Foto: Noralí Nayla
Von Christian Schröter, 25. November 2022, Lesedauer 3 Minuten, 23 Sekunden
Gütersloh, von Tempolimits, Radfahrern, Konflikten, Straßenverkehr, Gefahrensituationen, Superideologien, Ameisen, Sonntagsfahrern und Straßen
Laut einem »Bürgerantrag« kommt es in Gütsel immer öfter zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr. Radfahrer fühlen sich von Autofahrern bedrängt und umgekehrt, Fußgänger ärgern sich über Radfahrer, Radfahrer über Fußgänger, Autofahrer über Fußgänger, Fußgänger über Autofahrer, Autofahrer über Müllwagen (hier wird gar gehupt) und über Busse, Busfahrer über Autofahrer, Lkw Fahrer über Autofahrer und Radfahrer.
Jeder gegen jeden
Kurz gesagt: jeder ärgert sich über jeden. Und genau hierin liegen das Geheimnis und die Lösung. Dass sie funktioniert, wurde experimentell bestätigt, und zwar im »Shared Space«. Dort siegt nicht die Vernunft, sondern die Notwendigkeit. Es wurden sämtliche Verkehrszeichen entfernt und alle Regeln außer Kraft gesetzt. Und siehe da: Es entwickelte sich eine Eigendynamik und alles lief reibungslos. Aus »jeder gegen jeden« wurde plötzlich »jeder mit jedem«, weil sinnvolles Verhalten im Interesse jedes einzelnen lag. Denn wer sich nicht sinnvoll verhielt, gefährdete nicht nur andere (was jedem relativ egal ist), sondern (und das ist niemandem egal) auch sich selbst. Zum einen unmittelbar, zum anderen aber auch mittelbar, weil er damit eben die Ordnung störte. Das Prinzip ist im Prinzip aus der #Natur abgeleitet, etwa von Ameisenstraßen – man stelle sich komplexe Verkehrsregeln bei Ameisenstraßen vor. Das würde zum totalen Chaos führen. Außerdem würden die #Ameisen die #Regeln gar nicht verstehen. Dann müssten eine Ameisenpolizei und ein Ameisenordnungsamt eingeführt werden. Und Ameisen sind Fußgänger, sie haben noch nicht einmal Fahrräder oder gar Autos.
Superideologien weltweit
Natürlich widerspricht so etwas vor allem dem deutschen Denken. Denn die deutsche Superideologie ist die, dass es kein Problem gibt, das man nicht verbieten kann (die amerikanische #Superideologie ist die, dass es kein Problem gibt, das man nicht abknallen kann. Weitere internationale Superideologien besagen etwa, dass es kein Problem gibt, das man nicht gemeinsam lösen kann, das man nicht aussitzen kann, ignorieren kann, das nicht ein König lösen kann et cetera).
Forderungen, Gegenforderungen und Nichtforderungen
So werden gefordert (oder nicht gefordert) …
Fun Facts (Trivia)
In ganz frühen Zeiten, in Zeiten der ersten Automobile (unter den ersten Autos waren übrigens Elektroautos) musste vor Autos in der Stadt ein Fußgänger herlaufen, der nächtens eine Laterne zu tragen hatte. Die ersten »Verbrenner« konnten nur bei Apotheken tanken, denn nur dort gab es Benzin (das nach Carl Benz benannt wurde). Mercédès war die Tochter des frühen Daimler Händlers Emil Jellinek in Nizza, der mit Daimler Autos handelte und sie unter dem Namen »Mercedes« zu Rennen anmeldete. Der Autopionier Carl Benz hatte seinerzeit die Daimler Motorenwerke von Gottlieb Wilhelm Daimler übernommen. Daimler hatte zusammen mit Wilhelm Maybach den ersten schnelllaufenden Ottomotor und das erste 4 rädrige Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor entwickelt. So kam eins zum anderen (»Mercedes Benz«, »Daimler Benz«, »Maybach«, »Daimler Chrysler« et cetera).
Das Fahrrad hingegen geht auf die von Karl von Drais erfundene Draisine zurück, so etwas wie heute ein Kinderlaufrad ohne Pedale, nur in groß. Im Laufe der Entwicklung kam man auch auf die Idee der Hochräder. Denn die Transmission war noch nicht erfunden, und die Pedale waren direkt am Vorderrad angebracht worden. Um schneller fahren zu können, vergrößerte man also das Vorderrad. Leider wurden die Vorderräder so groß, dass man fast unmöglich aufsteigen und absteigen konnte. Später wurde dann die Transmission mit Stangen und später mit Ketten erfunden – heute gibt es auch Transmissionsriemen und Schaltungen (Kettenschaltung, Nabenschaltung, Kombinationen von Kettenschaltung und Nabenschaltung, stufenlose Schaltung).