Foto: Nico Herzog
Von Christian Schröter, 18. Mai 2022, Lesedauer 3 Minuten, 9 Sekunden
Bielefeld, Malstrom im Bunker Ulmenwall, 22. April 2022
Malstrom besteht aus den drei Ausnahmemusikern Florian Walter (Saxophon), Axel Zajac (E Gitarre) und Jo Beyer (Drums). Zusammen entwickeln die 3 einen Sog, der einem unterirdischen Vulkan gleich.
Ein wirbelnder Sog der in einem erloschenen unterirdischen #Riesenvulkan verschwindet. Es ist ein ewiges Wechselspiel zwischen dem Abstürzen in die unendliche Tiefe des Meeres und dem Reiz des Risikos am Rande des Wirbels die Gefahr zu genießen. Sicherheit gibt es in jedem Fall nicht. #Fische und anderes Meeresgetier meiden instinktiv die Nähe des Strudels, Menschen hingegen werden immer wieder Opfer ihrer nicht zu bezähmenden Neugier und wagen sich zu nahe heran.
BR Blog, Ulrich Habersetzer
»Die Musik der drei ist eine perfekt gespielte Mischung aus Progressive Rock von Bands wie ›Dream Theatre‹ oder ›Tool‹ und Gitarrenvirtuosen wie Yngwie Malmsteen und vertracktem Jazz von Steve Coleman oder der Expressivitat von John Zorn. Dazu kommt aber eine jugendliche Unbedarftheit und Frische, die Spaß macht. Natürlich, wer Swing oder Hardbop erwartet hat, wurde enttäuscht. Wer sich aber Zeit zum Einhören und Miterleben dieser Musik gab, erlebte ein Konzert zum Staunen. Jeder Break sitzt, nichts knirscht da, die unzählbaren Rhythmen wechseln in noch vertracktere; ein halbwegs ambitionierter Musiker brauchte Wochen, um die Melodielinien, die Saxophon und Gitarre beiläufig abliefern, einzuüben. Vielleicht eine mutige Entscheidung, die Jazzwoche von so einem kantigen Beitrag eröffnen zu lassen, aber sicher eine sehr gute.«
Redaktion #Jazz Zeitung
»Mit Gitarre, Saxophon und Schlagzeug schaffen sie mehr Farben und Assoziationsraume, als man von der kleinen Besetzung erwartet und haben dabei so viel Spaß an Dekonstruktion, dass aus ihrer Musik ein rundherum humorvoller Kommentar zu den Möglichkeiten des Gegenwartsjazz wird. Grund genug, ihnen den 7. Europäischen Burghauser Nachwuchs Jazzpreis zu überreichen«, erklart die Jury.
Tom Bullmann, NOZ
»[…] Da trat beispielsweise die Band ›Malstrom‹ auf, ein Trio in außergewohnlicher Besetzung: Ein Saxofonist, ein Gitarrist und ein Schlagzeuger interpretierten eigene Stücke wie ›Eine grüne Wiese mit bunten Blumen drauf‹. Da lieferte sich Axel Zajac mit seiner unkonventionellen achtsaitigen Gitarre nicht weniger unkonventionelle Schlagabtausche mit dem Saxofonisten. Melodisch schone Passagen wurden mit experimentell-assoziativen konterkariert, eingefahrene Horgewohnheiten eingedampft.«
22. April 2022, 20.30 Uhr, Vorverkauf 9 Euro, Abendkasse 12 Euro, Mitglieder 6 Euro, Bi Pass 3 Euro, U 20 Eintritt frei
Mit freundlicher Unterstützung durch die Doerken Stiftung.
Über die Doerken Stiftung
Am 20. August 1987 unterschrieb Werner Richard die Gründungssatzung und übertrug einen Teil seines Vermögens auf eine Stiftung, die an seinen Schwiegervater, den Unternehmer Dr. Carl Dörken erinnern sollte. Die Zustimmung der Dörken-Mitgesellschafter zur Übertragung seiner Gesellschaftsanteile schuf die wirtschaftliche Basis für die Stiftungsarbeit.
Werner Richard wurde am 30. Mai 1916 in Hagen geboren. Die gemeinsame Neigung zur Musik führte zur Ehe mit Margarete Dörken, der Tochter des Mitgründers der Dörken Firmen. Die Ehe blieb kinderlos. So reifte in Werner Richard nach dem frühen Tod seiner Frau im Jahre 1973 der Entschluss, das ererbte und ersparte Vermögen gemeinnützigen Zwecken zu widmen.
Dr. Carl Dörken (1861 bis 1931) hat sich neben seiner unternehmerischen Aufbauleistung auch als Förderer von Jugend und Sport ausgezeichnet. Ihm wurde 1926 der Ehrenbrief der Turnerschaft verliehen.
Der plötzliche Tod Werner Richards am 27. Dezember 1987 verhinderte, dass er selbst die staatliche Anerkennung der Stiftung noch erlebte. Seine Stiftung aber lebt. Kuratorium und Vorstand sehen ihre Arbeit im Dienste des Vermächtnisses eines Mannes, der über den Tod hinaus Zeichen setzen wollte. Der Werner Richard Saal im Garten der Stiftervilla und die Dr. Carl Dörken Galerie im Dachgeschoss eines fast 100 Jahre alten Industriegebäudes erinnern dauerhaft an die Namensgeber der Stiftung.
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