Von Christian Schröter, 9. 2021, Lesedauer 2 Minuten, 9 Sekunden
»Garda« im »KGB« Langenberg
Die sechsköpfige Band, aufgewachsen in der Erzgebirgsregion um Chemnitz und mittlerweile in den drei sächsischen Metropolen beheimatet, variiert in ihren Besetzungen vom ursprünglichen Duo aus Sänger und Songwriter Kai Lehmann und Schlagzeuger Ronny Wunderwald bis hin zu einem elfköpfigen Ensemble mit Streichquartett, Blechbläsern (auf ihren Alben, traditionell eingespielt von der Volksmusikkapelle »Oederaner Blasmusikanten«), Pedal Steel Guitar, Bassklarinette und Vibraphon. Ihre Musik emanzipiert sich mittlerweile von dem früheren Folk-Zusammenhang, erhebt und verdichtet sich zu komplexen Gebilden, eng gewoben und majestätisch.
Für eine Band aus der Provinz ist die Musik von »Garda« in der Vergangenheit ziemlich weit gereist. Mit »Die, Technique, Die« (2008) und »A Heart Of A«Pro“ (2012) spielten sie zahllose Konzerte quer durch Europa sowie eine Tour in Japan.
Der Weg zum dritten Album »Odds« (2018) war steinig. Schreib- und Aufnahmeprozess wurden über vier Jahre hinweg von nur wenigen Konzerten unterbrochen. Vier Jahre, die sich wie eine Ewigkeit anfühlen können. Vier Jahre, die sich aber gelohnt haben. Entstanden ist ein dichtes, opulentes Album, welches zwischen fragilen Folkmomenten, orchestralen Streicher- und Bläsersätzen und rohen, abstrakten Passagen pendelt. Ein Album, was die von der Kritik oft erwähnte Internationalität im Klang der Band sowie auch die Energie der Liveshows noch ein Stück weiterführt. Auf ein einzelnes Genre lässt sich die Musik von Garda schon lange schon nicht mehr ein. Folk, Americana, dicht gewobene, detailversessene Popsongs voll überraschender Wendungen und – wohl die Paradedisziplin der Band – epische Balladen, die sich genüsslich langsam einen Strom aus verzerrten Gitarren und Noise hinuntertreiben lassen.
Auf dem »Orange Blossom Special Festival« 2019 wurden sie von Festivalchef Rembert Stiewe wie folgt angekündigt …
»›Garda‹ waren nie eine Band, die ständig präsent gewesen wäre, kein »act to watch«, wie es im Musikbusiness-Sprech heißen mag, ihre Veröffentlichungen und Tourneen tauchten nicht zu Dutzenden auf. Ganz so wie sie um sich und ihre Musik nie zu viel Bohei machten, verlief auch ihre Karriere. Immer ein Schritt nach dem anderen, die Momente sich künstlerisch in und mit »Garda« zu äußern ergaben sich fast von selbst. Es ist, genau besehen, ein rares Glück, sich dem Hamsterrad der stetigen Album-Tournee-Album-Routine widersetzen zu können, die Gelassenheit zu haben, gerade mal drei Alben in zehn Jahren zu veröffentlichen. Da ist kein Ausschuss, kein überflüssiger Ton, kein Tand. Kein Wunder auch, dass sie sich auf Facebook lediglich als ›A band from Dresden, Germany‹ beschreiben. Mehr Worte müssen nicht gemacht werden.«
Samstag, 17. Dezember 2022, 20 Uhr, Vorverkauf 18 Euro, Abendkasse 22 Euro
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