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Leopold Fischer entwarf für das Ehepaar Steinborn ein modernes, in kubischer Form gebautes Haus mit Flachdach und im Inneren versetzten Ebenen, die eine originelle Raumaufteilung und die Trennung der funktionalen Bereiche von Praxis und Lebensbereich ermöglichen. Hier eine Aufnahme von »Haus Steinborn« aus dem Jahr 2018. Foto: Gabriele Funke-Kürschner.

Vortrag im Museum Peter August Böckstiegel: »Leopold Fischer – Architekt der Moderne«

Von Christian Schröter, 20. November 2021, Lesedauer 1 Minute, 47 Sekunden

Vortrag im Museum Peter August Böckstiegel: »Leopold Fischer – Architekt der Moderne«
 
Werther. Am 29. Oktober 2021 findet ein Vortrag im Museum Peter August Böckstiegel statt, der Gelegenheit gibt, den Architekten Leopold Fischer (1901 bis 1975) kennenzulernen. Der im heutigen Bielsko-Biała (Polen) geborene Fischer studierte in Wien bei Adolf Loos. Nach einer erfolgreichen Karriere in den 1920er-Jahren geriet er jedoch zu Unrecht in Vergessenheit – zunehmenden Repressalien während der #NS-#Diktatur ausgesetzt, entschied sich Fischer 1936 zur Emigration in die #USA. Dabei hatte er sich bereits vor 1933 große Anerkennung mit Bauprojekten für den Anhaltischen Siedlerverband erworben. Auch schuf er ambitionierte Entwürfe für Einfamilienhäuser und realisierte mehrere davon im Auftrag von privaten Auftraggebern, durch die Vermittlung von Peter August Böckstiegel auch in Werther. In einer für das kleine westfälische Städtchen unerhört modernen Formensprache entstand das Wohnhaus für die Familie des Arztes Rudolf Steinborn. In dessen Auftrag schuf Peter August Böckstiegel 1937 ein Relief mit dem Titel »Bauern bei der Arbeit mit Kindern und Frauen«. Es schmückte das Kaminzimmer des Hauses und kann derzeit als Leihgabe in der aktuellen Ausstellung des Museums, »Böckstiegel – das frühe Werk. 1910 bis 1913«, noch bis zum 19. Dezember 2021 präsentiert werden.
 
Im Vortrag werden der auch in seinem #Exil in den USA weiterhin als Architekt tätige Leopold Fischer sowie verschiedene Aspekte seines Schaffens vorgestellt. Die Kunsthistorikerin Dr. Irene Below skizziert in ihrem Beitrag das Leben Fischers und seine Entwicklung als Architekt. Im Anschluss präsentieren Katina Kuschnerus und Martin Kunze aus Kiel die Konzeption einer von Fischer errichteten Siedlung in Dessau und beleuchten seine heute ganz aktuellen Vorstellungen von nachhaltigem Wohnen. Aus Kalifornien per #Video zugeschaltet wird wahrscheinlich Prof. Volker M. Welter, Architekturhistoriker an der »University of California« in Santa Barbara, der eine von der »Getty-Stiftung« unterstützte Publikation über die Häuser von Leopold Fischer in den USA plant.
 
Der Vortrag findet am 29. Oktober 2021 um 18.30 Uhr statt. Eine Anmeldung unter info@museumpab.de oder unter Telefon (05203) 2961220 ist unbedingt erforderlich. Der Eintritt beträgt fünf Euro. Die Veranstaltung dauert rund 90 Minuten, es gelten die 3G-Regeln.

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