sekunden
»Die größten Tyranneien werden immer im Namen der edelsten Sache aufrechterhalten«, Thomas Paine.
Thomas Paine, geboren als Thomas Pain am 29. Januar 1737 in Thetford, England, Königreich Großbritannien, gestorben am 8. Juni 1809 in New York, Vereinigte Staaten von Amerika, war ein einflussreicher politischer Intellektueller und einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten im Zeitalter der Aufklärung.
Paine wuchs in Thetford in der Grafschaft Norfolk in einfachsten Verhältnissen in einer Quäkerfamilie auf. Bis 1750 besuchte er fünf Jahre lang die Volksschule des Ortes. Mit 13 Jahren verließ er die Schule und lernte bei seinem Vater das Handwerk eines Korsettmachers. Diesen Beruf übte er zwölf Jahre lang aus. 1762 trat er in den Zolldienst ein, aus dem er 1765 entlassen wurde. In London schlug er sich als Privatlehrer durch und verschaffte sich autodidaktisch ein umfassendes Wissen in Philosophie, Mathematik und Astronomie. 1768 wurde er in Lewes (Sussex) wieder in den Zolldienst eingestellt. Mit seiner zweiten Frau betrieb er dort nebenberuflich einen Tabak- und Kramladen. Er trat einem Debattierclub bei und setzte sich mit einer Petition Die Lage der Zollbeamten für eine bessere Bezahlung seiner Kollegen ein. 1773 ging er wieder nach London, um die Sache der Zöllner zu vertreten; dabei lernte er Benjamin Franklin kennen. 1774 wurde er erneut aus dem Zolldienst entlassen, sein Besitz in Lewes wurde versteigert, seine Ehe zerbrach. Mit einem Empfehlungsschreiben Franklins emigrierte er Ende 1774 nach Amerika.
Im Dezember 1774 traf er in Philadelphia ein. Dort änderte er seinen Nachnamen von Pain zu Paine. Er wurde Mitherausgeber des »Pennsylvania Journal« and the »Weekly Advertiser«. Eine dort erschienene abolitionistische Schrift mit dem Titel »African Slavery« In America wurde zwar über längere Zeit Paine zugeschrieben, seine Autorenschaft wird aber inzwischen stark angezweifelt. Paine gehörte zur Minderheit der Gründerväter, die nie Sklavenhalter waren,[6] und lehnte die Sklaverei ab, sein Engagement zu ihrer Abschaffung blieb aber sehr begrenzt.
Frankreich empfing Paine mit offenen Armen. In vier Departements wurde er zum Abgeordneten der Nationalversammlung gewählt; er entschied sich für Calais. Unter anderem mit Danton und Condorcet arbeitete er 1792/1793 den girondistischen Verfassungsentwurf aus, der allerdings nicht in Kraft trat.
Auf Einladung Präsident Jeffersons kehrte Paine 1802 nach Amerika zurück. Er war dort wegen des Zeitalters der Vernunft in Ungnade gefallen und wurde von der föderalistischen Presse bei seiner Ankunft als verlogener, versoffener und hemmungsloser Ungläubiger verleumdet. Einsam und verbittert verbrachte Paine seine letzten Jahre, ungebrochen schrieb er weiter politische und religionskritische Artikel. Letztere wurden später als Dritter Teil des Age of Reason herausgebracht. Paine starb in Greenwich Village (New York City) am 8. Juni 1809. Nur sechs Personen folgten dem Sarg des geistigen Gründungsvaters der #USA. Sein letzter Wille, auf einem Quäkerfriedhof bestattet zu werden, wurde ihm verwehrt.
Quelle: Wikipedia, gekürzt
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