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Polizei hat keine Fahndungsdateien nachträglich manipuliert, Löschvorgang führte auch nicht zum Verlust der Originaldatensätze, neues Gutachten zum Tod von Amad A.

Von Christian Schröter, 6. März 2022, Lesedauer 1 Minute, 32 Sekunden

Polizei hat keine Fahndungsdateien nachträglich manipuliert, Löschvorgang führte auch nicht zum Verlust der Originaldatensätze, neues Gutachten zum Tod von Amad A.

Köln (ots)

Im Todesfall des unschuldig in der JVA Kleve inhaftierten Syrers Amad A. hat die #Polizei keine Fahndungsdaten nachträglich manipuliert. Zu diesem #Schluss kommt Professor Thorsten Holz vom CISPA Helmholtz Zentrum für Informationssicherheit in seinem Gutachten für den parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags, das dem »Kölner Stadt Anzeiger« vorliegt. In seiner 34 seitigen Analyse zieht der unabhängige Sachverständige folgendes Fazit: »Es konnten keine nachträglichen Manipulationen an dem relevanten Datenbestand […] festgestellt werden.«

Amad A. wurde im Sommer 2018 auf Grund einer Fahndungspanne fälschlicherweise als gesuchter #Dieb aus Mali festgenommen. Die beiden Personalien wurden durch eine Angestellte der Polizei versehentlich zusammengelegt. Daraufhin musste der syrische Flüchtling eine kurze Haftstrafe absitzen. Am 17. September 2018 hatte der Gefangene in seiner Zelle kurz nach 19 Uhr ein Feuer gelegt. Gut 20 Minuten später wurde A. aus den Flammen gerettet, starb aber zwölf Tage danach an seinen schweren Verletzungen. Seither durchleuchtet ein Abgeordnetengremium die Hintergründe der Geschehnisse.

Eine #IT Journalistin hatte in Interviews und im Untersuchungsausschuss den Verdacht geäußert, dass die Fahndungsdaten vorsätzlich durch die Polizei manipuliert wurden. Das neue Gutachten des renommierten Experten für Informationssicherheit widerlegt diese Annahme.

Zudem sollte der Gutachter überprüfen, ob durch die routinemäßig gelöschten Datensätze in den beiden Fahndungsregistern Informationen aus den Originalbeständen verschwunden sind. Die »rot grüne« Opposition fürchtete, dass wichtige Beweismittel vernichtet worden seien. Laut Professor Holz hat sich die Befürchtung nicht bewahrheitet: Eine Löschung von Daten sei nicht festzustellen, heißt es in dem Gutachten. »Die dem PUA III vorliegenden Daten werden als authentisch eingeschätzt. Aus rein technischer Sicht sind die vorgestellten Abläufe stimmig und nachvollziehbar.«

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