Von Christian Schröter, 21. November 2022, Lesedauer 4 Minuten, 54 Sekunden
Gut informiert in den Urlaub – Tipps und Tricks bei Flugverspätungen
Wenn die Urlaubssession beginnt, freuen sich die Menschen besonders auf eine Zeit voller Entspannung und Erholung. Startet eine Reise jedoch mit einer Verspätung oder gar Streichung des Fluges, kann die Vorfreude schnell in Stress und ein Gefühl von Hilflosigkeit umschlagen. Wie kommt es zu Verzögerungen der Ferienflieger? Wie können sich Passagiere im Falle einer Flugverspätung am besten verhalten? Welche Rechte und Entschädigungsansprüche haben Reisende? Diesen Fragen ist #TUI im neuen Ratgeber zum Thema Flugverspätungen auf den Grund gegangen. Denn wer gut informiert in den Urlaub startet und sich am Flughafen richtig verhält, ist Flugverspätungen nicht mehr hilflos ausgesetzt.
Für Flugverspätungen gibt es oft nicht nur einen Grund, häufig ergeben sie sich aus einer Reihe von Ereignissen im Abwicklungsprozess am Flughafen. Durch die hohe Nachfrage und den damit steigenden Flugverkehr, bleibt eine Maschine nach ihrer Landung nur selten lange am Boden. Damit der Flieger wieder schnellstmöglich mit Passagieren starten kann, soll die Zeit zwischen Landung und Start einer Maschine minimiert werden. Das ist angesichts des aktuellen Fachkräftemangels an Deutschlands Flughäfen jedoch keine leichte Angelegenheit. Anders als bei Transportmitteln wie Bahn oder Auto bedarf es bei dem Start eines Flugzeuges aufwendigere und umfangreichere Vorbereitungen und Sicherheitsmaßnahmen.
Von der Landung einer Maschine bis hin zum erneuten Start koordinieren zahlreiche Personen kleinere Teilprozesse. Erfolgt hierbei ein Übergang nicht reibungslos, kann sich das auf alle nachfolgenden Schritte bis zum Abflug auswirken. Durch den Schneeballeffekt führt deshalb oft schon eine kleine Verzögerung im Ablauf zu spürbaren zeitlichen Folgen für die #Passagiere.
Die gesamten Studienergebnisse gibt es auf hier …
Natürlich kann auch das Wetter für einen verspäteten Flug verantwortlich sein. Jedoch haben ungünstige Wetterbedingungen laut Eurocontrol im Jahr 2021 für lediglich 11 Prozent der Flugverspätungen in Deutschland gesorgt. Mehr als die Hälfte der Verzögerungen verursachten die Airlines sowohl bei internationalen als auch bei innerdeutschen Abflügen selbst.
Der Hinweis auf der Anzeigetafel, dass der eigene Flug sich verspäte oder sogar ausfalle, sorgt nicht nur für ein Gefühl von Wut, sondern auch der Hilflosigkeit. Doch das muss nicht sein: Für den Fall einer Flugverspätung besitzt jeder Passagier festgelegte Rechte. Bereits am Flughafen lässt sich die Zeit nutzen, um erste Schritte einzuleiten, seine Fluggastrechte geltend zu machen.
Reisende innerhalb Europas sind rechtlich gut geschützt bei Flugverspätungen. Welche Ansprüche für Fluggäste entstehen, regeln die EU-Fluggastrechtverordnung und das Montrealer Übereinkommen. Dabei hängt von der jeweiligen Airline sowie dem Start- und dem Zielflughafen ab, welche Verordnung zum Tragen kommt. Damit dem Passagier eine geldliche Entschädigungszahlung zusteht, muss eine verspätete Ankunft von mindestens drei Stunden vorliegen. Wie hoch die jeweiligen Entschädigungszahlungen dann ausfallen und ab wann ein Anspruch auf eine kostenlose Verpflegung während der Wartezeit besteht, hängt von der geflogenen Strecke ab. Je nach Kurz-, Mittel- oder Langstrecke stehen Gästen zwischen 250 und 600 Euro pro Person zu. Ab 5 Stunden Abflugverspätung erlaubt die Gesetzgebung einen kostenfreien Rücktritt und Ticketpreiserstattung. Sollte der Abflug erst am nächsten Tag erfolgen, besteht Anspruch auf eine Übernachtung in einem #Hotel inklusive Transfer.
Wichtig zu wissen ist, dass Airlines keine Entschädigung für Flugverspätungen zahlen müssen, wenn diese durch außergewöhnliche, für die Airline nicht vermeidbare Umstände entstanden sind. Dazu gehören Situationen wie …
Generell gilt, dass Reisende bei einer Pauschalreise besser abgesichert sind als bei einer individuellen Einzelbuchung. Verpasst der Gast durch eine Flugverspätung seinen Reiseanschluss, steht der Reiseveranstalter in der Pflicht, für eine Lösung zu sorgen. Außerdem trägt dieser alle Kosten, die beispielsweise für einen neuen Flug zum nächstmöglichen Anschlussort anfallen. Ist das nicht möglich, können Passagiere die Reise kostenlos stornieren und den gesamten Reisebetrag zurückerhalten.
Fluggäste haben in Deutschland drei Jahre Zeit, um ihre Entschädigungsansprüche für Flugverspätungen einzufordern. Diese sollten direkt über die Airline geltend gemacht werden. Dazu gibt es 3 verschiedene Möglichkeiten …
Der einfachste und bequemste Weg ist das Onlineformular der Fluggesellschaft. Dabei ist die Angabe von den allgemeinen Daten des Passagiers, die Ticketnummer und der Buchungscode erforderlich. Zudem empfiehlt es sich, die gesammelten Belege für zusätzliche Ausgaben und eine schriftliche Bestätigung der Verspätung als Anhang hochzuladen.
Der anhaltende Ansturm auf Flughäfen macht deutlich, dass auch in Zukunft Fluggäste mit Verspätungen rechnen müssen. Wer jedoch gut informiert in den Urlaub startet, muss sich nicht die Vorfreude nehmen lassen. Denn im Falle einer Flugverspätung stehen den Passagieren einige Ansprüche zu, die das Warten auf den Start erleichtern. Wer zudem gleich clever seinen Urlaub mit einer Pauschalreise bucht, kann sich viel Stress und Verluste ersparen.