Von Christian Schröter, 13. März 2022, Lesedauer 1 Minute, 12 Sekunden
UNHCR Projektmanagerin Caroline Gluck in »nd.DerTag«, Flüchtlinge müssen in Libyen geordnet aus unbegründeter Haft entlassen werden
Berlin (ots)
31.000 Menschen hat die libysche Küstenwache im vergangenen Jahr auf dem Mittelmeer gerettet und ins Land verfrachtet – mehr als drei Mal so viel wie im Vorjahr. »Libyen ist weder ein sicheres Land für Asyl noch ein sicherer Ort«, sagte Caroline Gluck vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) gegenüber »nd.Der Tag« in der Montagausgabe. Die internationale Projektmanagerin in Libyen macht auf den prekären Status der Migranten in Libyen aufmerksam. »Libysche Behörden betrachten Flüchtlinge, Asylsuchende und Migranten ohne offizielle Papiere als illegale Einwanderer. Sie werden verhaftet und inhaftiert ohne Einleitung eines gerichtlichen Verfahrens.«
Für Gluck ist eine Verbesserung der Lage bei politischem Willen durchaus denkbar. Gemeinsam mit anderen UN-Organisationen sei das #UNHCR bereit, mit den libyschen Behörden an der Entwicklung eines Plans zu arbeiten, um die Situation von Flüchtlingen, Asylbewerbern und Migranten auf humane und rechtebasierte Weise anzugehen. »Eines der dringendsten Probleme ist die Unterbringung und die Verfügbarkeit von erschwinglichem, sicherem und preiswertem Wohnraum«, so Gluck. Sie würde es begrüßen, wenn die Behörden Flüchtlinge und Asylbewerber, die ohne gerichtliche Überprüfung festgehalten werden, geordnet aus der Haft entlassen würden. Dabei sollte mit den dringendsten Fällen, einschließlich Frauen und Kindern, begonnen werden. Für Gluck steht jedoch außer Frage, dass die Befriedung Libyens zenral ist.