Mit einer vorgehängten hinterlüfteten Hightech Fassade optimieren Dachdecker die Gebäudehülle energetisch. Foto: Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Hessen
Von Christian Schröter, 13. April 2022, Lesedauer 2 Minuten, 16 Sekunden
Ausbildung voller Energie, Dachdeckerhandwerk Hessen: Energiewende sorgt für sichere Ausbildungsplätze und Arbeitsplätze
Weilburg, 13. März 2022
Fossile Energie ist nicht unbegrenzt verfügbar. Aber auch die sogenannten »erneuerbaren« Energien müssen verantwortungsvoll genutzt werden. Denn Energie ist niemals erneuerbar.
Umso wichtiger ist es, aus den verfügbaren Energien das größtmögliche Potenzial zu nutzen – gerade im Gebäudesektor. Und das Dachdeckerhandwerk ist maßgeblich daran beteiligt.
So kann ein altes, unsaniertes Gebäude der Energieeffizienzklasse F durchaus einen Energiebedarf von bis zu 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr aufweisen. Bereits beim Erreichen einer Effizienzklasse von »nur« B sinkt der Bedarf auf Werte zwischen 50 und 75 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Dieser Wert bezeichnet den Energiebedarf pro m2 und Jahr. Dabei entsprechen zum Beispiel 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr etwa 20 Liter Heizöl oder 20 Kubikmeter Erdgas pro Jahr und Quadratmeter Gebäudefläche.
Mit einer guten Wärmedämmung durch Dachdecker-Fachbetriebe sind gerade bei älteren Gebäuden Einsparpotenziale von 50 Prozent und mehr möglich. Übrigens dämmen Dachdecker nicht nur Dachflächen, sondern auch Fassaden mit vorgehängten hinterlüfteten Fassadensystemen (VHF), die oberen Geschossdecken und Kellerdecken.
Schon hier zeigt sich, dass die Ausbildung im Dachdeckerhandwerk eine sichere Zukunft hat, denn allein in Deutschland wurden von den rund 40 Millionen Wohneinheiten etwa 75 Prozent vor 1979 und damit vor der ersten Wärmeschutzverordnung errichtet (Quelle: ClimateChange, Umweltbundesamt). Das ist aber nur ein Auftragspotenzial des Dachdeckers.
Die Zukunft zu bauen hat aber für das Dachdeckerhandwerk noch eine ganz andere Bedeutung: Während in vielen anderen Berufen kurzfristige bzw. kurzlebige Lösungen erarbeitet werden, ist das Dachdeckerhandwerk auf hochwertige langlebige Leistungen spezialisiert. Ein Auto zum Beispiel besitzt heute eine durchschnittliche Lebenserwartung von 9,8 Jahren (Quelle: Statista). Bei einem Hausdach kann von einem Vielfachen der Lebenserwartung ausgegangen werden. Noch heute zeugen Jahrhunderte alte zum Teil denkmalgeschützte Gebäude von der hohen Handwerkskunst – auch der Dachdecker.
Zukunftssicher ist die Ausbildung im Dachdeckerhandwerk ebenso, weil hier - wie in kaum einem anderen Gewerk - traditionelles Handwerk und Hightech kombiniert werden. Für klassische Schieferdeckungen werden bis heute die Schieferplatten von Hand zugerichtet – und Jahre später diese Dächer mit Drohnen inspiziert. Dächer mit keramischer Ziegeldeckung, deren Ursprünge bis in die Antike zurückreichen, werden von Dachdeckern mit Solarmodulen zur Stromerzeugung und Warmwasserbereitung kombiniert.
Die Ausbildung zum #Dachdecker ist daher eine Entscheidung für einen der vielseitigsten und zukunftssichersten Berufen überhaupt. Voraussetzung ist aber auch die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen und Fortbilden.
Wer diese Bereitschaft mitbringt, kann sich schon heute auf einen späteren krisenfesten Arbeitsplatz freuen, der entsprechend finanziell anerkannt wird.
Der »direkte Draht« zu Praktikumsangeboten und Ausbildungsangeboten sowie zu detaillierten Berufsinformationen gibt es #online, dazu bei allen regionalen #Dachdecker Innungen und beim Landesinnungsverband unter www.hessendach.de …