Thea Dorn lädt zum Literarischen Quartett ein. Foto: Jule Roehr, ZDF
Von Christian Schröter, 28. April 2022, Lesedauer 2 Minuten, 53 Sekunden
Das #Literarische #Quartett im #ZDF mit den Gästen Vea Kaiser, Christian Berkel und Cornelius Pollmer
Mainz (ots)
Thea Dorn lädt am Freitag, 8. April 2022, um 23.40 Uhr im ZDF zum nächsten Literarischen Quartett ein. Gäste sind die Schriftstellerin Vea Kaiser, der Schauspieler und Schriftsteller Christian Berkel und der Journalist und Autor Cornelius Pollmer. Gemeinsam diskutieren sie über aktuelle Neuerscheinungen von Szczepan Twardoch, Fatma Aydemir, Henrik Bolz und Karl Ove Knausgård.
Szczepan Twardoch »Demut«
Eben noch zog Alois Pokora in den Ersten Weltkrieg. Dann erwacht er im Krankenhaus in Berlin, und die Welt hat sich radikal verwandelt: Es ist das Jahr 1918, der Kaiser ist ins belgische Exil geflohen, die alte Ordnung einer durch und durch obrigkeitshörigen, militaristischen Gesellschaft zerbricht, das Land kapituliert. Alois lässt sich aber bald von der scheinbar schrankenlosen neuen Freiheit in ihren Bann ziehen, geistig, revolutionär, auch erotisch. Der Roman erzählt von der Tragödie des Krieges und den Revolutionswirren im Berlin der entstehenden Weimarer Republik, den Verlierern und den Verlorenen dieser Zeit, von den Partyexzessen der Davongekommenen und von den politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen, die bald ganz Europa erfassen.
Fatma Aydemir, »Dschinns«
Dreißig Jahre hat Hüseyin am Hochofen einer Metallfabrik in Deutschland gearbeitet, nun erfüllt er sich endlich seinen Lebenstraum: eine Eigentumswohnung in Istanbul. Doch am Tag des Einzugs in das neue Zuhause stirbt er an einem Herzinfarkt. Nach islamischem Glauben muss er spätestens nach achtundvierzig Stunden beerdigt sein. Seine Familie in Deutschland wird völlig unerwartet aus ihrem Alltag gerissen. Ihre Reise nach Istanbul wird für die sechs Hinterbliebenen eine Reise zurück in ihre Familiengeschichte und löst endlich einige Geheimnisse auf, die die Familie seit Jahrzehnten belasten.
Hendrik Bolz, »Nullerjahre«
In seinem Romandebut erzählt Rapper Hendrik Bolz, Jahrgang 1988, vom Aufwachsen und Erwachsenwerden in den Plattenbauten von Knieper West, einem Stadtteil in Stralsund. Dort, wo auf die Euphorie nach der Wende ganz schnell eiskalte Ernüchterung folgte. Von der staatlich verordneten Vollbeschäftigung der #DDR hin zur Massenarbeitslosigkeit, kollektivem Identitätsverlust und Perspektivlosigkeit. Mittendrin: Die Jugendlichen der Nullerjahre, die alleingelassen, verroht, brutal, ihre Ausflucht im exzessiven Drogenrausch suchen. Die Suche nach Sündenböcken für all das mündet in der Jagd auf Ausländer, Totalverweigerung und Hitlergruß. Bolz erzählt von einem Jahrzehnt im Osten Deutschlands, das ein Stück gesamtdeutsche Gegenwart erklären könnte.
Karl Ove Knausgård, »Der Morgenstern«
Sommer in Norwegen. Plötzlich gerät die Beschaulichkeit ins Wanken. Krabben spazieren an Land, Ratten tauchen an unerwarteten Stellen auf, eine Katze kommt unter seltsamen Umständen ums Leben. Karl Ove Knausgård schildert eine Welt, in der die Natur und die Menschen aus dem Gleichgewicht geraten. Da ist Arne, der Literatur-professor, der an sich selbst zweifelt. Oder die Pastorin Kathrine, die plötzlich ihre Ehe als Gefängnis empfindet. Der Journalist Jostein, der auf einer exzessiven Trinktour von mysteriösen Morden erfährt, während seine Frau Turid in einem psychiatrischen Krankenhaus als Nachtwache arbeitet. Ihnen allen ist das Auftauchen eines neuen Sterns am Himmel unerklärlich, wie auch der Wissenschaft. Bedeutet er ein Menetekel oder die Verheißung von etwas Gutem?
Das Literarische Quartett wird im Rang #Foyer des #Berliner #Ensembles mit Publikum aufgezeichnet. In der ZDF Mediathek ist die Sendung bereits am Freitag, 8. April 2022, ab 16 Uhr abrufbar. Die Sendung ist ab Montag, 11. April 2022, 12 Uhr, auch als #Podcast bei #Deutschlandfunk #Kultur online verfügbar.