Von Christian Schröter, 17. April 2022, Lesedauer 15 Minuten, 13 Sekunden
Long Covid, neue Studie zu Autoimmunerkrankungen belegt vorbeugende Wirkung von Vitamin D
Anfang Dezember 2021 wurden die Ergebnisse einer Studie der Harvard Medical School (USA) mit 25.871 Teilnehmern vorgestellt, in der untersucht wurde, ob eine Supplementation von Vitamin D und Omega 3 Fettsäuren (Vital Studie) das Auftreten von Autoimmunerkrankungen reduziert.
Bis 2011 gab es noch keine große Studie nach höchstem Medizinischem Standard (randomisiert, doppelblind, placebokontrolliert) zu dem Thema. Es gab zuvor etliche kleinere Studien dazu, aber keine mit genügender großer statistischer Relevanz. Dies haben die Verfasser zum Anlass genommen, um eine aussagekräftige Studie zu starten, von der jetzt Ergebnisse veröffentlich wurden.
Die Studienteilnehmer wurden in 4 Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe bekam nur Vitamin D 3 (2000 I. E. täglich), eine nur Omega3 Fettsäuren (1.000 Milligramm pro Tag), die dritte dann Beides, und die 4te Gruppe bekam nur Placebos.
Das Ergebnis der Vital Studie wurde in diesem Satz zusammengefasst
»Eine fünfjährige Vitamin D Ergänzung mit oder ohne Omega 3 Fettsäuren reduzierte Autoimmunerkrankungen um 22 Prozent, während eine Omega 3 Fettsäureergänzung mit oder ohne Vitamin D die Autoimmunerkrankungsrate um 15 Prozent reduzierte (nicht statistisch signifikant).«
Da es in den ersten Jahren noch ein erhöhtes Auftreten von Autoimmunerkrankungen gab, wurden die letzten 3 Jahre der Studie zusätzlich gesondert betrachtet, und das Ergebnis so zusammengefasst: Betrachtet man nur die letzten drei Jahre der Intervention, hatte die Vitamin D Gruppe 39 Prozent weniger Teilnehmer mit bestätigter Autoimmunerkrankung als die Placebo-Gruppe. Harvard Medical School, Vitamin D and marine omega 3 fatty acid supplementation and incident autoimmune disease: VITAL randomized controlled trial …
Da Long Covid auch eine Autoimmunerkrankung ist, sollten sich somit durch eine Vitamin D und/oder Omega 3 Fettsäuren Supplementation auch 22 bis 39 Prozent der Long Covid Erkrankungen vermeiden lassen. Da es zu Vitamin D sehr viel mehr Studien gibt als zu Omega 3 Fettsäuren, liegt im Folgenden die Priorität auf Vitamin D.
Kann eine Vitamin D Supplementation nicht nur eine Autoimmunerkrankung vermeiden, sondern auch hilfreich bei der Bekämpfung der Autoimmunerkrankung Long Covid sein?
Da kann man jetzt mit Ja beantworten, da Long Covid inzwischen dem Chronischen Fatigue Syndrom (CFS) gleichgesetzt wird.
Und zu CFS gibt schon Studien, so zum Beispiel diese Doppelblindstudie der Universitätsklinik Zürich, in der eine Vitamin D Supplementation die Erholung von CFS um Faktor 4 beschleunigt hat. Das wäre dann zum Beispiel 1 Woche statt einem Monat. Universitäts Hospital Zürich, Effect of vitamin D 3 on self-perceived fatigue …
Aber auch zur anderen Autoimmunerkrankung gibt es Studien, in den eine Vitamin D Supplementation hilfreich war. Zum Ebstein Barr Virus (EBV), gibt es zum Beispiel diese Studie: Maastricht University Medical Centre, Erforschung der Wirkung einer Vitamin D 3 Supplementierung auf die Anti EBV Antikörper Antwort in rezidivierend-remittierender multipler Sklerose …
Auch zu Multipler Sklerose, einer relativ häufigen Autoimmunerkrankungen, gibt es Studien in denen eine hilfreiche Wirkung von Vitamin D auf den Krankheitsverlauf gezeigt oder bewiesen wurde. MedMix, Hochdosiertes Vitamin D bei Multiple Sklerose bringt positive Wirkung …
Dass ein Vitamin D Mangel Autoimmunerkrankungen allgemein begünstigt, ist schon seit langer Zeit bekannt, dazu gibt es zum Beispiel auch eine Veröffentlichung der EU aus dem Jahr 2010. Cordis Europa Forschungsergebnisse der #EU, Vitamin D Mangel als Ursache für Autoimmunerkrankungen und Krebs …
»Unsere Studie zeigt, wie schwerwiegend sich ein Vitamin D Mangel auf die Gesundheit auswirken kann«, fügt Dr. Andreas Heger von der Abteilung MRC Functional Genomics an der Universität Oxford hinzu.
Woher kommt der Vitamin D Mangel, so dass rund um eine Covid 19 Erkrankung eine Supplementation meist notwendig und hilfreich ist?
Der leider nur wenig bekannte Grund dafür ist, das Vitamin D ein Verbrauchsmaterial bei der Virenbekämpfung ist. Durch jede Erkrankung steigt der Vitamin D Verbrauch des Körpers an, weil dieses sogar zwingend benötigt wird um T Zellen gegen Viren zu aktivieren. Dadurch sinkt der Vitamin D Spiegel im Blut während der Erkrankung ab.
Eine von der EU finanzierte Studie aus Kopenhagen liefert die Erklärung dazu, Cordis Europa, Sonne unverzichtbar für starkes Immunsystem …
T Zellen brauchen unbedingt ausreichende Mengen an Vitamin D im Blut, um in Aktion treten und entsprechend funktionieren zu können.
Ist eine T Zelle mit einem Krankheitserreger konfrontiert, fährt sie eine Art Signaleinrichtung oder »Antenne« – einen Vitamin D Rezeptor – aus, mit dem sie nach dem Vitamin sucht. Die T Zelle benötigt das Vitamin D also dringend. Fehlt es, wird die Aktivierung der Zelle eingestellt. Kann die T Zelle nicht auf ausreichend Vitamin D im Blut zugreifen, findet nicht mal ansatzweise eine Mobilisierung statt. Studie dazu, Vitamin D controls T cell antigen receptor signaling and activation of human T cells …
Eine Sars CoV 2 Erkrankung unterscheidet sich von anderen Erkrankungen durch eine meist höhere Virenlast. Dadurch wird deutlich mehr Vitamin D benötigt, als zum Beispiel bei einer Grippeerkrankung. Der durchschnittliche Vitamin D Wert der deutschen Bevölkerung liegt aber zum Ende des Sommers (höchster Wert) mit 31 Nanogramm pro Milliliter nur knapp über der Grenze zum defizitären Bereich. 11 Monate des Jahres liegt der Durchschnitt also im Defizitären Bereich, so dass durch die Streuung der Werte mehr als 50 Prozent der Bevölkerung einen zu kleinen Vitamin D Vorrat im Blut haben.
Entscheidend für den Verlauf ist, ob der jeweilige Vorrat im Blut reicht, um alle Viren zu beseitigen. Die verschiedenen Verläufe der Covid 19 Erkrankung werden häufig als rätselhaft beschrieben. Sie lassen sich aber durch den Verbrauch von Vitamin D während der Erkrankung leicht erklären.
Ist der Vitamin D Vorrat groß genug, funktioniert die Bekämpfung der Viren bis diese restlos beseitigt sind
Dazu hier ein Auszug aus einer Publikation aus Indien, das bezüglich Studien mit aktiver Vitamin D Supplementation bei Covid 19 Patienten weit fortschrittlicher ist als Deutschland. »Dr. Maheshwar beobachtete auch, dass weniger als 5Prozent der Menschen an Covid 19 erkrankten, wenn der Vitamin D Spiegel mehr als 55Nanogramm pro Milliliter betrug. Die Sterblichkeit von Covid Patienten ist fast null, wenn der Vitamin D Spiegel über 50Nanogramm pro Milliliter beträgt, und ist sehr hoch, wenn der Spiegel weniger als 30Nanogramm pro Milliliter beträgt.«
TheHindu (Indien), deutsche Übersetzung, Hohe Vitamin D Spiegel reduzieren Covid Infektion: NIMS Studie …
Ist der Vitamin D Vorrat zu klein, funktioniert die Virenbekämpfung nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Vorrat aufgebraucht ist
Sind dann noch zu viele Viren vorhanden, können sich diese dann ungehindert verbreiten, was innerhalb weniger Stunden zu einem lebensbedrohlichen Verlauf der Erkrankung führt. Focus.de, Ab Tag 5 kann sich Zustand verschlechtern – was über schweren Corona-Verlauf entscheidet …
Reicht der Vorrat gerade aus um die akute Erkrankung zu überstehen, aber nicht zum Beseitigen der restlichen Viren, verbleibt eine mehr oder weniger schwere Form von Long Covid, da die in den Organen zurückbleibenden Viren noch monatelang Schäden anrichten können. Mdr.de, Long Covid, Long Covid: Bleiben Geruch und Geschmack weg, ist das Virus noch aktiv …
Nahezu jeder, der schwer an Covid 19 erkrankt ist, kann somit davon ausgehen, dass er nach dem Ende der akuten Erkrankung einen schweren Vitamin D Mangel hat, das kommt aber auch bei einem leichteren Verlauf und auch bei anderen Erkrankungen wie Grippe vor.
Solange dieser nicht ausgeglichen wird, kann man sich nicht schnell erholen, denn dieser Mangel verursacht auch ohne eine vorherige Covid 19 Erkrankung Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Haarausfall, Zahnfleischbluten et cetera. Bunte.de, So zeigt sich ein Vitamin D Mangel und das kannst du tun …
Dass ein Mangel nach einer Covid 19 Erkrankung häufig vorkommt, kann man zum Beispiel in einer Publikation der DGE lesen, Zum Zusammenhang zwischen der Vitamin D Zufuhr bzw. dem Vitamin D Status und dem Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion sowie der Schwere des Verlaufs einer Covid 19-Erkrankung – ein Überblick über die aktuelle Studienlage …
Bitte in dieser Publikation nach »signifikant niedriger« suchen, dies steht bei den Ergebnissen vieler Studien. Das Beste ist natürlich, so viel Vitamin D im Blut zu haben, dass im Falle einer Erkrankung der Vorrat ausreicht. Damit lässt sich auch Long Covid weitgehend vermeiden, vor allem wenn man auch nach der Erkrankung weiter für einen guten Vitamin D Status sorgt.
Aber auch wenn ab der Diagnose begonnen wird, Vitamin D einzunehmen, hat man noch eine Chance einen Mangel zu vermeiden, indem man hohe Dosen supplementiert. Es dauert aber ein paar Tage, bis es durch Leber und Niere zu einer für den Körper wirksamen Form umgewandelt wird. Fängt man also erst an, es zu erst supplementieren, wenn der Verlauf sich verschlechtert, kann es nicht mehr helfen. Dazu gibt es eine Studie aus Brasilien, die gerne von denen erwähnt wird, die nichts von einer Vitamin D Supplementation halten.
Sao Paulo Basilien, Effect of Vitamin D 3 Supplementation vs Placebo on Hospital Length of Stay in Patients with SevereCovid 19: A Multicenter, Double-blind, Randomized Controlled Trial …
Von der Berliner Charité Klinik gibt es eine Behandlungsanleitung für Long Covid, die Angaben zur Vitamin D Supplementation enthält, wobei die empfohlene Dosis mit 1.000 bis 2.000 I. E. täglich leider wenig hilfreich ist. Da die Charité aber erst seit 4 Jahren Forschung zu dem Thema betreibt, ist man dort noch am Anfang. Vielleicht auch, weil man dort auch noch keinen Geldgeber für Forschung mit Vitamin D gefunden hat.
Charité, Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie bei Long Covid …
Viel besser ist die Anleitung von einem Bamberger Arzt (Dr. Kersten) der seit mehr als 10 Jahren an CFS (Chronisches Fatigue Syndrom) erkrankte Patienten behandelt. Dieser hat eine Anleitung mit konkreten Dosierungen von Mikronährstoffen veröffentlicht, die helfen soll, eine Covid 19 Erkrankung möglichst gut zu überstehen. So wird im Falle einer Covid 19 Erkrankung eine tägliche Dosis von 80.000 I. E. Vitamin D für 14 Tage empfohlen. Diese Dosierung dürfte auch bei Long Covid hilfreich sein. Dr. Kersten, Covid 19 Das können Sie tun! …
Hier eine ähnliche, aber nicht so detaillierte Behandlungsanleitung einer Münchner HNO Praxis, HNO Wittelsbacherplatz, Möglichkeiten zur Prävention und Behandlung leichter Covid 19 Infektionen …
Das hohe Dosierung von Vitamin D sehr hilfreich sind, kann man auch einer Studie aus Nordindien nach höchsten medizinischen Standard (randomisiert, placebokontrolliert, doppelblind) entnehmen.
Die eine Hälfte der Patienten bekam dort eine tägliche Dosis von 60.000 I. E. für 1 oder 2 Wochen, je nachdem wie lange es im Einzelfall dauerte, bis ein Mindestwert von 50 Nanogramm pro Milliliter im Blut erreicht wurde. Die andere Hälfte bekam einen Placebo.
Nach 17 Tagen waren dadurch 3mal so viele Patienten der Vitamin D Gruppe Virenfrei im Vergleich zur Placebogruppe. Indien Institute of Medical Education and Research, Chandigarh, Short term, high-dose vitamin D supplementation for Covid 19 disease: a randomised, placebo-controlled, study (SHADE study) …
Hier kann man sehen, wie schnell man eine Covid 19 Erkrankung überstehen kann, wenn ausreichend Material zur Virenbekämpfung zu Verfügung steht. Im Gegensatz dazu findet man bei Long Covid Betroffenen auch Monate später noch Viren.
Eine Erholung von der Erkrankung ist unwahrscheinlich, solange der Vitamin D Mangel nicht ausgeglichen wird, da das Bekämpfen der permanent verblieben Viren den Vitamin D Verbrauch dauerhaft erhöht. Wer also nichts von diesem Zusammenhang weiß, kann nur zufällig durch ausgiebige Sonnenbäder im Urlaub, oder durch essen von sehr viel Fisch gesund werden, ohne das er weiß, was ihm konkret geholfen hat. Selbst bei Nahrungsmitteln die mit Vitamin D angereichert sind, reicht die darin vorhanden Menge kaum aus, um hier genannten Mengen aufzunehmen. Daher ist es schwer ohne eine Vitamin D Supplementation mit wirksamen Dosen wieder gesund zu werden.
Eine sehr Interessante Behandlungsanleitung gibt es von der amerikanischen RedRiver Health Klinikgruppe, in der sehr viel Wert auf die Darmgesundheit gelegt wird. Dr. Josh Redd, The ‘Long Haulers’ Protocol, deutsche Übersetzung, das Long Covid Protokoll Das Long Covid Protokoll …
Dabei war mir zunächst nicht klar, welcher Zusammenhang zwischen Darmgesundheit und Long Covid besteht außer das natürlich Viren im Darm zurückblieben. Aber auf Grund der aktuellen Erkenntnis, das Long Covid durch eine Entzündung des Vagusnervs (Geruch, Geschmack, Herzschlag, Verbunden mit Darm und anderen Organen) ausgelöst werden kann, ist dies tatsächlich berechtigt. Da der Vagusnerv eng mit dem Darm verbunden ist, können bei jeder Reizung des Darms (Darmwand wird durchlässiger) Viren in den Vagusnerv eindringen und für wiederholte Entzündungen sorgen.
Das ist für mich der wahrscheinlichste Grund für die Erkrankungsschübe, die bei Long Covid beobachtet werden.
Die Viren aus dem Darmgewebe wieder los zu werden ist aber schwierig, da dieses normalerweise sehr dicht ist. Deshalb benötigt man eine hohe Antikörperdichte im Blut, um das zu erreichen. Heise.de, Long Covid: Antikörper-Signatur zeigt Risiko für Erkrankte …
Die Antikörperdichte ist abhängig von Vitamin D Status, daher gilt hier »viel hilft viel« und nicht wie sonst üblich, dass nur genug vorhanden sein muss. Die Studien und Publikationen, auf den diese Aussagen basieren, sind hier zu finden, Wirkung von Vitamin D auf Long Covid und andere Autoimmunerkrankungen …
Im Normalfall gilt ein Vitamin D Wert im Blut (25 OH) von mehr als 30 Nanogramm pro Milliliter als gut, um die Gesundheit zu erhalten. Bei Long Covid sollte ein Wert von mehr als 50 Nanogramm pro Milliliter erreicht werden, der auch erforderlich ist um andere Autoimmunerkrankungen zu bekämpfen.
Um einen Vitamin D Mangel schnell ausgleichen zu können und auf einen guten Wert von 50Nanogramm pro Milliliter zu kommen reicht eine Dosis von 1.000 I. E. täglich nicht aus. Um zum Beispiel bei 75 Kilo Gewicht von 10 Nanogramm pro Milliliter auf 50 Nanogramm pro Milliliter zu kommen, benötigt man insgesamt 400.000 I. E. Vitamin D. Das würde bei 1000 I. E. täglich 400 Tage dauern. Trotzdem empfehlen Hausärzte, selbst wenn ein Mangel festgestellt wurde, häufig nur eine tägliche Dosis von 1.000 I. E. um diesen auszugleichen, wie es mir gerade wieder ein Arbeitskollege berichtete. Die Wissenslücke zur Dosierung von Vitamin D ist leider bei vielen Ärzten noch groß.
Dabei gibt es zahlreiche Vitamin D Rechner im Web, mit denen man sich eine Dosierung ausrechnen lassen kann. Vitamin D Rechner …
Eine kurzzeitige Einnahme von 10.000 bis 40.000 I. E. Vitamin D täglich ist also notwendig, um eine schnelle Anhebung des Vitamin D Spiegels im Blut zu erreichen.
Stellvertretend hier die Empfehlung von Schweizer Ärzten. Die dort genannte Dosierung (20.000 I. E. täglich für 10 Tage) ist eigentlich dafür gedacht, den Vitamin D Spiegel im Blut schnell um etwa 20Nanogramm pro Milliliter anzuheben, um im Falle einer Covid 19 Erkrankung möglichst nicht schwer zu erkranken. Dringender Appell von Schweizer Ärzten …
Wie sich der Vitamin D Wert abhängig von der täglichen Dosis verändert, kann man gut in Grafik auf Seite 15 dieses Dokumentes sehen, Dr. med Stefan Schilling, Vitamin D Mangel ein unterschätztes Problem? …
Darin ist zum Beispiel zu sehen, dass bei einer täglichen Dosis von 10.000 I. E. nach etwa 20-30 Tagen der gewünschte Wert (25 OH) von 50 Nanogramm pro Milliliter im Blut erreicht wird, und nach rund 140 Tagen ein konstanter Wert im Blut von 85Nanogramm pro Milliliter erreicht wird, der weit weg vom oberen Grenzwert von 125 Nanogramm pro Milliliter liegt.
Vor einer möglichen Überdosierung von Vitamin D wird immer mal wieder in der Presse gewarnt, und leider haben auch viele Ärzte nicht nachgelesen, das dies auf Erfahrungen aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts basiert, als Patienten 200.000 bis 300.000 I. E. Vitamin D täglich verabreicht wurden.
Daher hier eine Veröffentlichung der angesehenen Mayo Klinik in Rochester(Minnesota, USA) von 2015, die die historischen Hintergründe dazu beleuchtet hat. »Vitamin D ist nicht so giftig wie früher angenommen: Eine historische und eine aktuelle Perspektive …
Es gibt eindeutige Beweise dafür, dass eine Vitamin D Toxizität eine der seltensten Erkrankungen ist und typischerweise auf die absichtliche oder versehentliche Einnahme extrem hoher Vitamin D Dosen (üblicherweise im Bereich von mehr als 50.000 bis 100.000 I. E. protTag über Monate bis Jahre) zurückzuführen ist«, Mayo Klinik, Vitamin D Is Not as Toxic as Was Once Thought: A Historical and an Up-to-Date Perspective …
Vitamin D ist also nicht giftig oder schädlich, aber durch dauerhafte großen Dosen kann der Kalziumspiegel im Blut zu hoch werden, so das deshalb Nierenschäden auftreten können. Dies lässt sich durch eine Kontrolle des Kalziumwertes vermeiden.
Wegen des Kalziumwertes ist es besser, zusätzlich zu Vitamin D auch Vitamin K2 (nicht Kalzium) zu nehmen, dafür gibt es mehrere Gründe …
Dr. med. Pieper (Konstanz): Vitamin K2 schützt gegen die Lungenschäden bei Covid 19, Vitamin K2 schützt gegen die Lungenschäden bei Covid 19 …
Da Vitamin K2 aber ein Antagonist zu älteren Blutverdünnern ist, kann man diese Kombination nicht jedem empfehlen. Deshalb wird K2 in den allgemeinen Empfehlungen nicht erwähnt, um diese nicht zu kompliziert zu machen.
Hier wird weitgehend nur auf Vitamin D eingegangen, da es bisher der wichtigste bekannte Faktor zum Schutz vor einem schweren Verlauf bei einer Covid 19 Infektion und auch bei der Genesung von Long Covid ist. In der Veröffentlichung von Dr. Kersten kann man aber auch sehen, dass noch weitere Mikronährstoffe dazu hilfreic und notwendig sind. Zusätzlich sollen sie aufpassen, dass Sie möglichst jede Reizung ihres Darmes vermeiden, damit nicht immer wieder Viren aus dem Darmgewebe in den Vagusnerv eindringen.
Lesen sie sich in dieses Thema ein, denn es ist wahrscheinlich nicht leicht, Hausärzte zu finden, die eine Behandlung mit mehr als 4.000 I. E. Vitamin D täglich unterstützen, weil sie sich damit nicht auskennen. Weniger Probleme damit haben Sportärzte, da es auch Muskelkraft und Leistungsfähigkeit von Athleten beeinflusst, so dass auch hier von optimalen Werten in Bereich von 40 bis 60 Nanogramm pro Milliliter im Blut gesprochen wird. Zeitschrift Sportmedizin, Vitamin D Substitution im Sport – wann sie sinnvoll ist … und diese Werte lassen sich nicht mit einer täglichen Dosis von 1000 I. E. erreichen.
Mehr Information zu Covid 19 und Long Covid Behandlungsanleitungen unter www.kiwiw.de …
Christian Wiechering, Kiel