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Bonnie Lang zeigt Reporterin Rabea Westarp, wie sie arbeitet. Bild: SWR

Externe Agenturen machen auf Only Fans Kasse und drängen Models teilweise zu Handlungen, die sie nicht wollen

Von Christian Schröter, 1. Dezember 2022, Lesedauer 2 Minuten, 29 Sekunden

Externe Agenturen machen auf Only Fans Kasse und drängen Models teilweise zu Handlungen, die sie nicht wollen

Mainz, Berlin, 1. November 2022

Rund um die Plattform Only Fans, die auch von Erotikmodels und Pornodarstellerinnen genutzt wird, hat sich nach »Vollbild« Recherchen ein Geschäftsmodell entwickelt. Ein Teil davon sind externe Management Agenturen, die sogenannten Content Creatoren Beratung anbieten. Viele dieser Agenturen stellen in Aussicht, unter ihrer Anleitung ohne großen Aufwand horrende Geldsummen verdienen und innerhalb weniger Wochen große Reichweiten gewinnen zu können. Recherchen des SWR Investigativformats »Vollbild« ergeben nun, dass einige der Agenturen unter anderem hohe Provisionen von bis zu zwei Dritteln der Einnahmen für ihre Dienstleistungen verlangen. Außerdem sollen einige Models nach eigenen Angaben von den Agenturen zum Bereitstellen von Content bedrängt worden sein, mit dem sie nicht einverstanden waren. Eine »Creatorin« berichtet »Vollbild«, als sie ihren Vertrag mit der Agentur kündigen wollte, habe die Agentur das »Passwort geändert, alles rausgelöscht und diesen Account dann jemand anderem gegeben«.

Agenturen wittern Chance für neues #Geschäftsmodell

Ein 21 Jahre alter Only Fans Manager, der nach eigenen Angaben rund 30 Models auf Only Fans managt, sagte zu »Vollbild« auf die Frage, warum er auf dieser Plattform aktiv ist: »Ganz einfach, nur wegen #Geld«. Seine Agentur verlange für ihre Dienstleistung von den Models zwischen 20 und 50 Prozent Provision. Only Fans teilte auf Anfrage mit, es heiße die Agenturen nicht gut. Die Frage, was das Unternehmen konkret gegen solche Agenturen unternimmt, ließ Only Fans unbeantwortet. Rechtlich seien die Creatoren selbst für den Inhalt verantwortlich, den sie verbreiten, so Only Fans. Laut der Medienwissenschaftlerin Lisa Andergassen geht der Boom um die Plattform mit einer regelrechten »Goldrauschstimmung« einher. Davon profitierten auch die Agenturen. »Only Fans wird immer gerne als feministisch beschrieben«, so die Expertin. »Dazu kann ich Folgendes sagen: Das ist ein Geschäftsmodell. Da gibt es überhaupt kein Bewusstsein oder politischen Anspruch, in irgendeiner Form, der feministisch zu nennen wäre.«

Corona Pandemie hat Only Fans gepusht

Die Plattform Only Fans bietet seit ihrer Gründung 2016 Nutzern die Möglichkeit, Content Creatoren zu folgen und diese zu kontaktieren. Sie schließen Abonnements ab, um den Creatoren nah zu sein und exklusive Inhalte zu erhalten. Ein Konzept, das seit Beginn der #Corona #Pandemie vor allem #Erotikmodels und #Pornodarsteller nutzen, um ihre Inhalte zu vertreiben. Dabei behält die Plattform 20 Prozent der Einnahmen der Creatoren als Provision ein, 80 Prozent fließen an die »Creatoren«. Der Webdienst Only Fans wurde von dem Briten Timothy Stokely gegründet und erlebte 2020 mit der Corona Pandemie einen #Boom. Bis 2021 hat sich die Anzahl der Nutzer um fast 130 Prozent auf knapp 200 Millionen erhöht. Stars wie die US-amerikanische Rapperin Cardi B oder das umstrittene deutsche Promipaar Michael Wendler und Laura Müller bieten dort ihren Bezahl Content an.

#Vollbild vom #SWR ist das neue investigative Recherche Format aus der #Werkstatt von Report Mainz. Alle 2 Wochen dienstags erscheint ein neues Video auf #Youtube und in der ARD Mediathek. Mehr

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