Von Christian Schröter, 1. Dezember 2022, Lesedauer 3 Minuten, 45 Sekunden
Lesetipps für Gütersloh, Merle Kröger, Kim de l’Horizon, Annie Ernaux, Ali Benjamin, Kai-Fu Lee, Qiufan Chen, Joshua Tree, November 2022
Gütersloh, 1. November 2022
Die Frankfurter Buchmesse ist vorbei und hat einige Highlights hervorgebracht: »Entdecken Sie neben den Buchneuheiten auch die Gewinner der diesjährigen Buchpreise. Passend zur Jahreszeit empfehlen wir Ihnen die Cosy Crime Romane sowie die Krimis von Susanne Hanika – ein Muss für alle Fans von Wohlfühlkrimis«.
Merle Kröger, Die Experten
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis. Die Sechziger Jahre haben begonnen und mit ihnen das Zeitalter des Wassermanns. Rita Hellberg, Tochter eines Ingenieurs, will ihre Eltern in Kairo eigentlich nur besuchen. Doch der Vater entscheidet: Die Familie gehört zusammen. Ägyptens Präsident Nasser träumt von einer afrikanischen Rüstungsindustrie, und so baut der Vater einen Jagdbomber. Während ihre Mutter sich dem Leben in Kairo verweigert, erkennt Rita bald, dass es für sie keinen besseren Ort geben kann, um ihre eigene Zukunft zu betreten. Sie lässt sich mitreißen in eine faszinierende Welt im Umbruch.
Kim de l’Horizon, Blutbuch
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2022 und dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung. Nominiert für den Schweizer Buchpreis 2022. Die Erzählfigur in Blutbuch identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem schäbigen Schweizer Vorort, lebt sie mittlerweile in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Annie Ernaux, Die Jahre
Nobelpreis für Literatur 2022. Geschichte ihrer selbst, Gesellschaftsporträt, universelle Chronik: Annie Ernaux’ aufsehenerregendes Werk wirkt von Beginn an weit über die französischen Grenzen hinaus. Eine faszinierende Einladung, das eigene Leben zu hinterfragen: »Annie Ernaux zu lesen ist ein Schock, eine Erfahrung, vor allem ist es wichtig«, Der Spiegel.
Ali Benjamin, Die Suche nach Paulie Fink
Caitlyns neue Schule ist höchst sonderbar. Unterrichtet wird in einer alten Villa, der pflanzenüberwucherte Sportplatz wird von einer Horde Ziegen freigemümmelt, und keiner ihrer zehn Klassenkameraden kann aufhören, über einen Schüler namens Paulie Fink zu reden. Je nachdem, wen man fragt, war er ein urkomischer Klassenclown oder ein unerbittlicher Unruhestifter. Aber eines ist sicher: Der Junge war eine absolute Legende.
Bianca Schaalburg, Der Duft der Kiefern
In Der Duft der Kiefern taucht die Berliner Autorin in ihre Kindheit ein und stößt dabei auf Verdrängung und Lügen. Was hat ihr Großvater Heinrich, angeblich als Buchhalter bei der Wehrmacht in Riga stationiert, von den Gräueltaten der Nazis gewusst? War er vielleicht selbst beteiligt? Bald stellt sich die Frage nach der Mitschuld ihrer Familie. Sie erfährt, dass diese in einem Haus lebte, das ehemals von jüdischen Mitbürgern bewohnt war. Hat die Familie von der Enteignung profitiert oder war sie gar dafür verantwortlich?
Thorsten Dambeck, Mond Landschaften
Seit dem Jahr 2009 umkreist der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) der #NASA den #Mond und fotografiert und kartiert seine Oberfläche. Modernste Fototechnik ermöglicht Schrägansichten von Kratern und Bergen sowie 3D-Bilder mit echtem #Wow Effekt. Es wurden neu entstandene Krater gefunden und sogar Fußabdrücke der Apollo-Astronauten aufgenommen. Dieser aufwendig gestaltete Band zeigt die Landschaften unseres Erdtrabanten in völlig neuem Licht.
Kai-Fu Lee, Qiufan Chen, KI 2041
Eine Chinesin, die es wagt, ihren brasilianischen Freund nicht mehr länger nur in einer virussicheren, virtuellen Realität zu treffen. Ein junger Mann in Sri Lanka, der mittels autonomer Fahrzeuge Leben rettet. Ein Münchner Quantencomputerprofi, der die Welt mit KI gesteuerten #Waffen ins Chaos stürzen will. 10 Geschichten führen uns um die Welt und in einen neuen KI geprägten Alltag.
Joshua Tree, Singularity
Ausgezeichnet mit dem Literaturpreis für Phantastik, Seraphh 2022. Ende des 21. Jahrhunderts ist die Menschheit tief gespalten: Während die eine Hälfte medizinisch bestens versorgt ein langes Leben führt, ist die andere schlicht überflüssig. Bestenfalls als billige Arbeitskräfte haben die meisten Menschen ein karges Auskommen. Einer dieser Überflüssigen ist James, der als Hausdiener der neuen Elite anheuert. Schon bald muss er erkennen, dass nicht bloß die Grenzen von VR und Wirklichkeit verschwimmen, sondern auch die von Mensch und Maschine.