Von Christian Schröter, 19. Juni 2022, Lesedauer 1 Minute, 26 Sekunden
Nach Vorstoß von Energieminister Willingmann, Tourismusverband Harz warnt vor #Windrad #Bau
Halle, MZ (ots)
Der Vorschlag von #Landesenergieminister Armin Willingmann (SPD), künftig auch #Waldregionen zum Bau neuer Windkraftanlagen zu nutzen, stößt beim Tourismusverband Harz auf Kritik – aber nicht auf generelle #Ablehnung. Das berichtet die in Halle erscheinende #Mitteldeutsche #Zeitung (Freitagsausgabe). »Überall dort, wo es Wanderwege gibt, wo sich #Touristen aufhalten, lehnen wir den Bau von Windrädern ab«, sagte Verbandschefin Carola Schmidt gegenüber dem Blatt. Auch dort, wo das Landschaftsbild entscheidend beeinträchtigt werde, kämen Windräder für sie nicht infrage. Doch der Harz sei groß, es gebe sicher auch Regionen in denen Anlagen für den Klimaschutz gebaut werden könnten, erklärte Schmidt.
Hintergrund ist der Vorschlag Willingmanns, Sachsen-Anhalts Windenergie-Erzeugung auf Wälder auszuweiten. Dies könne auch eine Alternative zur Aufforstung sein, hatte Willingmann jüngst erklärt. »Hier sollte man unideologisch rangehen.« Bisher ist der Windanlagenbau in Sachsen-Anhalts Wäldern gesetzlich nicht möglich. In Bundesländern wie Thüringen und Hessen sind Windparks dieser Art seit Jahren umstritten.
Willingmanns Vorstoß erhielt am Donnerstag Unterstützung von einem Ministerkollegen. »Wo der Wald tot ist, kann ich mir das vorstellen«, sagte Sven Schulze (CDU), Landesminister für Wirtschaft, Forsten und Tourismus, der MZ. »Das betrifft vor allem Gegenden, in denen man massiv Aufforsten müsste.« Seit 2018 hätten Sachsen-Anhalts Wälder massiv durch Dürre, Stürme und Borkenkäfergelitten, vor allem im Harz. »Wenn man weiß, dass die Aufforstung Jahrzehnte dauert, kann man so ein Windrad auch nach 20 Jahren wieder abbauen«, sagte der gebürtige Quedlinburger Schulze. Bedingung sei aber, dass es ausreichend kommunale Unterstützung für solche Windparks gebe. »Das muss vor Ort gewollt sein.«