Karla Wagner Stiftung E-Mail info@karla-wagner-stiftung.de
Home
Kulturjournal
Serviceleistungen
Präambel Was wir tun Wer wir sind Searchglass

Übermedium, Medien und Dinge Watchblog, NW Watch, Neues Westfälisches vom Tage vom Kulturopfer, Dezember 2021

Von Christian Schröter, 10. März 2022, Lesedauer 5 Minuten, 39 Sekunden

Übermedium, Medien und Dinge Watchblog, NW Watch, Neues Westfälisches vom Tage vom Kulturopfer, Dezember 2021

  • Der Watchblog für die sogenannte »Neue Westfälische« und andere Medien

27. Dezember 2021

»Am LWL-Klinikum hat die psychosomatische Medizin ein neues Domizil bekommen […] das Angebot der psychosomatischen Medizin und Psychotherapie schließt damit im Kreis Gütersloh eine Versorgungslücke […]« … nur ein Bruchteil der Patienten der »alten« Klinik für Psychosomatische Medizin waren »Psychosomatiker«, der überwiegende Teil bestand aus Depressiven, Persönlichkeitsgestörten, Selbstmördern, Essgestörten et cetera … »NW« …

»Zutritt zur Christvesper verwehrt […] diese Anmeldepflicht wurde nirgendwo kundgetan […] schildert Kley in einer E-Mail an Pfarrer Stefan Salzmann […]« … auf der Homepage der EKGT steht: »Hier können Sie sich bis zum 21. Dezember vorab für einen Heiligabend Gottesdienst anmelden« … »Können« … nicht »müssen« … »NW« …

»Sparkassen fördern Verkehrswacht« … ein Artikel, der am 30. November 2021 schon direkt von der Sparkasse selbst kam. Was nicht ersichtlich ist … »NW« …

Weshalb Raphael Tigges’ (CDU) Listenplatz auf der Landesliste dermaßen relevant sein soll, ist unklar … »NW« …

28. Dezember 2021

»Finanzlage der Kliniken spitzt sich auch in OWL zu« … sie spitzt sich nicht von selbst zu, sie wird zugespitzt … »NW« …

29. Dezember 2021

Heute nichts Besonderes. Weiterhin die alberne Diskussion um die sogenannte »SL Riding Ranch« (»Stella und Luna«, »Stern und Mond«) und die für die Öffentlichkeit völlig uninteressante und irrelevante propagandeske Berichterstattung in Sachen LWL Klinik.

Ein Leserbrief lässt aufhorchen: »Wer ist Herr des ›Gesamtbildes‹?« fragt jemand. Tja. Das ist schon sportlich. Das »Gesamtbild« ist ja nun per definitionem etwas Deskriptives und nichts Normatives. Haben wir es hier mit so einer Art »Architektonischem Duden« zu tun? Der das zur Regel macht, was üblich ist?

30. Dezember 2021

Heute nichts Besonderes. Nichts, das der Rede wert wäre. Bis auf diesen Vermerk: 100 Prozent mehr als null sind nach Adam Riese immer noch null.

Update zum Update vom 30. Dezember 2021

Ein sportlicher Preis: 5,99 Euro für 250 Gramm Nudeln mit »Whey Protein« (Protein, also Eiweiß, aus Molke, aus einem Abfallprodukt der Käseherstellung), das als besonders wertvoll dargestellt wird, bei einem Onlineshop, für den die sogenannte »NW« PR macht, die wahrscheinlich für den Shop und Schenke (wird auch erwähnt) gratis ist – für den Leser freilich nicht – der muss zahlen, um das lesen zu dürfen. Zum Vergleich: Im Onlineshop von REWE gibt es etwa 500 Gramm Spaghetti aus Hartweizengries für 1,19 Euro. Hartweizengries aus Hartweizen, also aus keinem Abfallprodukt. Und – das besagt der Preis – eben nicht so »wertvoll« (im Sinne von »teuer«) wie das »Whey Protein«.

31. Dezember 2021

Zu Geschäftsschließungen wird oft gerne und groß berichtet. Das hat immer etwa krokodilstränenhaftes. Und was auch regelmäßig geschieht: Ausgerechnet zu solchen Anlässen finden zwanghaft Wortspiele in den Headlines statt. Ausgerechnet. Das ist aus psychologischer Sicht aufschlussreich. Es lässt sich so interpretieren, dass damit einer kognitiven Dissonanz begegnet werden soll. So schreibt die sogenannte »Neue Westfälische« heute »Der Fasan schwirrt davon«. Das ist albern. Und bescheuert. Das Kulturopfer erinnert sich an Headlines wie etwa »Das Schiffchen streicht die Segel« oder »Die Buchhandlung Soundso schlägt das letzte Kapitel auf«. Aber immer bei Schließungen. Da versucht man plötzlich, witzig zu sein.

In einer Meldung zum »Bändchen System« wird klar eine Meldung des sogenannten »Stadtmarketings« genannt. Sauber. Dann wird allerdings über einen albernen Nasenhaarrasierer berichtet. Das wird nichts werden. Es wird oft beklagt, Deutschland sei »startupfeindlich«, es gäbe etwa zu große bürokratische Hürden. Das ist Unsinn und stimmt nicht. Die großen Hürden für »Startups« sind Nichtigkeit, Impertentum, Ideenlosigkeit, das Kaprizieren auf Unsinn, Unbelehrbarkeit, Beratungsresistenz und solche Dinge. Das sind die großen Hürden. Ein Gewerbe ist ruckzuck angemeldet. Es ist bezeichnend, dass viele »Startups« keine Skrupel haben, sich mit Leuten wie einem Maschmeyer abzugeben, ohne zu hinterfragen, woher er denn seine Millionen überhaupt hat. Er ist allenthalben wohlgelitten. Und in Sendungen wie »HDL« machen sich die sogenannten »Startups« zum Objekt, sie sind nicht Subjekt. Und sie setzen sich der totalen Beliebigkeit aus. Freilich geht es nie um die Sache, das glaubt man lediglich hie und da. Insbesondere geht es einem Maschheimer nicht um die Sache. Es geht darum, Geld zu verdienen. Er »investiert« in »Startups«, mit dem Ziel, die Investition möglichst zeitnah durch einen Weiterverkauf des Ganzen (den »Exit«) in einen Gewinn seinerseits umzusetzen. Um nichts Anderes geht es. Das wird sogar teilweise klar gesagt. Aber auch hier ist, was die Leute glauben. Sie glauben nicht, was ist.

Im sogenannten »gt!info« geht es um die Gütersloher Suppenküche. Die Darstellung bei Facebook erweckt beim Kulturopfer den Eindruck, die Vorsitzende sei narzisstisch veranlagt. Schon die Headline ist befremdlich: »Erfolg, der nachdenklich stimmt«. Das lese man einmal und denke sich Key Visuals und Kontext weg. Ist das die passende Wortwahl? Was ist die Aussage? Und dann gibt es zwei Absätze »zur Person« … nämlich zur Vorsitzenden. Aber auch zum »Interviewer«. Was ist das denn? Das Ganze dreht sich eher um den »Interviewer« als um die »Interviewte«. Auch inhaltlich positioniert er erst einmal sich selbst, indem er vermeintlich herumphilosophiert und sich vermeintlich über die Sache stellt. Der Online Artikel ist mit den Begriffen »Dies & Das« und »aha …« hinterlegt. Mann, Mann, Mann.

Der Kommentar des Tages in der Zeitung ist nicht übel. Freilich gibt es wieder einmal die weit verbreitete Annahme, der ÖPNV müsse »attraktiv« werden. Bei anderen Themen herrscht diese Annahme ebenso vor. Man geht davon aus, dass es in solchen Fällen an der Attraktivität läge (ÖPNV, Innenstadt, Einzelhandel et cetera). Das ist nicht so. Es liegt am Wollen. Denn wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe (eben beispielsweise eine vermeintlich mangelnde Attraktivität). Das lässt sich leicht beweisen und darlegen und ist bei Gütsel Online zu finden. Des Weiteren gilt: Die Leute gauben nicht, was ist; es ist, was die Leute glauben. Was sich ebenfalls leicht beweisen und darlegen lässt. Und die Stadtwerke tun ja nun im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles, um den ÖPNV attraktiv zu machen. Und er ist attraktiv. Das ist nicht der Punkt, an dem es hakt. Dagegen, dass zu bestimmten Zeiten die Busse mit Schülern überfüllt sind, kann man nichts machen. Das ist eben so. Das war vor Jahrzehnten schon so. Und in Sachen Fahrplangestaltung hängt es eher an der Politik, eigentlich an der Verwaltung. Und trotz des Subsidiaritätsprinzips noch nicht einmal an der örtlichen. Der Shuttle ist super. Man muss nur erst einmal die Schwelle überwinden, und ihn nutzen. Auch hier gilt: Wer will, findet Wege (in dem Sinne, dass er sie geht). Wer nicht will, findet Gründe.

Heute kam auch eine Meldung der Sparkasse über eine großzügige Spende an einen Verein. Die Meldung datiert vom 16. Dezember 2021, kam von der Sparkasse, und wurde in Teilen leicht verändert.

Original Content Übermedium, Medien und Dinge Watchblog, NW Watch, Neues Westfälisches vom Tage vom Kulturopfer, Dezember 2021 bei Gütsel Online …

Karla Wagner Stiftung