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Grafik: Edition digital

Große Leidenschaft für Geschichte, Edition digital erinnert zum 95. Geburtstag an Hans Bentzien

Von Christian Schröter, 30. 2021, Lesedauer 2 Minuten, 37 Sekunden

Große Leidenschaft für Geschichte, Edition digital erinnert zum 95. Geburtstag an Hans Bentzien

Pinnow, 30. Dezember 2021

Er hatte zeitlebens eine große Leidenschaft für Geschichte. Die Rede ist von dem Lehrer und studierten Historiker, Politiker und Schriftsteller Hans Bentzien, der am 4. Januar 2022 95 Jahre alt geworden wäre. Bei Edition digital liegen insgesamt 18 E-Books von Bentzien vor, die unter www.edition-digital.de sowie im Online Buchhandel zu haben sind. In der Mehrzahl befasste sich ihr Autor mit historischen Themen aus der deutschen und der brandenburg-preußischen Geschichte sowie mit dem Leben und Wirken historischer Persönlichkeiten wie Friedrich dem Großen, Martin Luther und Thomas Müntzer sowie Claus Schenk Graf von Stauffenberg und der Heilligen Elisabeth, Landgräfin von Thüringen.

Aus seiner Feder stammen aber auch die beiden Bücher mit Märkischen Miniaturen »Meine Amsel singt in Tamsel« und »Damm und Deich – fruchtbar und reich« sowie Bücher über den Kommunismus und den 17. Juni 1953 in der #DDR, in denen der Autor klar Stellung bezog. Seiner eigenen, vom mehrfachen Scheitern des reformwilligen und keineswegs engstirnigen Parteifunktionärs und Kulturpolitikers an den eigenen Genossen geprägten Lebensgeschichte spürte Bentzien in der erstmals 1995 erschienenen Autobiografie »Meine Sekretäre und ich« nach, in dem auch das eine und andere bis dahin nicht bekannte Geheimdokument zu den Geschehnissen um den Film »Geschlossene Gesellschaft« veröffentlicht wurde. Am erfolgreichsten sind seine Bücher »Festung vor dem Strom« über die Stalingrader Schlacht und »Division Brandenburg« über die Rangers von Admiral Canaris.

Hans Bentzien wurde am 4. Januar 1927 in Greifswald geboren. Nach einer Ausbildung zum Lehrer an einer Lehrerbildungsanstalt und dem 1944 erfolgten Eintritt in die #NSDAP wurde er noch im selben Jahr zum Reichsarbeitsdienst und zur Wehrmacht eingezogen. 1945 kam er in britische Kriegsgefangenschaft. Heimgekehrt trat Bentzien, ohne seine NSDAP-Mitgliedschaft zu verleugnen, im März 1946 in die #KPD ein und wurde im nächsten Monat gleichsam automatisch Mitglied der SED. Von 1946 bis 1948 war er Lehrer in Greifswald und studierte von 1948 bis 1950 in Greifswald und Jena Geschichte. Anschließend war er für die Landesleitung Thüringen und die Kreisleitung Gera der SED tätig und wurde bis März 1954 Erster Sekretär der #SED Kreisleitung Jena.

Von 1955 bis 1958 studierte Bentzien an der Parteihochschule der KPdSU in Moskau und war anschließend bis 1961 Sekretär für Kultur und Bildung der SED-Bezirksleitung Halle und Mitglied der Kulturkommission beim SED-Politbüro. Von 1961 bis 1965 war er Minister für Kultur der DDR, wurde jedoch in Folge des berüchtigten 11. Plenums des ZK der SED im Dezember 1965 am 12. Januar 1966 »wegen ernsthafter Fehler« abgelöst. Sein Nachfolger war Klaus Gysi. Nach seiner Ablösung als Minister war Bentzien von 1966 bis 1975 Direktor des Verlages Neues Leben, bis er 1975 zum Rundfunk der DDR wechselte, wo er für zwei Jahre die Leitung der Hauptabteilung Funkdramatik übernahm. 1977 wurde Bentzien stellvertretender Vorsitzender des Staatlichen Komitees für Fernsehen.

1979 wurde er wegen der Filme »Geschlossene Gesellschaft« und »Ursula« abgesetzt, blieb jedoch beim Fernsehen und arbeitete in der Redaktion Publizistik des Deutschen Fernsehfunks (DFF). Nach der Wende wurde er bis Sommer 1990 Generalintendant des Silvester 1991 aufgelösten DFF. Hans Bentzien starb am 18. Mai 2015 im Alter von 88 Jahren in Bad Saarow.

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