Von Christian Schröter, 29. Dezember 2021, Lesedauer 3 Minuten, 30 Sekunden
Memento Mori – 5 Symbole, welche in der Kunstwelt die Vergänglichkeit des Lebens symbolisieren
Mit nur einer Bedingung werden wir in diese Welt geboren, und zwar, diese auch wieder zu verlassen. Die Endlichkeit des Seins gehört genauso zum Leben, wie die Luft zum Atmen. Und obwohl kaum ein Thema im Laufe unserer Geschichte mehr thematisiert wurde als die Sterblichkeit, ist es doch bei vielen noch ein Tabuthema.
Der Smartphone-Künstler Rocco Indovina sieht dies anders und möchte mit seinen Kunstwerken die Schönheit der Vergänglichkeit darstellen. Er fühlt sich eins mit der Natur, der Tierwelt und auch mit seinen Kreationen. Denn genauso wie er selbst sterblich ist, gibt er auch seinen Bildern ein Ablaufdatum. Seine Werke erscheinen in limitierten Auflagen, welche nach Ablauf einer bestimmten Zeit sterben und nur in diesem Zeitrahmen erworben werden können.
Hier möchte er uns 5 Symbole vorstellen, welche nach Memento Mori eine lateinische Art sind, den Tod darzustellen.
Der typische Totenschädel
Jeder kennt ihn, ob aus Geschichten, als beliebtes Tattoo, Dekoration oder Bestandteil alter Gebäude, der Totenkopf ist seit jeher ein beliebtes Symbol, die Sterblichkeit darzustellen. Während wir ihn heutzutage als eher unheimlich empfinden, galt der Schädel in der Barockzeit als Erinnerung, das Ende unserer Tage anzuerkennen und somit das Leben mehr zu genießen. Häufig wurden dem Kopf auch noch mehrere Knochen hinzugefügt, sodass ein Skelett entstand.
Die Sanduhr
Zwei Glaskolben, welche an ihren Hälsen miteinander verbunden sind. Die Sanduhr ist ein Zeitmessgerät, welches bereits seit dem 14. Jahrhundert die Vergänglichkeit des Lebens darstellt. Sie mahnt davor, dass auch unsere eigene Zeit auf der Erde bedingt ist und wir diese so sinnvoll wie möglich nutzen sollten. Künstler integrieren die Zeituhr als Symbolik gerne in ihren Werken, in Verbindung mit Menschen, die sie halten oder als Mittelpunkt des gesamten Bildes.
Der Totentanz
Im Mittelalter sagte man, dass die Toten Geister sich in der Nacht treffen, um fröhlich zu musizieren, zu singen und zu tanzen. Man glaubte daran, dass nach dem Tod etwas Schönes wartet, eine Art Fortsetzung des gegenwärtigen Lebens.
Ebenfalls machten es sich Angehörige von Verstorbenen zum Ritual, die Gräber ihrer Hinterlassenen zu besuchen, um dort zu feiern und einen regelrechten Totentanz aufzuführen. In bildlichen Darstellung tanzt hier häufig ein Skelett mit einem lebenden Menschen oder auch mehrere Skelette gemeinsam. Auch sind oft verschiedene Musikinstrumente auf den Kunstwerken zu sehen, so wie ein langer Tisch, an dem gesessen und gefeiert wird.
Die erloschene Kerze
Eine Stabkerze welche gerade frisch ausgemacht wurde, und aus welcher noch Rauch hinaufsteigt, symbolisiert die Endlichkeit des Lebens. Es ist praktisch eine Metapher für das Lebenslicht. Ist die Kerze aus, so ist das Lebenslicht erloschen. In Bildnissen sieht man diese manchmal nur halb- und nicht ganz abgebrannt. Dies stellt wieder eine Erinnerung dar, dass das Leben kurz ist und nicht erst im Alter vorbei sein muss. Auch in jungen Jahren kann es um uns geschehen, somit sollten wir jeden Tag vollends genießen. Dieses Symbol wurde im Mittelalter verwendet, doch findet auch heute noch seine Bedeutung in Bildern, Kunstwerken oder Filmen.
Seifenblasen
In den Symbolen des Memento Mori ist häufig ein Skelett zu sehen, welches fröhlich Seifenblasen in die Luft pustet. Die Seifenblasen stehen hier für die Zerbrechlichkeit des Lebens und dessen kurze Dauer. Ein weiteres berühmtes Bild ist ein kleiner Junge, welcher Seifenblasen aus einem Rohr pustet, während er auf einem Totenschädel sitzt und dabei einen friedlichen Gesichtsausdruck hat. Seifenblasen werden auch heut noch gerne von Künstlern dargestellt in bestimmten Werken dargestellt.
Fazit
Memento Mori, die Realisation der Vergänglichkeit unseres Lebens auf der Erde, fand besonders im Mittelalter seinen Ausdruck in Symbolen. Vor allem der Totenkopf wird noch heute als beliebtes Bildzeichen für die Sterblichkeit benutzt.
Fasziniert vom Lebenszyklus, fertigt Rocco Indovina Gemälde auf seinem Smartphone an, welche dann auf Graspapier gedruckt werden. Auch er bedient sich dabei den verschiedenen Darstellungen und Symboliken der Sterblichkeit.
Sehen wir also ein solches Symbol irgendwo, so soll dies stets daran erinnern bewusst zu werden, dass auch unser Dasein endlich ist und wir jetzt damit anfangen sollten, dieses sinnvoll zu nutzen.