Cover Soul Siter 03/2022 mit Collien Ulmen Fernandes. Cover: Motor Presse Hamburg, Soul Sister
Von Christian Schröter, 31. September 2022, Lesedauer 1 Minute, 47 Sekunden
Collien Ulmen Fernandes rät Frauen im Interview mit Soul Sister: »Trau dich, laut zu werden!«
Hamburg, 31, August 2022
Wenn Collien Ulmen Fernandes eins nervt, dann ist es die Bemerkung »Lach doch mal« – für sie der #Klassiker unter den Sprüchen, die nur Frauen zu hören bekommen. »Meinem Mann wurde so was noch nie gesagt«, erzählt sie im Interview mit dem Magazin Soul Sister, dessen neue Ausgabe ab heute (31. Augst 2022) im Handel und unter shop.motorpresse.de erhältlich ist (auch als E-Paper). »Diese Erwartung, dass #Frauen immer freundlich und einladend aussehen müssen, finde ich völlig bescheuert«, sagt sie darin weiter.
[Das wird Jungs und Männern genauso gesagt. Anm. d. Red.]
Die Schauspielerin, Autorin und Moderatorin setzt sich schon länger dafür ein, #Gender Klischees sichtbar zu machen und dadurch möglichst auch zu überwinden. So zeigte sie in der #ZDF Dokumentation »No more boys and girls«, wie #Kinder schon in jüngstem Alter mal mehr, mal weniger bewusst eingetrichtert wird, welche Verhaltensweisen und Vorlieben angeblich die Mädchen ausmachen und welche die Jungen. In ihrer neuen ZDF Primetime Sendung »laut.stark.gleich.berechtigt. Zeit der Frauen«, die am 27. September 2022 startet, beschäftigt sie sich mit den Rollenklischees, die erwachsene Frauen immer noch ausbremsen.
Auch sie selbst muss sich immer wieder damit auseinandersetzen, dass an Frauen andere Maßstäbe angelegt werden als an Männer: »Ich arbeite aktuell fest als Kolumnistin für die #Süddeutsche #Zeitung. Und da kommen dann manchmal so Kommentare wie: ›Was, warum darf die das? Die hat ja gar keine Ausbildung in dieser Richtung‹«, sagt sie im Gespräch mit Soul Sister. Auch hier hat sie den direkten Vergleich mit ihrem Mann, wenn dieser ähnliche Aufträge hatte: »Da war der Background nie ein Thema, komisch«.
Sie empfiehlt Frauen: »Trau’ dich, laut zu werden!« Natürlich passt das nicht jedem, wie sie immer wieder erfährt: »Mir wurde kürzlich bei einer Podiumsdiskussion das Mikrofon weggenommen, weil ich bei einem gewissen Themenkomplex zu viel nachgebohrt habe«, erzählt sie. »Aber so ist es halt: Man muss manchmal auch einfach ein bisschen unbequem sein.«