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Carsten Bratfisch, technischer Mitarbeiter im Digitalisierungsteam der Stadt Gütersloh, zeigt Teilnehmerin Frauke Großer, wie eine Parkraumüberwachung mittels Sensoren funktioniert. 

Gütersloh, wie Sensorik und Funknetztechnologie das Leben einfacher machen können

Von Christian Schröter, 6. Mai 2022, Lesedauer 3 Minuten, 34 Sekunden

Gütersloh, wie Sensorik und Funknetztechnologie das Leben einfacher machen können

  • Gütersloher informieren sich beim Denklabor im Rahmen des Digitalen Aufbruchs

Informiert man sich darüber, wie eine Stadt zur Smart City wird, ist immer wieder von LoRaWAN die Rede. Hinter dem kompliziert klingenden Begriff verbirgt sich ein Funknetz, in dem Sensoren kleine Datenpakete über große Reichweiten hinweg versenden können. Ein einfaches Beispiel: Sensoren messen die Füllstände von Mülleimern, die Daten werden auf eine interaktive Karte übertragen und die städtischen Mitarbeiter können dadurch die Leerungen optimieren. Über weitere Einsatzmöglichkeiten und die Funktionsweise tauschten sich jetzt interessierte Gütersloher, Politiker und Verwaltungsmitarbeiter beim Denklabor im Rahmen des Digitalen Aufbruchs aus. 

»Ziel ist es, den Bürgern anschaulich zu erklären, wie die Technik funktioniert und gemeinsam über konkrete und sinnvolle Anwendungsfälle für unsere Stadt nachzudenken«, kündigte Carsten Schlepphorst, Beigeordneter bei der Stadt Gütersloh für den Geschäftsbereich Digitalisierung, IT, Personal, Organisation und Feuerwehr, in seiner Begrüßung an. Das Digitalisierungsteam der Stadt und die Netzgesellschaft Gütersloh, Tochterunternehmen der Stadtwerke, präsentierten verschiedene Arten von Sensoren – darunter #CO2 Melder [oder CO Melder? Anm. d. Red.], Bodensensoren und Kamerasensoren. Mögliche Anwendungsfälle stellte Thorsten Schmidthuis, Leiter des neu geschaffenen Fachbereichs Digitalisierung und Geoinformation der Stadt #Gütersloh, vor. Die Ermittlung von Glatteis ist ein Beispiel, das auf viel Zustimmung der Teilnehmenden stieß. Dabei messen verschiedene Sensoren Temperatur, Luftfeuchtigkeit und weitere Daten, die eine Prognose darüber liefern, wann und wo es zu Glatteis kommt. So könnte der Winterdienst gezielt gesteuert und Einsparpotentiale zum Beispiel bei Maschinen und Streusalz genutzt werden. Andere Sensoren könnten die Füllstände von Mülleimer in den Ortsteilen messen. Die Daten fließen in eine interaktive Karte und unterstützen die städtischen Mitarbeiter dabei, die Leerungen zu optimieren. Große Zustimmung erhielt auch die Schaffung einer öffentlichen Plattform für urbane Daten, die dann unter anderem von der Stadtgesellschaft, von Unternehmen, Wissenschaft und Forschung genutzt werden kann. Die Verwaltung könnte außerdem Statistiken, Geodaten, Verkehrsdaten oder Haushaltsdaten verfügbar machen. Als nicht prioritär, obwohl in anderen Städten bereits im Einsatz, wurde hingegen Smart Parking beurteilt. Die Technologieansätze, die bundesweit getestet werden, und die aktuelle Entwicklung dazu werden von der Stadt Gütersloh derzeit beobachtet. Einig war man sich aber, dass im Rathausinnenhof ein Reallabor entstehen soll, um verschiedene Technologien zu erproben. Daraus gewonnene Erfahrungen können dann auch in andere Anwendungsfälle einfließen. 

»Wir freuen uns sehr, dass die Teilnehmer so aktiv ihre Meinung eingebracht haben«, zieht Carsten Schlepphorst ein positives Fazit. Eine weitere Veranstaltung zu dem Thema, die sich speziell an Gütersloher Unternehmen richtet, soll folgen. Das Digitalisierungsteam wird die Anregungen im nächsten Schritt mit den zuständigen Fachbereichen besprechen und dann für eine Beschlussfassung im Ausschuss für Digitalisierung, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing aufbereiten. 

Währenddessen ist die Netzgesellschaft Gütersloh dabei, das LoRaWAN Funknetz weiter zu verdichten. Erste Gateways, die die Daten von Sensoren in eine Datenplattform übertragen, sind bereits auf dem Rathaus und dem Hauptgebäude der Stadtwerke Gütersloh installiert worden. 13 weitere Standorte sollen noch in diesem Jahr folgen, teilte Gunnar Gühlstorf, Vertriebsleiter bei den Stadtwerken Gütersloh, in seinem Vortrag mit. Damit ist dann eine wichtige Grundlage für verschiedenste Smart City Anwendungen geschaffen.

Der Gütsel Digitalcoach erklärt … was ist »LoRaWAN«?

»LoRaWAN« bedeutet »Long Range Wide Area Network« und ermöglicht ein energieeffizientes Senden von Daten über lange Strecken. Es wurde insbesondere für das Internet of Things (#IoT) und das Industrial Internet of Things (#IIoT) entwickelt. Mit LoRaWAN ist es möglich, hunderte von Sensoren innerhalb eines Netzwerkes zu verwalten, und so beispielsweise Sensordaten zu verarbeiten. Solche Sensoren können bis zu 10 Jahre lang ohne Batteriewechsel betrieben werden, was den Wartungsaufwand minimiert.

Ein LoRaWAN besteht aus mindestens 3 Komponenten: einem Node (Sensor), einem Gateway und einem LoRa Server. Das Gateway bildet die Schnittstelle zwischen der energieeffizienten LoRa Funkübertragung und der leistungsstarken Anbindung zum Server.

Der Node sendet Daten über LoRa an alle Gateways in seiner Umgebung. Die Gateways nehmen die Daten auf geben und sie an den Server weiter. Ab diesem Zeitpunkt können die Daten individuell weiterverarbeitet, visualisiert oder gespeichert werden.

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