Von Christian Schröter, 20. Oktober 2022, Lesedauer 1 Minute, 17 Sekunden
Richard David Precht und Harald Welzer im Stern, was dem Mainstream nicht passt, wird zum Abschuss freigegeben
Hamburg, 20. September 2022
Die Buchautoren Richard David Precht und Harald Welzer üben massive #Kritik an den deutschen #Medien. In einem #Interview mit dem Stern sagt Precht: »Überlegt Euch mal, auf welchem Weg Ihr seid. Ist der wirklich gut? Könnt Ihr so Eure Zukunft retten? Die Menschen da draußen vertrauen Euch nicht mehr!«. #Presse, #Rundfunk und #Fernsehen würden ihrer Aufgabe, für eine lebendige Debatte in der Demokratie zu sorgen, nicht mehr gerecht: »Was dem Mainstream nicht passt, wird zum Abschuss freigegeben.« Welzer ergänzt: »Warum gibt es bei Euch in den medialen Eliten einen ganz anderen Diskurs als beispielsweise in der U Bahn?«
Natürlich werde die Berichterstattung nicht von der Politik vorgegeben, die Redaktionen bekämen »keine Anrufe aus dem Kanzleramt« – stattdessen gebe es aber einen »subtilen Mechanismus der #Selbstangleichung«: »Die Leitmedien sind Vollzugsorgane ihrer eigenen Meinungsmache«. Viele #Journalisten würden außerdem Themen vernachlässigen, die für die ganze Gesellschaft wichtig seien und sich dafür lieber an den Interna aus der #Spitzenpolitik abarbeiten. Welzer: »Und das Publikum sitzt davor und denkt: What the fuck? Was ist daran jetzt interessant?« [Das ist wahr. Das ist auch auf der lokalen Ebene so. Anm. d. Red.]
Anlass für das Interview im Stern ist das neue Buch, das der Philosoph Precht und der Soziologe Welzer gemeinsam geschrieben haben: »Die 4. Gewalt – wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist«. Es erscheint am 28. September 2022 im S. Fischer Verlag.