Foto: International Rice Research Institute (IRRI), CC 2.0
Von Christian Schröter, 9. Februar 2022, Lesedauer 2 Minuten, 38 Sekunden
Einschränkungen für gentechnisch veränderten »Goldenen Reis« (»Golden Rice«) könnte Millionen von Menschenleben gekostet haben, Video
»Gentechnisch manipulierte Organismen« (#GMO) sind eine anhaltende Quelle für Kontroversen, wobei Umweltschützer die Gefahren fürchten, die mit der Veränderung der DNA von Pflanzen und Tieren verbunden sind. Manche Wissenschaftler glauben jedoch, dass GMO Lebensmittel weltweit dazu beitragen können, etwa Unterernährung zu beenden, und dass eine als »Golden Rice« bekannte Kulturpflanze bereits Millionen von Todesfällen hätte verhindern können, wenn ihre Verwendung nicht eingeschränkt worden wäre.
Weißer Reis ist in vielen Entwicklungsländern Grundnahrungsmittel, ihm fehlen jedoch einige wichtige Mikronährstoffe. Man nimmt an, dass jedes dritte Kind unter fünf Jahren an Vitamin A Mangel (VAD) leidet, einer Erkrankung, die zur Erblindung führt und das Immunsystem schwächt.
2000 schien eine Lösung für diese globale Tragödie gefunden zu sein, als die Zellbiologen Peter Beyer und Ingo Potrykus Details ihre Entwicklung vorgestellt haben: den »Golden Rice«. Diese genetisch modifizierte Version von weißem Reis wurde so angepasst, dass sie ein orangefarbenes Pigment namens #Beta #Carotin produziert, das der Körper zur Herstellung von Vitamin A verwendet.
Doch zwei Jahrzehnte später haben globale Beschränkungen für »Golden Rice« bis dato verhindert, dass er denjenigen zur Verfügung gestellt wird, deren Leben er retten könnte. In einem neuen Buch zeichnet der Wissenschaftsjournalist Ed Regis die Geschichte des »Goldenen Reis« nach und bewertet die vielen Hindernisse, die ihm in den Weg gelegt wurden.
Während der sehr öffentliche Widerstand von Gruppen wie #Greenpeace dazu beigetragen hat, den Verdacht gegen alle GMO zu schüren, kam laut Regis die größte Barriere in Form eines internationalen Vertrags namens Cartagena Protocol on Biosafety. Der 2003 verabschiedete Vertrag bildete die Grundlage für eine Welle von Beschränkungen, die die Entwicklung, Erprobung und den Vertrieb von »Golden Rice« mehr oder weniger unmöglich machten, obwohl völlig keine Beweise dafür vorliegen, dass die veränderte Ernte irgendeinen Schaden anrichtet.
Während Regis fest davon überzeugt ist, dass diese Beschränkungen dafür verantwortlich sind, dass Millionen von Kindern in den vergangenen 20 Jahren ihr Augenlicht und sogar ihr Leben verloren haben, sieht es so aus, als ob sich das Blatt wenden könnte.
2018 wurde »Golden Rice« schließlich in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland zugelassen und ebnete damit den Weg für viele Entwicklungsländer, in denen »Golden Rice« am dringendsten benötigt wird, diesem Beispiel zu folgen.
»Golden Rice« auf den Philippinen
2021 hieß es: »The Philippines has approved the release of vitamin A enriched golden rice, paving the way for it to be cultivated commercially in the country while creating a similar opportunity for Bangladesh. The Department of Agriculture in the Philippines approved the commercial use of rice. Meanwhile, Bangladesh Rice Research Institute (BRRI) is reviewing an application for the crop’s biosafety approval. Earlier, in December 2019, the Philippine government approved the Golden Rice to be used as food, feed and processing. The approval enabled ›PhilRice‹, the national rice research institute in the Southeast Asian country, to conduct sensory evaluation research.«