Von Christian Schröter, 1. Juli 2022, Lesedauer 2 Minuten, 24 Sekunden
#Gütersloh, 50. #Gottesdienst der #Nationen am Pfingstmontag, 6. Juni 2022
Der #Christenrat lädt am Pfingstmontag, 6. Juni 2022, um 18 Uhr zum 50. Ökumenischen Gottesdienst der Nationen ein, auf der Grünfläche neben der Apostelkirche, dem ältesten Gottesdienstort der Stadt, noch dazu lange Zeit gemeinsam genutzt (Simultankirche). Bei schlechtem Wetter wird in der Apostelkirche gefeiert – anschließend Beisammensein mit kleinem Imbiss.
Am 11. Juni 1973 fand zum ersten Mal ein Gottesdienst der Nationen als »Treffen der Konfessionen« statt. Den Gedanken zu diesem #Gottesdienst hatte der Holländer G. M. van Rooy anlässlich einer oekumenischen Trauung, und der damalige Stadtmitte #Pfarrer Alfred Genuit hatte sie aufgenommen und mit tatkräftiger Unterstützung vieler, aus verschiedenen Nationen und Konfessionen, umgesetzt.
9 Nationen und damit Sprachen waren beim ersten Mal vertreten: niederländisch, griechisch, englisch, finnisch, französisch, spanisch, italienisch, philippinisch und deutsch – 5 Chöre waren zu hören: ein finnischer Jugendchor, der samstags zuvor ein Konzert gegeben hatte, der Chor der britischen King’s School, ein griechischer Chor, der Instrumentalkreis Heilig Geist und der Posaunenchor der Erlöserkirche; außerdem eine Solistin und Kantor Pekka und Renatus Müller an der Orgel. Das Glaubensbekenntnis sprachen in 3 Teilen hintereinander Achilles Emmanouil in griechisch, Pfarrer Bernhard Frühauf in lateinisch und der Deutsch Amerikaner H. W. Roggenkamp in englisch. Es war ein pfingstliches Ereignis in der wahren Bedeutung des Wortes; wie in dem biblischen Bericht über den ersten Pfingsttag in Jerusalem hörte »jeder in der eigenen Sprache die großen Taten Gottes verkündet«. Pfarrer Genuit taufte Annette Seidel, wobei der katholische und der griechisch orthodoxe Geistliche mit am Taufbecken standen. In seiner Predigt über Johannes 3, 16, führte er aus, dass »die Liebe Gottes nicht einer bestimmten Konfession oder Nation gehöre, sondern der ganzen Welt«. Die Glocke beschließt ihren Bericht: »Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele: Hier wie damals in der Urgemeinde zu Pfingsten in Jerusalem.«
Der zweite Gottesdienst der Nationen fand dann ein Jahr später in Sankt Pankratius statt. Und so wechselte es Jahr für Jahr zwischen den beiden großen Stadtkirchen – bis 2002. 2003 wurde in den Wechsel die aramäische Sankt Stephanus #Kirche am Nordring mit einbezogen, um das oekumenische Miteinander angemessen zu dokumentieren. Es war ein gut in der Presse dokumentierter Gottesdienst, in dem die evangelische Pfarrerin Erika Engelbrecht die Predigt hielt. Die syrisch orthodoxe(n) Gemeinde(n) waren, seitdem sie Anfang der 70er Jahre nach Gütersloh kamen, aktiv in der Durchführung des Gottesdienstes der Nationen gewesen.
2002 hat der Christenrat die Trägerschaft des Gottesdienstes der Nationen übernommen. Seither wandert der Gottesdienst durch viele Kirchen: Immer lädt eine Gemeinde ein, predigt jemand aus einer anderen Konfession und übernehmen verschiedene Chöre die musikalische Gestaltung; Vertreter und Vertreterinnen möglichst vieler Nationen bringen ihre Sprachen zu Gehör. Nach dem Gottesdienst gibt es immer ein Beisammensein mit #Essen, #Trinken und vielen Gesprächen.