Generalprobe der Oper Chief Hijangua vor der Weltpremiere in Windhoek: Die Oper wird erstmals auf zwei Sprachen gesungen - in einer der Landessprachen Otjiherero und auf Deutsch. Foto: Siemens
Von Christian Schröter, 10. Oktober 2022, Lesedauer 3 Minuten, 11 Sekunden
Siemens, Uraufführung der ersten Oper Namibias in Windhoek, 9. September 2022
Am 9. September 2022 hat ein Ensemble von Künstlern aus Namibia, Deutschland und Südafrika die Uraufführung von Namibias erster Oper im National Theatre of Namibia in der Hauptstadt Windhoek präsentiert. Das Stück mit dem Namen Chief Hijangua feiert einen zweisprachigen und interkulturellen Austausch über die gemeinsame Geschichte zwischen Namibia und Deutschland während der Kolonialzeit: Die Oper wird auf Otjiherero – einer der Nationalsprachen Namibias – und auf Deutsch gesungen.
Entwickelt wurde die #Oper von einem internationalen Team aus Produzenten, Bühnenbildnern und Kostümbildnern unter der Leitung des namibischen Komponisten Eslon Hindundu in Zusammenarbeit mit der Regisseurin der Oper, Kim Mira Meyer, und dem Autor Dr. Nikolaus Frei – beide Künstler stammen dabei aus Deutschland. Das Siemens Arts Program fördert und unterstützt das Projekt seit Dezember 2021.
»Überall auf der Welt brauchen junge Talente erfahrene Partner, die an sie glauben«, sagt Stephan Frucht, künstlerischer Leiter des Siemens Arts Program. »Bei dem Projekt hat uns der neuartige musikalische Ansatz und die künstlerische Vielfalt überzeugt. Hinzu kommen der Mut und der Tatendrang dieses jungen Teams, ein solches einzigartiges Projekt über Landesgrenzen hinweg auf die Beine zu stellen. Das verdient unseren ganzen Respekt und unsere Unterstützung.«
Sabine Dall’Omo, Chief Executive Officer of Siemens Southern and Eastern Africa, ergänzt: »Das Projekt Opera Namibia gibt bisher unbekannten Talenten aus Namibia und Südafrika die Möglichkeit, sich auf einer großen Bühne zu beweisen und ihre Karriere als darstellende Künstler voranzutreiben. Unser Ziel bei Siemens ist es, jeden Menschen zu stärken, indem wir Zugang zu gleichen Chancen und zur persönlichen Entwicklung sichern – sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens.«
Regisseurin Kim Mira Meyer erzählt über das Projekt: »Es ist eine große Ehre, so eng mit Menschen aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichem Hintergrund in einem offenen und kreativen Umfeld zusammenzuarbeiten. Jede Recherche, Vorbereitung und Probe bringen uns der Umsetzung unserer visuellen Präsentation einen Schritt näher. Die Arbeit mit den Sängerinnen und Sängern kann manchmal sehr intensiv sein, denn die Oper verlangt von den Musikern, dass sie den Charakter der Geschichte geistig, emotional und psychologisch vollständig verkörpern – es geht um mehr als nur das Singen, Tanzen oder Rezitieren einiger Zeilen.«
Der Komponist Eslon Hindundu fügt hinzu: «Meine Motivation, das Projekt Opera Namibia zu gründen, war immer, die Augen und den Geist der Namibier für klassische #Musik zu öffnen und ein Tor für talentierte namibische Musiker zu schaffen, die in diesem Bereich arbeiten möchten.«
Im Stück Chief Hijangua muss der unglücklich verliebte namibische Häuptlingssohn Hijangua seine Heimat verlassen. Auf seiner Wanderung trifft er auf eine Gruppe deutscher Missionare, die ihn zunächst bei sich aufnehmen. Später nimmt die Geschichte allerdings einen tragischen Verlauf, der mit dem Tod des Vaters und Bruders von Hijuanga endet. Inspirieren lassen hat sich das Künstlerteam von der kolonialen Geschichte Namibias und den traditionellen Volkssagen des Landes. Die Oper soll nicht nur ein Fenster in die dunkle Geschichte des Landes öffnen, sondern auch einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten. Nach der Weltpremiere 2022 in Windhoek ist im Jahr 2023 auch eine Aufführung in München geplant.
Das Siemens Arts Program ist in den Bereichen Musik, Bildende Kunst und Kulturelle Bildung tätig und versteht sich als Kreativplattform für unternehmenseigene Kunstprojekte und Kulturprojekte. Ein wichtiges Ziel des Programms ist die weltweite Förderung von exzellenten Nachwuchskünstlern. Dies geschieht durch eigeninitiierte Nachwuchswettbewerbe und das Vernetzen junger Künstler mit etablierten internationalen Kulturinstitutionen (Bayerische Staatsoper, Carnegie Hall New York, Salzburger Festspiele, Internationaler #ARD Musikwettbewerb).