Von Christian Schröter, 6. 2021, Lesedauer 3 Minuten, 34 Sekunden
Low Level Dokus, Schwarze Löcher, Rotation und Quantelung – eine Fünfte Dimension?
Und wieder diese Low Level Dokus …
»Blablabla … Schwarze Löcher … Quasare … Jets … Schwarze Löcher rotieren … Feldlinien verdrillen sich« …
So ein Quatsch. Daraus, dass solche Jets stattfinden, kann man nicht schließen, dass Schwarze Löcher rotieren. Das lässt sich problemlos damit erklären, dass die Akkretion in Rotation stattfindet.
Man kann überhaupt nicht feststellen, ob ein Schwarzes Loch rotiert. Wie auch? Das ist nicht möglich.
Es ist sogar fraglich, was es überhaupt bedeuten sollte, dass ein Schwarzes Loch »rotiert«. Eigentlich ist der Begriff »Rotation« hier gar nicht anwendbar.
Quantenphysik
In der Quantenphysik spricht man vom »Spin 0«. Das heißt, dass ein »Teilchen« immer und aus jeder Richtung gleich »aussieht« (von »Aussehen« kann man eigentlich nicht sprechen, man kann solche Teilchen nicht »sehen«, man müsste eher ganz abstrakt sagen, dass sie sich in jeder Richtung gleich »darstellen«). Es hat also sozusagen keinen Spin, es »rotiert« also aus phänomenologischer Sicht nicht. Eine Singularität im Inneren eines Schwarzen Lochs und auch ein Schwarzes Loch an sich sehen aus jeder Richtung gleich aus. Sie haben also einen Spin von Null, sie rotieren also aus phänomenologischer Sicht nicht.
Wobei sie dann aus tatsächlicher Sicht rotieren könnten, wie sie wollen, das würde nichts ändern. Es wäre dann aber unklar, was »Rotation« dann überhaupt bedeutet. Mit den drei klassischen Raumdimensionen hat eine »Rotation« nichts zu tun, sie ist unabhängig davon. Sie hat lediglich etwas mit der »Vierten Dimension«, mit der Zeit zu tun. Womöglich müsste man hier an eine »Fünfte Dimension« denken … die dann die »Rotation« darstellt.
Spins
In der Quantenphysik gibt es »Spins« von Null bis … nun ja … nicht Unendlich, das würde dem Quantenprinzip widersprechen, aber doch einer sehr großen Zahl. Ein Spin von Null bedeutet, dass ein Teilchen sozusagen nicht »rotiert«. Ein Spin von Eins bedeutet, dass ein Teilchen nach einer Umdrehung wieder so »aussieht« (sich also so »darstellt«), wie zuvor. Ein Spin von Zwei bedeutet, dass das nach einer halben Umdrehung stattfindet und so weiter. Bei Spins kleiner als Eins wird es dann interessant. Ein Spin von 0,5 bedeutet, dass ein Teilchen erst nach zwei Umdrehungen wieder so »aussieht«, wie zuvor. Das ist schwer (eigentlich gar nicht) vorstellbar, und wird im Grunde genommen lediglich aus komplexen Berechnungen und Interpretationen empirischer Betrachtungen abgeleitet.
Quantelung
Klassisch wurde die vermeintliche Tatsache, dass alles letztlich gequantelt ist, aus einem Experiment und Messungen abgeleitet. Griechische Philosophen waren in der Antike vielleicht schon viel weiter, sie sprachen von »átomos«, vom »Unteilbaren«. Schon vor Tausenden von Jahren gab es einen Begriff, ein Konzept von »Atomen« in der indischen Philosophie.
Was man nun nicht weiß: Verstanden diese Philosophen das, was wir heute als »Atombegriff« bezeichnen, so, wie wir es heute verstehen? Als tatsächliche Atome? Verstehen wir sie richtig? Oder meinten sie das, was wir heute unter »Quanten« verstehen? Missverstehen wir sie also?
Logische Ableitung der Quantelung
Die Quantelung von allem lässt sich auch rein logisch ableiten. Wären Mengen unendlich teilbar, wären sie nicht »abzählbar«, dann wären sie »überabzählbar«, also »nicht abzählbar«. Es gibt jedoch nur drei Dinge, die wir kennen, und die »überabzählbar« sind: entweder nichts (also null) oder alles (»alles« ist unendlich, aber »unendlich« ist nicht »alles«) oder Unendliches. Stellt man sich nun analog zu dem erwähnten Experiment einen heißen Körper vor, der Energie in Form von »Wärme« (oder »Licht« oder was auch immer) abstrahlt, so ist die abgestrahlte Energiemenge (Energie) nicht null. Sie ist aber logischerweise auch nicht unendlich und auch nicht alles, sie ist also nicht »überabzählbar«. Sie muss »abzählbar« sein, also endlich, also gequantelt.
Gedanke, Idee, Theorie?
Ob die besagten indischen und antiken Philosophen diesen Gedanken im Sinn hatten, ist unklar. Zuzutrauen wäre es ihnen. Ob Demokrit beispielsweise diesen Gedanken hatte, weiß man nicht … oder ob sein Gedanke einfach »nur« eine Idee, ein Konzept, eine Theorie war? Mit dem er dann vieles erklären konnte? Hätte er den besagten Gedanken gehabt, so würde man ihn heute völlig missverstehen, denn dann hätte er mit »átomos« nicht »Atome« sondern »Quanten« gemeint. Er könnte freilich auch aufgrund einer Idee das gemeint haben, was wir heute »Quanten« nennen.