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Streicherfantasien und Klavierträume im 9. Kammerkonzert der Bielefelder Philharmoniker

Von Christian Schröter, 27. Juni 2022, Lesedauer 2 Minuten, 24 Sekunden

Streicherfantasien und Klavierträume im 9. Kammerkonzert der Bielefelder Philharmoniker

  • Das Finale der Kammerkonzertreihe 2021/22 zeigt Werke von Britten, Brahms und Schumann

Im letzten Kammerkonzert der Saison 2021/22 präsentieren am Montag, 13. Juni 2022, um 20 Uhr mehrere Ensembles Meisterwerke des Genres: Zu hören sein werden im kleinen Saal der Rudolf Oetker Halle Benjamin Brittens »Phantasy Quartet« f-Moll opus 2, Johannes Brahms’ Trio a-Moll opus 114, arrangiert für Viola, Violoncello und Klavier sowie Robert Schumanns Klavierquartett Es-Dur opus 47.

Mit dem Phantasy Quartet opus 2 erzielte der erst 21 jährige Benjamin Britten bei den Musiktagen der Gesellschaft für Neue Musik in Florenz 1934 seinen ersten internationalen Erfolg. Widmungsträger war der bekannte englische Oboist Léon Goossens, der auch als Solist bei der vorangegangenen Uraufführung in London mitwirkte. Der Begriff »Phantasy« hat in der englischen Kammermusik eine besondere Bedeutung: Er bezeichnet eine wichtige Gattung altenglischer Gambenmusik – die der Industrielle und Amateur #Violinist Walter Wilson Cobbett zu Beginn des 20. Jahrhunderts wiederbeleben wollte. Er rief daher 1911 einen Preis ins Leben. Ausgezeichnet wurden mit diesem jährlich einsätzige Neukompositionen, die der Tradition der englischen Streicherfantasien des 16. und 17. Jahrhunderts verpflichtet waren. 1932 gewann Britten diesen Preis mit dem Quartett für Oboe und Streichtrio.

Johannes Brahms hatte 1890 beschlossen, nicht mehr zu komponieren. Seinem Verleger Simrock kündigte er sein Streichquintett G-Dur opus 111 als »Schwanengesang« an. Doch die Atmosphäre im Umkreis des von ihm hochgeschätzten Meininger Orchesters ließ ihn doch noch einmal zu Feder und Notenpapier greifen. Insbesondere die Fähigkeiten des Klarinettis ten Richard Mühlfeld begeisterten ihn. Fasziniert vom Zauber des Holzblasinstruments arbeitete er sein a-Moll Trio für Klarinette, Cello und Klavier aus, das als Prototyp des Begriffs »Spätwerk« gelten darf: #Musik, die wie in ein mildes Licht getaucht erscheint, in der eine Abgeklärtheit und Stille herrschen, die wie ein sanftes Adieu an die Welt wirken. Das Ensemble spielt dieses Stück in einer Bearbeitung für Viola, Violoncello und Klavier.

Robert Schumann komponierte sein einziges Klavierquartett in Es-Dur opus 47 als letztes größeres Werk in seinem sogenannten »Kammermusikjahr« 1842. Auf die drei Streichquartette, opus 41 im Juni und das Klavierquintett opus 44 im September folgte Ende Oktober das Klavierquartett, das er in nur fünf Wochen entwickelte und instrumentierte. Bis zur Uraufführung im Leipziger Gewandhaus vergingen aber noch zwei Jahre intensiver Privataufführungen und Revisionen, an denen auch Felix Mendelssohn Bartholdy maßgeblich beteiligt war. Höhepunkt des Werkes ist der dritte Satz Andante cantabile, das mit einem der schönsten Cel lothemen der Romantik anhebt. Seine ausdrucksvollen Vorhalte und melodischen Wendungen erinnern an Schumanns herausragendsten Liedkompositionen.

Es spielen im 9. Kammerkonzert Christopher Koppitz (Oboe), Angelo de Leo (Violine), Kangryun Nam (Viola), Daniel Wachsmuth (Violoncello) und Younghwi Ko (Klavier).

Karten sind für 18 Euro an der #Theater und Konzertkasse, Altstädter Kirchstraße 14, Tel.efon +49521515454 und unter www.bielefelder-philharmoniker.de erhältlich. Eine Einführung mit Jan Schebaum findet 35 Minuten vor Konzertbeginn statt. 

Jetzt bestellen 7,99 Euro

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