Foto: Hartmut Brand
Von Christian Schröter, 9. Juni 2022, Lesedauer 3 Minuten, 2 Sekunden
#Gütersloh, Brands Spiele Check, »The Castles of Burgundy«, Ravensburger, online bestellen
»Die Burgen von Burgund« ist seit Jahren ein Spiel, das viele Spieler immer wieder fasziniert und begeistert. Nun hat der Verlag Ravensburger das Spiel unter dem internationalen Titel »The Castles of Burgundy« neu herausgebracht und dabei explizit auf Bezeichnungen wie »Deluxe Edition« verzichtet.
Über eine Spielzeit von 90 bis 120 Minuten begeben sich ein bis vier Spieler im Alter ab 12 Jahren in die Rolle burgundischer Fürsten, die versuchen, durch Warenhandel und Viehwirtschaft, Städtebau und Wissenschaft ein florierendes Fürstentum aufzubauen und am Ende mit den meisten Siegpunkten den Sieg zu erreichen.
Ausgestattet mit dem Spielertableau, das das Fürstentum darstellt, etwas Geld und einem Arbeiter starten die Spieler in das Abenteuer, das sich in großen Teilen auf dem Spielplan abspielt, der je nach Vorderseite oder Rückseite für eine entsprechende Mitspielerzahl relevant ist.
Um an Punkte zu kommen, streben die Spieler das Ziel an, ihr Fürstentum möglichst effektiv auszubauen und das geschieht durch das Platzieren von Plättchen auf dem Tableau, auf dem das Fürstentum in verschiedene farbige Gebiete unterteilt ist, deren Felder mit Würfelaugen versehen sind. Das alles sieht am Anfang gerade auf dem Tableau recht schlicht aus und sehr bunt, aber im Laufe des Spiels stellt sich schnell raus, dass es der Aufbau und Ausbau des Fürstentums wirklich in sich hat. Und zwar so, dass man auch nach einigen Partien immer noch auf der Suche nach der richtigen Taktik ist. Dafür bietet das Spiel einfach zu viele spannende Möglichkeiten und Wege, die man einschlagen kann.
Alle Spieler würfeln zunächst gleichzeitig und praktisch mit dem Wurf geht die Planung von zwei von vier verfügbaren Aktionen los. Dabei kann man anhand seines Wurfes entweder pro Würfel ein Plättchen vom Spielplan nehmen und auf Planbereich seines Tableaus ablegen oder man kann pro Würfel ein Plättchen aus eben diesem Planbereich nehmen und es zum Ausbau seines Fürstentums benutzen. Dabei müssen die Plättchen sowohl von der Farbe passen als auch von der aufgedruckten Augenzahl des Feldes. Zudem dürfen neue Plättchen immer nur angrenzend an bereits bestehende Plättchen gelegt werden.
Dabei macht es vielleicht auf den ersten Blick keinen Sinn, dass alle Spieler gleichzeitig würfeln, aber dann doch nacheinander ausgewählt wird. Doch das Taktieren, wenn die Mitspieler die gleiche Augenzahl gewürfelt haben und man die Tableaus der Mitspieler bei der eigenen Entscheidung stets im Blick hat, bringt eine hohe Interaktion ins Spiel.
Über Platzierungs-Boni erhält man Belohnungen und genau zeigt sich im Laufe einiger Partien, wer diese Boni am besten zu nutzen und zu kombinieren weiß. Spätestens hier wird dann klar, warum »The Castles of Burgundy« kein Plättchenlegespiel sondern ein Kennerspiel ist. Und zwar ein Kennerspiel, das in der Breite seine Möglichkeiten wirklich Spaß macht.
Für vollständige Gebiete einer Farbe in seinem Fürstentum erhält man zum einen Punkte, wobei man hierbei dafür belohnt wird, je eher man im Spiel ein solches Gebiet komplettiert hat, aber auch hierfür bekommt man noch Boni.
Verlag und Autor betonen immer wieder, dass es sich bei dieser Ausgabe nicht um eine Deluxe-Ausgabe handelt. Dennoch sind einige Erweiterungen und Promos mit dabei, die das Grundspiel seinerzeit nicht zu bieten hatte. So bietet die Neuauflage diverse weitere Technologien, Tiere, Gebäude, eine interessante Teamspielvariante und natürlich auch einen Solomodus. Und steckt in dieser Neuauflage viel mehr als nur die grafische Überarbeitung.
Hartmut Brand, Escape Room News Center
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